Ö Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 3995 Ö Kraftwerke Freital Akt.Ges. in Freital i. Sa. (Börsenname der Anleihe: Kraftwerke Plauenscher Grund.) Gegründet: 2./10. 1923; eingetr. 27./12. 1923. Zweck: Versorg. der Bevölkerung mit Energiemitteln jeder Art nach wirtschaftl. Grund- sätzen. Zu diesem Zweck befasst sie sich mit der Fortsetz. des Betriebes des Elektrizitäts- werks für den Plauenschen Grund u. macht sich zur Aufgabe, dieses Werk weiter auszu- bauen sowie weitere Energie erzeugende u. verteilende Anlagen, insbes. unter Ausnütz. der Wasserkräfte der beiden Weisseritzflüsse, einschl. der Talsperren bei Malter u. Klingenberg, zu errichten. Hervorgegangen ist das Unternehmen aus dem ,Gemeindeverband Elektrizitätswerk für den Plauenschen Grund in Freital'. In diesem Verband waren die Stadtgemeinden Freital, Rabenau, Tharandt und die Landgemeinden Hainsberg, Cossmannsdorf und Somsdorf vereinigt. Alle Verträge, die der frühere Verband tätigte, sind von der Ges. übernommen worden. Nach Massgabe besond. Verträge wird auch an Gemeinden u. Unternehmungen ausserhalb des früh. Verbandes Elektrizität zu gleichen Zwecken wie den oben genannten Gemeinden abgegeben. Ferner führt die Ges. Installationen aus u. befasst sich mit dem Vertriebe von Gegenständen, die für elektr. Anlagen benötigt werden. Das Versorgungsgebiet der Ges. erstreckt sich auf den Plauenschen Grund u. seine Umgebung einschl. der Stadt Wilsdruff sowie einer Anzahl Gemeinden der Amtshaupt- mannschaft Dippoldiswalde. Insgesamt werden 34 Gemeinden mit rund 75 000 Einw. mit Elektrizität aus den Anlagen der Ges. versorgt. Besitztum: Der Grundbesitz, welcher von dem früheren Gemeindeverbande über- nommen ist, umfasst rd. 159 000 qm, wovon auf das Hauptwerk in Freital rd. 18 000 qm und die Wasserkraftwerke im Rabenauer Grund u. in Tharandt rd. 141 000 qm entfallen. Überdies sind einige kleinere Grundstücke, die mit Transformatorenhäusern usw. bebaut sind, vorhanden. Die Grundst. in Freital sind mit 2 Maschinenhäusern, 2 Kesselhäusern, 1 Verwalt.-Gebäude, 1 Kohlen- u. Aschebunker, 1 Lagerhaus, 1 Autogarage, 1 Verkaufsstelle u. 1 Umspannwerk bebaut u. haben Gleisanschluss. Die derzeitige Leistungsfähigkeit des Hauptwerkes, das mit Dampf betrieben wird, beträgt rd. 20 000 PS. Das Wasserkraftwerk im Rabenauer Grunde ist auf 1200 PS, das Wasserkraftwerk in Tharandt auf 2400 PS Leistungsfähigkeit ausgebaut. Ausserdem betreibt die Ges. pachtweise die beiden Talsperren- kraftwerke bei Malter u. Klingenberg. Die Gebäude gehören dem Sächsischen Staat, mit dem wegen Ausnutzung der Wasserkräfte an den Talsperren ein bis 1944 laufendes Vertrags- verhältnis besteht. während die gesamten Krafterzeugungs- u. Verteilungsanlagen, die für 2000 PS Leistungsfähigkeit ausgebaut sind, zum Besitzstande der Ges. gehören. Ferner sind vorhanden Fern- u. Ortsleitungsnetze von über 1000 km Freileitung, 75 km unterird. Kabel und über 340 Stromformer für mehr als 9000 kW Durchgangsleistung. Mit den Nachbar- Elektrizitätswerken Coschütz, Cossebaude u. Niederlössnitz ist durch eine Verbindungsleit. der betriebliche Zusammenschluss hergestellt. – Infolge ständig gesteigerter Stromabgabe wird seit Oktober 1928 Strom aus dem Landesnetz der A.-G. Sächsische Werke bezogen. Das für Fremdstrombezug erbaute Umspannwerk hat eine Leistungsfähigkeit von 21 000 KW. Kapital: RM. 3 000 000 in 3000 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 100 000 000 in 100 000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 2000 %. Die G.-V. v. 28./11. 1924 beschloss Um- stellung von M. 100 Mill. auf RM. 1 000 000 derart, dass an Stelle von M. 100 000 bisher. A.-K. eine Aktie zu RM. 1000 trat. Lt. G.-V. v. 14./12. 1925 Erhöhung um RM. 2 000 000 in 2000 Akt. zu RM. 1000; ausgegeben zu 100 %. Grossaktionäre: A.-G. Sächs. Werke, Dresden, u. Elektriz.-Versorg.-Verband Plauenscher Grund, Freital. Wertbeständige Anleihe des „Gemeindeverbandes Elektrizitätswerk für den Plauenschen Grund in Freitalé (von der Ges. als Rechtsnachfolgerin übern.) v. 15./5. 1923 in Höhe des Wertes von 3 Millionen kWh elektrischer Arbeit. Stücke: 25 000 * 20, 10 000 50, 10 000 100, 2000 250, 1000 * 500 k Wh. – 5 %; 1./3. u. 1./9. Die Verzins. beträgt 5 % des jeweiligen Lichtstrompreises, der zwangsläufig durch Anwendung einer aufsichtsbehördlich genehm. Satzungsvorschrift festgestellt wird, die den Preis der sächs. Steinkohle zur Grundlage hat. Zur weiteren Sicherung der Anleihebesitzer ist mit der Girozentrale Sachsen vertraglich vereinbart, dass der der Zinsberechnung jeweils zugrunde zu legende Strompreis, wenn nicht gleich oder höher, so doch nicht mehr als 25 % unter dem Durchschnitt der Licht- strompreise in den Städten Dresden, Leipzig u. Chemnitz und jenem im Bereiche der staat- lichen Elektrizitätswerke Sachsens liegen darf. –— Tilgung: Von 1927 ab durch Rückkauf oder Verlos.; von 1930 ab Künd. zulässig. Verlos. im März zum 1./9. Bei der Rückzahl. wird ebenfalls der am Tage der Fälligkeit massgebende Lichtstrompreis für die kWh ver- gütet, der der Zinsberechn. zugrunde liegt. – Zahlstellen: Freital: Ges.-Kasse, ferner die Girokassen der sächs. Gemeinden. Die Anleihe wurde zum Preise von M. 500 für 1 kWh ausgegeben u. im Juni 1923 zum Handel an der Dresdner Börse zugelassen. = 3 in Dresden ult. 1925–1930: RM. 0.16, 0.310, 0.275, 0.289, 0.33, 0.34 für 1 kWh; 31 (30./6.): RM. 0.385 für 1 kWh. Geschaktsher0 Ealendech Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St.