3906 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Die Grossmotoren, welche bisher in Karlsruhe hergestellt worden sind, werden künftig im Mannheimer Werk der Ges. gebaut werden. Der aus der Abschreibung für die im Besitz der Ges. befindlichen Aktien genannter Ges. entstandene Verlust beträgt RM. 65 800. Einen weiteren Verlust von rd. RM. 220 000 erlitt die Ges. 1930 durch den Konkurs der Giesserei J. Ruppel G. m. b. H., Ludwigshafen u. durch die Insolvenz eines namhaften Exporthauses. Besitztum: Das Fabrikgelände in Mannheim an der Waldhofstrasse umfasst 16 000 qm, wovon 10 000 qm überbaut sind. An Betriebsanlagen sind vorhanden: Versuchs- u. Prüf- anstalt, mechan, Bearbeitungswerkstätten, Hammerschmiede, Kupferschmiede, Maschinen- schlosserei, Dreherei, Modellschreinerei, Härterei. Die maschinelle Einrichtung besteht aus: Werkzeugmaschinen, Lufthammer, Gleise, elektr. Laufkranen, Aufzüge. Kraftanlagen: Dieselmotoren-Kraftzentrale von 1000 Ps Leistung, eigene Lichtstation. – Ausserdem be- sitzt die Ges. in Berlin, Am Karlsbad 2, ein eigenes Verwaltungsgebäude. Kapital: RM. 1800 000 in 1400 Akt. zu RM. 1000 u. 4000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 40 Mill., dann erhöht lt. G.-V. v. 5./3. 1923 um M. 10 Mill. in 1000 Aktien zu M. 10 000 unter Ausschluss des gesetzl. Bezugsrechts der Aktionäre. Die G.-V. v. 30./8. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 50 Mill. auf RM. 5 000 000 (Verh. 10: 1). Lt. G.-V. v. 21./12. 1926 (Nitteil. nach § 240 HGB.) Herabsetz. des A.-K. um RM. 3 000 000 auf RM. 2 000 000 u. Wiedererhöh. um RM. 3 400 000 auf RM. 5 400 000. Die 3400 neuen Aktien zu RM. 100 wurden zu 100 % ausgegeben u. in Höhe von RM. 3 000 000 von der Südd. Bremsen A.-G. übernommen, während die Stadt Mannheim den Rest von RM. 400 000*) u. zugleich ein der Ges. gehöriges Industriegebäude im Werte von RM. 1100 000 zur Abgelt. ihrer Darlehensforder. übernahm. 1929 Umtausch der Aktien zu RM. 40 in solche zu RM. 100, Zur Deckung von Verlusten u. zum Ausgleich von Wertminder, im Vermögen der Ges, beschloss die G.-V. v. 19./7. 1932 Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form von RM. 5 400 000 auf RM. 1 800 000 durch Zus. leg. der Akt. im Verh. 3:1. *) Die Motoren-Werke Mannheim hat sich zur Rücknahme dieser nom. RM 400 000 Akt. zu pari verpflichtet Nachdem die schon einmal verlängerte Frist am 31./12. 1930 ablief, wurde sie um ein weiteres Jahr u. sodaun um einige Monate verlängert. Grossaktionäre: Süddeutsche Bremsen A.-G. in München. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 19./7. Stimmrecht: Je RM. 20 Akt.-Kap. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann gesetzl. Abschreib., eventl. besond. Abschreib. u. Rückstell., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Rest- gewinn nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 250 978, Gebäude 288 263, Gebäude-Einricht. 4, Werkstatt-Einricht. 184 000, Werkz., Geräte u. Modelle 4, Vorräte 1 834 454, Kassa, Wechsel, Schecks u. Postscheck u. Bankguth. 728 139. Aussenstände 2 313 393, Wertp. 3900, (Avale 299 197). – Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 106 001. Hyp. 64 828, Bankschulden 1 468 132, Gläubiger: Kundenzahl. 204 748, sonst. Kredit. 1 745 316; Akzepte 213 210, (Avale 299 197). Sa. RM. 5 602 235. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1930 902 520, Abschr. auf Anlagen 258 427, Handl.-Unk. 2 003 468, Zs. 166 694. – Kredit: Brutto-Ertrag 1 960 779, Gewinn (Vortrag aus 1930 902 520 ab Verlust in 1931 4 67 810) 1 370 330. Sa. RM. 3 331 109. Die Bezüge des A.-R. u. des Vorst. betrugen im Jahre 1931 insgesamt RM. 75 194. Verwendung des Buchgewinns aus der Kapitalherabsetzung: Debet: Verlust 1 370 330, Sonder-Abschr. auf Anlagen 689 281, Abschr. auf Vorräte 1 184 388, Abschr. auf Aussenstände 250 000, Einstellung in den R.-F. 106 001. Sa. RM. 3 600 000. – Kredit: Buchgewinn aus Kapitalherabsetzung RM. 3 600 000. Kurs: Ende 1925–1926: 28, 42 %. Amtl. Notiz in Berlin 1927 eingestellt. – Freiverkehr Mannheim: Kurs Ende 1927–1930: 45, 10, 12, 12 %; Ende 1931 (Bilanz.-Kurs): 11.50 %. Dividenden: 1924–1931: 0 %. Vorstand: Dipl.-Ing. Wilhelm Hommel, Stellv. Ing. Alfred Barthel. Prokuristen: Kaufm. Fritz Brettel, Gerichtsassessor Gerhard Dalichau. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. jur. Walther Waldschmidt, Meggen (Kanton Luzern); Stellv. Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Johannes P. Vielmetter, Staatssekretär z. D. Hermann Walther, Dir. Dr.-Ing. h. c. Wilhelm Hildebrand, Berlin; Werner Carp, Düsseldorf; Stadtrat Josef Levi, Mannheim; Konsul u. Bank-Dir. Robert Nicolai, Karlsruhe; Fabrik-Dir. Wilhelm Strauss, München; Stadtrat August Kuhn, Bank-Dir. Heinrich Kloeckers, Mannheim; vom Betriebsrat: F. Eschmann, L. Eichhorn. Zahlstellen: Ges.- Kasse; Mannheim: Reichsbankhauptstelle, Badische Kommunale Landesbank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Filiale Mannheim; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. * Aus dem Geschäftsbericht 1931: Der bereits im Vorjahre zu verzeichnende Rückgang im Inlandgeschäft hat sich im Berichtsjahre fortges etzt. Der Auslandabsatz konnte auf gleicher Höhe gehalten werden. Insgesamt hat sich der Umsatz dem Werte nach um 10 % gesenkt u. der Menge nach um ca. 7½ %. Dieses angesichts der gesamten Wirtschaftskrise verhältnismässig nicht ungünstige Ergebnis glauben wir, den im Vorjahre herausgebrachten neuen Konstruktionen zuschreiben zu dürfen, so dass wir auch für die Zukunft auf eine gute Beteil. an dem im Motorengeschäft möglichen Absatze hoffen.