3888 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe in Karlsruhe, Wattstr. 1. Die Ges. teilte im Jan. 1930 ihren Gläubigern mit, dass sie nach bald hundertjährigem Bestehen sich gezwungen sehe, mit dem 11./1. 1930 ihre Zahlungen einzustellen u. ein aussergerichtliches Arrangement mit ihren Gläubigern anzustreben. Die Zahlungseinstell. wurde damit begründet, dass Vorstand u. Aufsichtsrat trotz monatelanger intensivster Bemühungen keinen Erfolg bei dem Versuche der Arbeitsbeschaff. u. finanziellen Sanierung hatten. – Der Jan. 1930 nachgesuchte aussergerichtl. Vergleich wurde Juli 1930 wieder aufgehoben. – Der Gen.-Vers. v. 24./3. 1930 wurde Mitteil. nach § 240 HGB. gemacht. Die Ges. befindet sich in stiller Liqu., die Bemühungen, die Grundlage für eine günstige Weiterentwicklung zu schaffen, ohne Erfolg geblieben seien. Eine beantragte Liqu. der Ges. wurde von der Tagesordn. der G.-V. am 19./8. 1932 ohne Erörterung abgesetzt. Mit dem Verlust des gesamten A.-K. ist zu rechnen. Gegründet: 22./7. 1852; eingetr. 30./7. 1852. Zweck: Anfertig. u. Verwert. von Masch. jeder Art u. and. in das Fach der Ges. einschlag. Gegenständen; Eisen- und Metallgiesserei. Dampfhammerbetrieb, Kesselschmiede. Anfang 1929 wurde die Lokomotivbauquote der Ges. an die Hohenzollern A.-G. für Lokomotivbau in Düsseldorf (unter Genehmigung der badischen Regierung) abgetreten. Vertraglich war vorgesehen, dass Karlsruhe für die abgegebene Quote von Hohenzollern Gegenaufträge anderer Art erhalten soll. Besitztum: Der in Karlsruhe, Wattstr. 1, geleg. Grundbes. umfasst ca. 121 553 qm, wovon ca. 48 000 qm bebaut sind. Er hat Gleisanschluss an den in nächster Nähe liegenden Güter- bahnhof u. Rheinhafen. An massiven Geb. besitzt die Fabrik: 1 Wohnhaus in der Stadt, 1 Beamtenwohnhaus, 3 Verwalt.-Geb., 1 Arb.-Speisehaus, 1 Masch.- u. Kesselhaus, 6 grosse Hallengeb. sowie eine grosse Anzahl Holz- u. Backsteinschuppen. Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtl. Anteile der Motor-Lokomotiv Verkaufs-Ges. m. b. H „Baden“ in Karlsruhe (Kap. RM. 600). Kapital: RM. 2 782 000 in 27 400 St.-Akt. zu RM. 100 u. 3000 Vorz.-Akt. zu RM. 14. —– Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. fl. 450 000 (südd. Währung), wurde das A.-K. bis 1911 erhöht auf M. 3 000 000. Weitere Erhöh. 1918–1923 auf M. 140 000 000 in 137 000 St.-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. a. o. G.-V. v. 25./11. 1924 Umstell. von M. 140 000 000 auf RM. 6 892 000 (St.-Akt. 20: 1, Vorz.-Akt. 500: 7) in 137 000 St.-Akt. zu RM. 50 u. 3000 Vorz.-Akt. zu RM. 14. Die G.-V. v. 27./7. 1927 beschloss Herabsetz. des St.-A.-K. von RM. 6 850 000 auf RM. 2 740 000 durch Zus. leg. von je 5 Akt. zu RM. 50 zu einer neuen Aktie zu RM. 100. Der dadurch ent-. standene Buchgewinn diente zur Deckung des Verlustes, zur Bildung eines gesetzl. R.-F., zu Abschr. u. Rückst. Ferner wurde das St.-Recht der Vorz.-Akt. auf 8 St. ermässigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 19./8. Stimmrecht: 1 St.-Aktie 1 St. u. 1 Vorz.-Aktie 8 St. in best. Fällen. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 542 093, Gebäude 1 739 758, Vorräte 16 000, Kassa u. Wechsel 62, Beteil. 1, Debit. 8504, Verlust (Vortrag aus 1930 1 953 134 Verlust 1931 58 664) 2 011 798. – Passiva: A.-K. 2 782 000, Bankschuld 417 136, Kredit. 1 119 08l. Sa. RM. 4 318 217. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1930 1 953 134, Unk. u. Verlust 1931 58 664. Sa. RM. 2 011 798. – Kredit: Verlustvortrag auf neue Rechnung RM. 2 011 798. Kurs: In Frankf. a. M.: Ende 1913: 155 %; Ende 1925–1927: 26.75, 48, 17 %. Amtl. Notiz in Berlin, Frankfurt a. M. u. Mannheim 1928 eingestellt. Dividenden: St.-Akt. 1912/13: 10 %; 1924–1931: 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. – Vorz.-Akt. 1924 bis 1931: 7, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: P. Ritter. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Präs. der Handelskammer, Konsul u. Ehrensenator Rob. Nicolai, Stellv. Bank-Dir. Johannes Lutz, Karlsruhe; Gen.-Konsul Dr. Emil Freih. von Oppen- heim, Köln: Gen.-Dir. a. D. Dr. e. h. Gustav Döderlein, Karlsruhe. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Karlsruhe, Berlin u. Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto- Ges.; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co. Fil. der Deutschen Bank u. Disc.-Ges. Henschel & Sohn A.-G. in Kassel, Henschelstr. 2. Gegründet: Akt.-Ges. seit Dez. 1928 mit Wirkung ab 1./1. 1929, unter Übernahme des Aktienmantels der A.-G. Braunkohlenwerke Möncheberg in Ihringshausen. Entwicklung: Die Akt.-Ges. hat bei ihrer Gründ. das Vermögen der Henschel & Sohn G. m. b. H. mit Aktiven u. Passiven übernommen. Dafür hat die G. m. b. H., die unter der Firma Henschel-Verwaltung-G. m. b. H. weitergeführt wird, sämtl. RM. 44 000 000 neue Aktien erhalten. Zum Vermögen der Henschel & Sohn A.-G. gehören damit die ges. Werksanlagen in Kassel (Kassel, Rothenditmold u. Mittelfeld), in denen die Fabrikation von Lokomotiven aller Art, Lastkraftwagen u. Omnibussen sowie Strassenbaumasch. betrieben wird, sowie die Braunkohlengrube Möncheberg. – Das Verhältnis der Ges. zu der J. A. Maffei A.-G.,