3988 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Iüdustrie, Feinmechanik, Optik. Anlehnung an die AEG: Die G.-V. v. 14./6. 1930 ermächtigte die Verwalt. zum Abschluss eines Arbeits-Abkommens mit der Allg. Elektricitäts-Ges., Berlin unter Wahrung der Selb. ständigkeit der Sachsenwerk A.-G. Die Sachsenwerk A.-G. wird den Vertrieb gewisser Erzeugnisse der AEG in Sachsen übernehmen, wie diese auch umgekehrt Erzeugnisse der Sachsen werk-A.-G. vertreiben wird. Die AkG übernahm eine 7 % Dividendengarantie für die nom. RM. 17 Mill. Sachsenwerk-St.-Aktien auf 30 Jahre. Anfang Juli 1932 machte die AEG. den Aktionären der Ges. folgendes Angebot: Der für den 11./8. 1932 einberufenen G.-V. der Sachsenwerk, Licht- u. Kraft-A.-G. soll eine Zus. leg. des gesamten A.-K. im Verh. 4: 1 vorgeschlagen werden. Nach uns vorliegenden Gutachten erster Juristen würde sich die von uns 1930 übernommene Dividendengarantie nach der Zrs. leg. nur noch auf das zus. gelegte A.-K. beziehen. Wir sind, dessen unge- achtet, bereit, die vorerwähnte Dividendengarantie einschl. Dividende 1931 derart abzulösen, dass wir auf je nom. RM. 20 St.-Akt.-Kap. den Betrag von je RM. 6 in bar zahlen, während dem Aktionär die Aktie ohne Dividendengarantie verbleibt. Übernahme der Pöge-Elektricitäts-A.-G., Chemnitz: Die G.-V. v. 14./6. 1930 genehmigte Fusion mit der Pöge-Elektric.-A.-G. Nach dem Fusionsvertrag ging das Vermögen der Pöge A.-G. ohne Liquidation als ganzes an die Sachsenwerk A.-G. über. Für die 4 Mill. Mark Aktien von Pöge wurden 4 Mill. Mark Aktien der Sachsenwerk A.-G. gegeben, wovon 3 Mill. Mark aus der Kapitalserhöhung vom Mai 1928 zur Verfügung standen; restl. 1. Mill. Mark wurde durch Erhöhung des Aktienkapitals der Sachsenwerk A.-G. beschafft. Das Vermögen der Pöge A.-G. ging mit Wirkung ab 1./7. 1929 auf die Sachsenwerk A.-G. über. – Das Pögewerk wurde am 1./10. 1931 bis auf weiteres stillgelegt. Besitztum: Die Ges. besitzt Fabriken in Niedersedlitz u. Radeberg. Der Flächeninhalt des Gesamtbesitzes an Grundstücken beziffert sich auf 1 189 290 qm, wovon 64 500 qm bebaut sind. Die Fläche der auf diese Weise gewonnenen Fabrikationsräume, in denen etwa 3000 Werkzeug- u. Antriebsmaschinen zur Verfügung stehen, beträgt 109 050 qm. Die Länge der normalspurigen Eisenbahngleise innerhalb der Fabrikationsgrundst. beträgt über 10 km. Das nach dem Kriege neuerworbene Radeberger Werk ist im wesentlichen als Apparate- fabrik eingerichtet worden (1931 stillgelegt). Das Fabrikgebäude der übernomm. Pöge-Akt.-Ges. liegt in der Südvorstadt der Stadt Chemnitz an der Dorfstrasse u. umfasst in einem Stück rund 66 500 qm; es ist von einem Mühlgraben durchquert, welcher eine Wasserkraft von 25–30 PsS liefert. Jenseits der Strasse befindet sich ein weiteres Grundstück von 3500 qm. Von dem Fabrikgrundstück sind rund 21 000 qm bebaut; es handelt sich dabei teils um Montagehallen, teils um Hochbauten, so dass die nutzbare Arbeitsfläche rund 38 600 qm beträgt. Die Grossmaschinenhalle hat eine Länge von 112 m u. eine Breite von 36 m. Das Werk, das ebenfalls 1931 stillgelegt wurde, besitzt ferner einen eigenen Gleisanschluss an die Reichsbahn. Verbände: Die Ges. gehört dem Zentralverband der deutschen elektrotechnischen In- dustrie, Berlin, an, der die Regelung von Preis u. Absatz bezweckt. Beteiligungen: Das in der Bilanz ausgewiesene Anlagen- u. Beteilig.