3890 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Ausbleiben von Auslandsaufträgen im Lokomotivbau u. wegen des Darniederliegens des Inlandsmarktes für Lastkraftwagen stark zurückging, konnten wir durch Anpassung der Kosten an den Auftragsumfang u. die Erlöse doch mit einem wesentlich geringeren Betriebs- verlust als im Vorjahre abschliessen. Die Gesamtliefer. an die Reichsbahn betrug unserer- seits im Berichtsjahr 41 Lokomotiven, für die gesamte Lokomotivindustrie 109 Lokomotiven. Der Export der gesamten Lokomotivindustrie betrug 266 Lokomotiven u. Kessel, woran wir mit 130 Stück beteiligt waren. Wir haben uns durch die mehrmonatige vollständige Stillegung unseres Lokomotiv- baues im Januar-Mai 1932 u. durch die in dieser Zeit erfolgte Zus. legung der Werkstätten fabrikatorisch auf den bei der heutigen Lage des Binnenmarktes u. der Weltwirtschaft möglichen Auftragszugang eingestellt. Auf dieser Grundlage erhoffen wir eine nunmehr kontinuierliche Beschäftigung für unsere Werke zu erhalten. Maschinenbau-Actien-Gesellschaft vorm. Beck & Henkel in Kassel, Wolfhager Str. 40. (Börsenname: Beck & Henkel.) Gegründet: 7./11. 1889 (eingetr. 20./1. 1890) durch Übernahme der Firma Beck & Henkel für M. 586 034. Die Giesserei Theodorshütte zu Bredelar i. W. wurde Mai 1891 erworben. Zweigniederlassung in Bredelar i. Westf. Zweck: Herstell. von Erzeugnissen des allg. Masch.-Baues, insbes. von Hebezeugen jeder Art, namentlich auch von Dampfkranen, von maschinellen Einrichtungen u. Ausrüstungen öffentl. Schlachthausanlagen, ferner von Gebläsemasch. u. dergleichen. Die Ges. ist berechtigt, ähnliche oder verwandte sowie sonst. industrielle Unternehm. neu zu errichten u. zu betreiben, von Dritten zu erwerben oder sich an schon bestehenden in irgendwelcher Form zu beteiligen. Desgleichen ist sie berechtigt, Rohstoffe, Halb- u. Ganzfabrikate herzustellen u. damit Handel zu treiben, auch Erfindungen aller Art, die mit dem Gegen- stand des Geschäftsbetriebs mittelbar oder unmittelbar im Zus. hange stehen, auszunützen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst in Kassel 18 221 qm, wovon 9500 qm bebaut u. in Bredelar 109 303 qm, wovon 7500 qm bebaut sind. Die Gebäude in Kassel bestehen aus einem in der Wolfhagerstrasse gelegenen Wohnhause und den Fabrik, Bureau- u. Lagerräumen. Die Eisengiesserei Bredelar i. W. (1932 vorläufig stillgelegt) wurde namentlich in den letzten Jahren technisch vollkommen reorganisiert. – Angestellte u. Ar- beiter etwa 500. Kapital: RM. 1 215 000 in 6000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1500 Namens-Vorz.-Akt. zu RM. 10. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. Liqu.-Vorrecht zu 100 % ausgestattet u. können jederzeit nach G.-V.-B. in St.-Akt. umgewandelt werden u. können ab 1./4. 1933 ebenfalls nach G.-V.-B. aus dem Reingewinn zu pari eingezogen werden. — Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 000 000, seit 1912 M. 1 500 000 betragend, davon erhöht 1918–1923 auf 25 500 000. Lt. G.-V. v. 3./12. 1924 Umstell. von M. 25 500 000 auf RM. 1 215 000 durch Herabsetz. der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 50 u. der Vorz.-Akt. auf RM. 10. Lit. G.-V. v. 27./7. 1929 Umtausch der 24 000 St.-Akt. zu RM. 50 in 6000 St.-Akt. zu RM. 200. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1932 am 27./9. Stimmrecht: Je RM. 50 St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10fach, St-Recht in best. Fällen, sonst nur 1fach. St.-Recht. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergüt.), vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Div. an St.-Aktien bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1932: Aktiva: Grund u. Boden 430 000, Gebäude 438 000, Masch. 163 000, Gleis 13 000, Werkzeuge u. Geräte 28 000, Mobil. 1, Patente 1, Formkästen 1, Vor- räte 199 316, Kassa 3306, Wechsel 78 476, Schuldner 530 787, Bankguth. 7032, Verlust (106 773 abz. Gewinn-Vortrag 1930/31 3192) 103 580, (Bürgsch. 122 247). – Passiva: A.-K. 1 215 000, R.-F. 120 000, Akzepte 100 950, Hyp. 195 788, nicht erhob. Div. 578, Gläubiger 159 399, Bank- schulden 202 785, (Bürgschaften 122 247, Wechselgiro-Obligo 264 648). Sa. RM. 1 994 500. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Zs., Steuern 447 583, Abschr. 54 358. – Kredit: Gewinn-Vortrag 3193, Miete 3811, Rückstell. 50 000, Betriebsüberschuss 341 356, Verlust 103 580 (aus a. o. R.-F. gedeckt). Sa. RM. 501 940. Gesamtbezüge des Vorstandes u. A.-R. RM. 40 272. Kurs: Ende 1913: 159 %; 1925–1930: 22.25, 88, 76, 37, 19, 17.50 %; 1931 (30./6.): 14 %, Notiert an der Frankf. Börse. Das gesamte St.-A.-K. ist zugelassen. Dividenden: 1912/13: 12 %; 1924/25–1931/32: 0, 0, 4, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Gust. Rüggeberg, Alfred Rasch. Prokuristen: K. Mindermann, H. Bruns. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bank-Dir. Dr. h. c. Karl L. Pfeiffer, Kassel; Stellv. Bankier Friedr. J. Kraemer, Bankier Albert Strauss, Frankf. a. M.; Dir. Dr.-Ing. Richard Fichtner, Dir. a. D. August Demme, Kassel; Bank-Dir. Dr. h. c. Otto Deutsch-Zeltmann, München; Bank-Dir. Heinrich Brunner, Kassel; vom Betriebsrat: Konrad Sauer, Johannes Haupt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Kassel: Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disc.-Ges.; Frankf. a. M.: J. Dreyfus & Co., Dresdner Bank; Marburg: Dresdner Bank.