Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 3913 Nach dem Geschäftsbericht 1931/32 ging der Umsatz auf rund 30 % des Vorjahres, also um 70 % zurück. Der Auftragseingang war sehr gering. Die Reichsbahn musste die Bestellungen erheblich einschränken, Kommunen u. Private hatten keinen Bedarf oder konnten aus Geldmangel keine Arbeiten vergeben. Der Betrieb konnte nur durch starke Verminderung der Belegschaft aufrecht erhalten werden. Vereinigte Kapselfabriken Nackenheim-Beyerbach Nachf. Akt.-Ges. in Nackenheim bei Mainz. (Vorstand in Frankfurt a. M., Gutleutstr. 75.) (Börsenname: Kapselfabriken.) Gegründet: 16./6. 1900 mit Wirkung ab 1./11. 1899; eingetr. 30./6. 1900. Firma bis 1913: Nackenheimer Metallkapseln & Kellereimaschinen-Fabrik A.-G. vorm. Carl Voltz Nachf. Anfang 1913 erfolgte Übernahme der Kapselfabrik Beyerbach Nachf. in Hattersheim und Abänderung der Firma wie oben. Im Mai 1929 wurde eine Betriebsgemeinschaft mit der Firma Haendler & Natermann Akt.-Ges. in Hann.-Münden bezügl. der Erzeug. von Metall- kapseln abgeschlossen u. die Kapselfabrikat. beider Unternehmungen mit Wirk. ab 1./9. 1929 in den Werken der Vereinigten Kapselfabriken Nackenheim-Beyerbach Nachf. A.-G. in Nackenheim vereinigt. Der Verkauf für die Betriebsgemeinschaft erfolgt durch die Firma Salin & Co., Gutleutstr. 75, Frankf. a. M., als gemeinschaftliche Vertriebsstelle. – 1930 Preis- unterbietung zwischen den Kapselfabriken, durch den sich die Ges. veranlasst sah, mit der Kapselfabrik Louis Vetter, Nürnberg-Schniegling u. der Flaschenkapsel-Fabrik „Kart- hausé, Karthaus Bez. Trier eine Verkaufsgemeinschaft zu bilden. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Metallkapseln und von Kellereimasch. jeder Art. Grundbesitz der Ges. 22 802 qm, wovon 3300 qm bebaut. Kapital: RM. 400 000 in 332 Akt. A zu RM. 1000 u. 680 Akt. B zu RM. 100. – Vor- kriegskapital: M. 370 000. Urspr. M 370 000, erhöht von 1920–1923 auf M. 17 000 000 in 10 000 Akt. zu M. 1000, 1200 zu M. 5000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die G.-V. v. 9./2. 1925 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 16 000 000 auf RM. 640 000 in 10 000 Akt. zu RM. 40 u. 1200 Akt. zu RM. 200. Die M. 1 000 000 Vorz.-Akt. wurden gratis zurückgegeben u. annulliert. Die G.-V. v. 28./1. 1927 beschloss Herat setz. des Kap. um RM. 40 000 durch Vernicht. von 1000 Vor- rats-Aktien zu RM. 40. Lt. G.-V. v. 28./12. 1928 Neustückelung des A.-K. – Lt. G.-V. v. 12./7. 1932 Herabsetz. des A.-K. in erleicht. Form um RM. 200 000 auf RM. 400 000 durch Zus. leg. des A.-K. 3: 2, Der Buchgewinn diente zur Deck. des Verlustes u. zur Neubildung von Rücklagen. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: 1932 am 12./7. Stimmrecht: Je RM. 100 K.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1931: Aktiva: Gebäude 203 029, Erweiter.-Anl. 31 475, Grundst. 14 000, Masch. 164 664, Stempel u. Matrizen 1, Geräte u. Utensil. 1, elektr. Anlage 1, Fuhr: park 1, Debit. 254 472, Verrechnungsposten 69 092, Kassa u. Bankguth. 9044, Eff. 932, Vorräte u. Halbfabrikate 124 240. – Passiva: A.-K. 400 000, R.-F. 40 000, unerhob. Div. 13, Kredit. 254 582, Spezial-Rückstell. 176 357. Sa. RM. 870 952. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Material- u. Betriebskosten 768 580, Abschr. 7487, Zuweisung an Spezialrückstell. 176 357. – Kredit: Bruttogewinn 740 875, Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 899, Entnahme aus der alten gesetzl. Res. 10 650, Gewinn aus der Kapital- umstellung 200 000. Sa. RM. 952 424. Kurs: Ende 1925–1930: 77, 105, 110, 95, 90, 60 %; 1931 (630./6.): – %. In Frankfurt a. M. notiert. Das gesamte A.-K. ist zugelassen. Dividenden: 1912/13: 3 %; 1924/25–1930/31: 10, 8, 8, 8, 8, 0, 0 %. 1 Vorstand: Alfred Salin, Dr. Alfred Treichl, Frankf. a. M.; Armin Natermann, Hannover- ünden. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Ludw. Heinrichsdorff, Rheinbrohl; Stellv. Bankier Ludw. Heidingsfelder, Bank-Dir. Rud. Neumeier, Frankf. a. M.; Konsul Fritz Goldschmidt, Mainz; Prof. Dr. Edgar Salin, Basel. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Frankf. a. M.: Salin & Co., Mitteld. Creditbank Niederlass. der ommerz- u. Privat-Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Heidingsfelder & Co. Nach dem Geschäftsbericht 1931 ist es der Ges. trotz erbitterten Preiskampfes und Absatzschwierigkeiten nur durch die ausgedehnte, gut funktionierende Absatzorganisation u. den Zusammenschluss mit der Verkaufsorganisation der N. S. V. Kapselfabriken möglich gewesen, trotz des rückgängigen Konsums den stückemässigen Absatz im Inland über den vorjähr. zu erhöhen, während der Geldumsatz trotz der mengenmäßigen Zunahme einen erheblichen Rückgang infolge der dauernd sinkenden Preise aufweist. Der Export weist, sowohl der Stückzahl wie dem Preise nach. einen Rückgang auf und brachte der Ges. noch überdies einen Verlust durch die £e Entwertung. Die mit größter Sorgfalt vorgenommenen weitgehenden Ersparnisse an Produktions- und Vertriebskosten reichten nicht aus, um den reisrückgang ganz auszugleichen.