-K. setzt sich wie folgt zusammen: Elektrizitätswerk Staffelstein, das einen Wert von rd. RM. 43 000 darstellt; Ges. für elektrische Schiffsausrüstung m. b. H., Dresden, Stamm-Kap. RM. 55 000; Sachsen- werk, Bayerische Niederlassung G. m. b. H., München, Stamm-Kap. RM. 70000; Süddeutsche Pöge Elektricitäts-G. m. b. H., München, Stamm-Kap. RM. 20 000 u. verschiedene kleinere Beteiligungen. Kapital: RM. 5 037 500, davon RM. 37 500 Vorz.-Akt. A, RM. 750 000 Vorz.-Akt. B und RM. 4 250 000 St.-Akt. Die Vorz.-Akt. A haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 7 % mit Nachzahl.-Verpflichtung. Die Vorz.-Akt. Lit. B haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 8 % u. ausserdem auf eine Zusatz- Div. von je % für je 1 % Div. der St.-Akt.; sie können zu 120 % bzw. 110 % wieder ein- gezogen werden. – Vorkriegskapital: M. 4 250 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht bis 1911 auf M. 4 250000, dann erhöht von 1915–1923 auf M. 350 Mill. in 341 188 St.-Akt. zu M. 1000, 14 060 Nam.-Akt. zu M. 200 u. 6000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 350 Mill. auf RM. 8 750 000. Lt. G.-V. v. 26./6. 1926 erhöht um RM. 3 000 000 in 30 000 Inh.-Vorz.-Akt. Lit. B zu RM. 100. Die G.-V. v. 21./5. 1928 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 2 400 000 durch Ausgabe von 10 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1400 St.-Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1928; ausgegeben zu 109 %. Die neuen St.-Akt. wurden an ein von Gebr. Arnhold geführtes Konsortium begeben, mit der Ver- pflichtung, den Stammaktionären u. den Vorzugsaktionären Lit. B RM. 2 330 000 zu 114 % im Verh. von 5: 1 zum Bezuge anzubieten Die gleiche G.-V. beschloss sodann weitere Kap.-Erhöh. um RM. 5 000 000 in 5000 Akt. zu RM. 1000 auf RM. 19 150 000. Die neuen St.-Akt. wurden entsprechend einer von der G.-V. erteilten Ermächtigung an die Allgemeine Treuhand- Aktien-Gesellschaft in Dresden zum Kurse von 104 % begeben. Auf die vorbezeichneten RM. 5 000 000 St.-Akt. räumte die Sachsenwerk Licht- u. Kraft-Aktiengesellschaft einem Konsortium eine Option dergestalt ein, dass das Konsortium im Zusammenhang mit einem der Ges. gewährten Kredit von £ 250 000 (s. Ausland-Anleihe), die Berechtigung erhielt, bis zum 31./10. 1932 die vorgenannten Aktien zu erwerben. – Lt. Bek. v. Mai 1930 erbot sich das Bankenkonsortium der Ges. zwecks Vermeidung einer Kündigung die Vorz--Akt. Lit. B einschliesslich Dividendenschein 1929 zum Kurse von 130 % zu übernehmen gegen Bar- zahlung von RM. 130 für je nom. RM. 100 abzüglich Börsenumsatzsteuer. – Lt. G.-V. vom – 7 ――