3928 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Immobil. 160 000, Barmittel 2154, Wertp. 1, Debit. 3331, Verlust 298 465. – Passiva: A.-K. 300 000, Hyp. 18 500, Kredit. 145 450. Sa. RM. 463 950. Dividenden: 1922/23–1924/25: 0 %. Aufsichtsrat: Fabrikant Oskar Lang, Pforzheim; Dir. Willy Hilsbos, Hirsau; Dir. Andreas Meylein, Pforzheim. Kollmar & Jourdan A.-G. in Pforzheim, Bleichstr. 77. Gegründet: 11./9. 1898; eingetr. 20./9. 1898. Übernahmepreis M. 604 008. – Die Firma lautete bis 3./9. 1932: Kollmar & Jourdan A.-G., Uhrkettenfabrik. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Uhrketten u. Bijouteriewaren, Herstell. u. Verkauf von Uhrgehäusen. Besitztum: Die Immobilien in Pforzheim setzen sich zus. aus der Fabrikanlage mit etwa 5030 qm Gelände, wovon etwa 4000 dam bebaut sind, ferner aus Verwaltungsgebäude u. zwei vierstöckigen Wohnhäusern mit Fabrikgeb., die zus. 2300 qm ausmachen. Ausser. dem sind 7 Arb.- u. Beamten-Wohnhäuser vorhanden. Die Maschinenanlage umfasst zwei Dampfkessel, wovon einer mit 300 qm Heizfläche u. einer mit 200 qm, eine Dampfmasch. mit 375 PS u. eine Dampfturbine mit 700 PS. Ausserdem noch 3 Filialen in eigenen Gebäuden in Mühlhausen a. d. Würm (7500 qm, davon 2000 qm bebaut), Boxberg 1930 still gelegt] (3350 qm, davon 1000 am bebaut), Neckarbischofsheim 1930 stillgelegt] (1200 qm, davon 900 qm bebaut). Ca. 900 Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. erwarb 1928 die Aktienmehrheit der 1928 gegründ. Bijouterie- fabrik Klein & Quenzer A.-G. in Oberstein (A.-K. RM. 300 000). Kapital: RM. 2 250 000 in St.-Akt. zu RM. 20, RM. 100 u. RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Urspr. M. 600 000, erhöht von 1900–1914 auf M. 4 000 000, dann erhöht von 1919–1922 auf M. 25 600 000 in 25 000 St.-Akt. und 600 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstellung erfolgte lt. G.-V. v. 20./9. 1924 von M. 25 600 000 auf RM. 5 012 000 derart, dass der Nenn- wert der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 200 u. der der Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 20 herabgesetzt wurde. Lt. G.-V.-B. v. 31./7. 1926 Einzieh. der 600 Vorz.- Akt. zu RM. 20. – Lt. G.-V. v. 3./9. 1932 Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form von RM. 5 000 000 auf RM. 2 250 000 durch Einziehung von nom. RM. 1 250 000 im Besitz der Ges. befindl. eigener Akt. u. Denomination der restl. Akt. von RM. 200 auf RM. 100 unter gleichzeitiger Gewährung einer neuen Aktie zu RM. 20. Der Erlös aus der Kapitalherab- setzung zuzüglich des aus der Auflösung des R.-F. gewonnenen Betrages dient nach Deckung des Verlustes zur Nachholung der vor einigen Jahren ungenügend vorgenommenen Ab- schreibungen u. zu weiteren Abschreibungen auf Maschinen u. Gebäude zwecks Angleichung an den heutigen Wert. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: 1932 am 3./9. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung), ferner vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1932: Aktiva: Grundst. 636 560, Masch. 212 237, Fuhrpark 1, Beteil. 200 000, Vorräte 708 339, Eff. 16 513, Debit. 833 244, Wechsel 80 708, Kassa 9460, Bankguth. 37 796. – Passiva: A.-K. 2 250 000, R.-F. 225 000, Emil Kollmar-Stift. 7500, Delkr. 100 000, Kredit. 117 049, nicht erhob. Div. 3489, Übergangsschulden 31 821. Sa. RM. 2 734 858. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vertriebskosten 903 041, Abschr. auf Anlage- vermögen 1 172 988, do. auf Vorräte, Beteiligungen u. sonstige Umlaufmittel 507 507, Auf- füllung des R.-F. 225 000. – Kredit: Bruttoerlös 347 663, Erlös aus Kapitalherabsetz. 2 326 959, Auflös. des R.-F. 133 914. Sa. RM. 2 808 536. Gesamtbezüge von Vorstand u. A.-R. im abgelaufenen Geschäftsjahr RM. 97 250. Verbindlichkeiten aus weitergegebenen Kundenwechseln RM. 145 840. Kurs: Ende 1913: 348 %; 1925–1930: 53, 85.50, 89.75, 75.75, 33, 25 %; 1931 (30./6.): 28.50 %. Zugel. in Berlin. Einführungskurs 1902: 185 %. Dividenden: 1912/13: 18 %; 1924/25–1931/32: 5, 0, 0, 5, 0, 0, 0, 0 %. K Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Emil Kollmar, Dir. Otto Kollmar, Dir. Max ollmar. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanwalt Dr. Friedr. Weill, Karlsruhe; Stellv. Fabrikant Andreas Odenwald, Pforzheim; Bankier Fritz Andreae, Bankier John Löwenherz, Berlin; Mühlenbes. Sebast. Osswald jun., Rosenheim; vom Betriebsrat: A. Kügler, O. Manz. Zahlstellen: Pforzheim: Ges.-Kasse, Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Berlin u. München: Hardy & Co. G. m. b. H.; Berlin: J. Löwenherz. Nach dem Geschäftsbericht für 1931/32 ging der Umsatz der Ges. infolge der inter- nationalen Handelserschwerungen, besonders für Luxuswaren abermals zurück; das Geschäft leide besonders noch darunter, dass überall in der Welt nur noch das Billigste verlangt u. verkauft werde. Hinzu kamen Erschwerungen durch Sturz als sicher betrachteter Valuten, Zahlungsschwierigkeiten von Kunden usw. Steuern u. soziale Abgaben hätten bei dem Verlustergebnis des abgelaufenen Jahres direkt aus der Substanz herausgezogen werden müssen.