Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 3889 München, dessen Anbahnung sich als verlustbringender Fehlschlag erwiesen hatte, wurde Ende 1929 gelöst. – Die der Ges. gehörige Henrichshütte zu Hattingen wurde am 1./3. 1930 an die Ruhrstahl A.-G. in Witten veräussert. – Januar 1931 kam eine Vereinbarung mit der Hannoverschen Maschinenbau-A.-G. (Hanomag) zustande, wonach der ges. Lokomotiv- bau u. die Quote der Hanomag von Henschel & Sohn übernommen wurde. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Lokomotiven u. Maschinen jeder Art, ferner Betrieb von Bergwerksunternehmungen sowie Vertrieb der Produkte dieser Betriebe. Die Ges. ist befugt, alle Geschäfte abzuschliessen u. Massnahmen zu treffen, die den Gegenstand des Unternehmens unmittelbar oder mittelbar zu fördern geeignet sind. Sie ist insbesondere berechtigt, zu diesem Zwecke Anlagen u. Geschäfte jeder Art zu errichten, zu erwerben, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten u. zu veräussern, auch sich an anderen gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgenden Unternehmungen in jeder zulässigen Form zu beteiligen, Zweigniederlass. im In- u. Ausland zu errichten. Besitztum: Die Ges. besitzt 3 Werke, nämlich Kassel mit 13 ha, Rothenditmold mit 9.5 ha, Mittelfeld mit 43 ha, ferner die Braunkohlengrube Möncheberg in Ihringshausen mit 31 ha. Sodann besitzt die Ges. 170 vollständig vermietete Wohnhäuser, die innerhalb der Stadt Kassel liegen. – Die Belegschaft in 1931 betrug durchschnittlich 2000 Mann (gegen 7000 Mann in 1913). Verbände: Die Ges. gehört der Deutschen Lokomotivbau-Vereinig., Berlin an. Für die Abteil. Braunkohlenwerke Möncheberg zu Ihringshausen ist die Ges. Mitglied der Mittel- deutsches Braunkohlensyndikat 1932 G. m. b. H., Leipzig u. der Verkauf hessischer Braun- kohlen G. m. b. H., Kassel. 5 % Anleihe von 1919: Tilg. 1925–1960. Die Anleihe ist durch Eintrag. einer Hyp. auf die Kasseler Fabrikgrundstücke sichergestellt. Kapital: RM. 45 000 000 in 45 000 Akt. zu RM. 1000. Das übernommene RM. 1 000 000 betragende A.-K. der A-G. Braunkohlenwerke Möncheberg, Ihringhausen wurde anlässl. der Gründung der Henschel & Sohn A.-G. um RM. 44 000 000 erhöht, die zu 110 % ausge- geben wurden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 25./7. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 7 993 258, Masch. u. Einricht. 2 345 008, Warenvorräte 8 715 133, Beteil. u. entgeltlich erworb. Geschäftswerte (Lokomotiv- quoten)1) 2 720 603, Wertp. 588 535, Forder.?) 45 533 777, Bankguth. 1 519 106, Wechsel und Schecks 1 033 092, Kassa 26 328, Verlust (Vortrag 1 490 392 £ Verlust 1931 2 671 964) 4 162 356, Avale) 17 128 488. – Passiva: A.-K. 45 000 000, R.-F. 2 456 091, Oblig.-Anleihe() 876 884, Bankschulden u. Rembourskredite) 17 820 329, Schuldwechsel 456 519, Anzahl., Rückstell. u. sonst. Verbindlichkeiten') 8 027 374, Avale 17 128 488. Sa. RM. 91 765 685. 1) Darunter verbucht u. a. die mit der Konzentration im Lokomotivbau zus.hängenden Erwerb. (sogen. Quoten). Von dem Erwerbspreis des oben erwähnten Hanomag-Lokomotiv-Geschäftes : ind 50 % abgebucht. Weitere derartige Erwerb. sind mit RM. 1 bewertet. ) Die Verminderung des Postens „Forderungen“ erklärt sich zum grössten Teil daraus, dass die Ges. Anfang 1931 bei der Hereinnahme langfrict. Auslandsgelder einen Betrag von etwa RM. 17 Mill. ihrer Forder. aus Substanzverkäufen abgetreten hat. Da diese unmittelbar zur Befriedigung der Auslandsgläubiger dienen, hat die Ges. in der Bilanz sowohl auf der Aktiv- als auf der Passivseite die abgetretenen Forderungen u. ent- sprechenden Schulden abgesetzt. ) Die Steigerung der Avale hängt mit der vorerwähnten Transaktion zusammen, bei der die Ges. im Obligo geblieben ist. ; ) Von der Obligationsanleihe befinden sich nom. RM. 107 524 im Besitz der Ges. Diese sind zur Tilgung bestimmt u. daher von der Anleiheschuld abgesetzt, die somit nur noch mit RM. 876 884 in der Bilanz erscheint. ) Die Veränderung der Bankschulden u. Rembourskredite erklärt sich aus den Erläuterungen. die bei den Positionen Forder. u. Avale gegeben sind. 0) Darunter Rückstell. für Delkr., Kursschwankungen. Verluste, die der Ges. noch aus der Abwicklung von Erzverträgen entstehen usw., zusammen in Höhe von RM. 4 300 000 enthaltenn, Hyp. auf Grundst. RM. 57 600, Giralhaftung aus Wechseln u Schecks RM. 366 143. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1930 1 490 392, Verlust 1931 (1 370 961 zuzügl. Abschr. 1 301 003) 2 671 964. – Kredit: Verlust 1930 1 490 392, Verlust 1931 2 671 964. Sa. KM. 4 162 356. Gesamtyergütung an den Vorstand (fünf Mitglieder RM. 225 600. Im Geschäftsjahr 1932 beträgt die Zahl der Vorst.-Mitgl. drei, deren vertragl. Bezüge zum Teil bis zu 40 % durch neue Y ereinbarungen gekürzt sind. er A.-R erhielct auf Grund von Dienstverträgen insgesamt RM. 52 803. Dividenden: 1929–1931: 0 % 8 * 0* 2 8 Vorstand: Dr.-Ing. Richard Fichtner, Dipl.-Ing. Karl Imfeld. Dr. rer. pol. Fritz Gebhardt. Prokuristen: G. Müller, Architekt K. von Brocke, Ober-Ing. G. Heise, K. Kolbe, Mosemann, Dipl.-Ing. W. Hardebeck, Dr. C. Heffter, Dipl.-Ing. Dr.-Ing. F. Hinz, H. Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Oskar R. Henschel, Stellv. Bonkier Dr. jur. h. c. Karl Pfeiffer, Kassel; Staatssekretär a. D. Karl Bergmann, Berlin; Dipl.-Ing. Hans von Gontard, Kassel; Frau Geh. Rat Hildegard Henschel, Marguns; Dr jur. Robert Henschel, Pieverstorf; Bankier Dr. jur. Georg Hirschland, Essen; Rechtsanw. u. Notar Dr. jur. Ernst Mangold, Kassel; Dir. Karl Schirner, Düsseldorf; Gen.-Dir. Dr. Albert Vögler, Dortmund; vom Betriebsrat: Dreher Joseph Fischer, Ing. Karl Strunk, Kassel. Zahlstellen für Div.: Ges.-Kassen. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Ein Vergleich mit dem Ergebnis des vorigen Jahres kann nicht durchgeführt werden, da das Bilanzergebnis des vorigen Jahres wesentlich durch den Verkauf der Henrichshütte beeinflusst wurde. Trotzdem der Umsatz durch Handbucn der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932 244