4002 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Finanz-Deputation der Freien u. Hansestadt Hamburg am 10./5. 1893 mit der Firma Schuckert & Co. in Nürnberg geschlossenen Vertrages. Das Versorgungsgebiet der Ges., welches zunächst nur gewisse Teile des Hamburg. Stadtgebietes umfasste, ist nachher durch mehrere Verträge erweitert worden u. umfasst gegenwärtig das gesamte Hamburg. Staats- gebiet u. darüber hinaus grosse Teile des benachbarten preuss. Gebietes. Auch ist die Ham- burger Hochbahn A.-G. verpflichtet, den ges. für die Hamburg. Strassenbahnen benötigten Strom von der Ges. zu beziehen. Innerh. des Hamburg. Staatsgebietes hat die Liefer. elektr. Energie in dem Umfange durch die Ges. zu erfolgen, als dies von der Fin anzdeputation verlangt wird. Die Ges. ist befugt, sich an anderen Elektrizitätswerken u. an industriellen Unternehm., die mit der Elektrizitätslieferungsindustrie wirtschaftlich zus hängen, zu beteiligen, sie käuflich zu erwerben oder auf andere Weise mit ihnen eine Lieferungs- oder Interessengemeinschaft einzugehen. 1920 wurde zu gleichen Teilen mit der Firma Rud. Otto Meyer in Hamburg die Fern- heizwerk Hamburg G. m. b. H. gegründet. Diese G. m. b. H. wurde, nachdem alle Anteile in den Besitz der Hamb. El.-Werke übergegangen waren, 1929 liquidiert, u. der Fernheiz- betrieb wird jetzt von der Hamb. El.-Werke A.-G. als grösstes europäisches Fernheiz- Unternehmen allein betrieben u. weiter ausgebaut. Mit dem Hamb. Staat wurde ein Konzessions-Vertrag betr. Fernheizung abgeschlossen. Zur Deckung verschiedener Ver- sicherungsrisiken der Ges. namentlich auf dem Gebiete der Feuerversicherung ist die Hamburg. Elektricitätswerke Selbstversicher. Ges. m. b. H. (Firma 1930 geändert in: Minerva Versicherungsges. m. b. H.) gegründet worden, deren sämtl. Anteile die Ges. besitzt. Der Hamburgische Staat hat das Recht, ab 1./7. 1960 das ganze Unternehmen zu erwerben. Besitztum: Dem Betrieb dienen 4 Kraftwerke, 7 Umspannwerke u. 30 Unterwerke, von denen 20 auf eig. Grundst. der Ges. u. die übrigen auf langfristig gepachtetem hamburgischen Staatsgrund liegen. Der Grundbesitz der Ges. ist 127 470.4 am gross u. liegt meist in wertvollem bebauten Stadtgebiet. – Die Kraftwerke haben eine Gesamtmasch.-Leistung von 225 000 kW. Ausserdem ist eine Transformatorenleistung der Umspannwerke von 200 000 kVA, ferner eine Leistung der Drehstrom-Gleichstromumformer in den Unter- werken u. Kraftwerken von 103 000 kW, Leistung der Wandlerstellen von 59 000 kW u. eine Leistung der Akkumulatorenbatterien von 16 300 KkW vorhanden. Von der in den Kraftwerken eingebauten Maschinenleistung entfallen z. Zt. 131 000 kW auf das Kraftwerk Neuhof, das neueste Kraftwerk der Ges. Das Kabelnetz der Ges. hatte am 30./6. 1932 eine Systemlänge von 3437 km, das Freileitungsnetz eine solche von 752 km, das Dampfrohrnetz eine solche von 13.6 km u. das Heizwasserrohrnetz eine solche von 2.4 km. Der Wärme- speicher hat 2650 cbm Inhalt u. rd. 100 MWE Speicherfähigkeit. Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtl. Anteile der Stromversorgung Wandsbek G. m. b. H. (Kap. RM. 200 000) u. der Minerva Versicherungsges. m. b. H. (Kap. RM. 50 000.) Verträge: I. Konz.-Vertrag mit dem Hamburger Staat. II. Vertrag mit der Hamburger Hochbahn A.-G. Die Hamburger Hochbahn-A.-G. ist verpflichtet, den gesamten für die Hamburgischen Strassenbahnen benötigten Strom von der Ges. zu beziehen. III. Pacht- vertrag, bis 1944 geltend mit der Stadt Bergedorf betr. das Elektricitätswerk. IV. Strom- lieferungsvertrag mit der Stadt Cuxhaven, bis 1960 geltend. V. Vertrag mit der Stadt Wandsbek, bis 1959 geltend u. am 1./4. 1929 in Kraft getreten mit ausschliessl. Konzession für den Kaufpreis von RM. 3 000 000 für die erworb. Anlagen u. einer Konzess.-Abgabe von RM. 2 000 000. VI. Stromlieferungsvertrag mit der Deutschen Reichsbahn-Ges. betr. Mit- belieferung der Stadt u. Hochbahn. Ausserdem Verträge mit verschiedenen Gemeinden des hamburg. Staatsgebietes u. verschied. preuss. Gemeinden. Nach einem 1929 mit der Preuss. Elektrizitäts-A.-G. getroff. Übereinkommen wird diese Ges., die im Besitz der Aktienmajorität der Nordwestdeutschen Kraftwerke A.-G. ist, diese Werke in Zukunft nicht mehr erweitern, sondern jeden über die Leistungsfähigkeit hinausgehenden Bedarf bei der H. E. W. decken. Statistik: Die nutzbare Energie-Abgabe betrug 1924/25–1931/32 an Strassenbahnen: 20 971 656, 24 338 308, 25 777 532, 29 846 005, 31 250 650, 30 277 691, 28 378 778, 23 856 811 kWh; für Beleuchtung an Kleinabnehmer: 34 929 816, 42 891 940, 46 398 236, 50 813 780, 55 167 420, 57 044 004, 56 247 084, 50 224 587 kWh, für Kraft an Kleinabnehmer: 15 464 677, 16 711 298, 18 288 323, 20 093 038, 21 198 402, 21 350 794, 20 410 938, 17 542 898 kWh, für Licht u. Kraft an Grossverbraucher: 123 296 504, 136 232 747, 159 232 022, 207 060 132, 252 419 756, 284 420 735, 284 131 457, 262 373 061 KkWh. –— Anschlusswert 325 374, 370 691, 414 990, 473 396, 535 111, 583 373, 738 804, 821 088 KW. – Die Anzahl der Elektrizitätszähler betrug 1929/30–1931/32: 342 626, 367 664, 382 929. – Die Wärmeabgabe aus den Fernheizanlagen betrug 148 066, 203 966, 208 163 Mill. Wärme-E. Kapital: RM. 89 000 000 in 880 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-A. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. sind mit 40fach. St.-Recht sowie mit einem Vorzugsrecht dahin ausgestattet, dass sie bei der Liqu. des Ges.-Vermögens, ausgenommen den Fall der Übernahme desselben durch den Staat, mit 25 % ihres Nennwertes vorweg befriedigt werden. – Vorkriegskapital: M 44 000 000. Urspr. M. 6 Mill., Erhöh. 1895 um M. 2 Mill., 1897 um M. 3 Mill. Weitere Erhöh. 1899 um M. 4 Mill., 1903 erhöht um M. 3 Mill. Nochmals erhöht 1908 um M. 4 Mill., 1914 Erhöh. des A.-K. um M. 22 Mill. in 22 000 5 % Vorz.-Akt. zu M. 1000, übern. von dem Hamburg Staat zu 110 %. Die G.-V. v. 8./7. 1921 beschloss das A.-K. um M. 44 Mill. zu M. 1000 zu erhöhen. Lt. gleicher G.-V. wurden die M. 22 Mill. Vorz-Akt. in St.-Akt. umgewandelt.