Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 4009 Grossaktionäre: Das gesamte Akt.-K. wurde Anf. 1926 von der Deutschen Continental Gas-Ges., Dessau, erworben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: RM. 20 St.-Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kassa u. Bankguth. 69 872, Wechselbestand 2837, Debit. 2 268 418, Waren 480 272, Beteil. 311 676, Mobil. 39 775, Betriebsgeräte 17 074, Verlust 89 296, (Bürgsch. 265 000). – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 204 103, Akz. 128 858, Kredit. 1 446 258, (Bürgschaften 265 000). Sa. RM. 3 279 219. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Löhne, soz. Lasten usw. 208 235, Steuern 121 732, Abschr. 5075, allg. Verwalt. unk. 119 300. – Kredit: Gewinnvortrag 13 742, Waren- rohgewinn u. sonst. Einnahmen 351 303, Verlust 89 296. Sa. RM. 454 341. Dividenden: 1926–1931: St.-Akt. 0, 5, 7, 3, 0, 0 %. Direktion: Karl Reinhardt, Konrad Köninger. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Karl Reinhardt (in den Vorst. del.), Dir. Reinhold Grisson, Dipl.- Ing. Heinrich Renke, Rechtsanw. Dr. Friedrich-Karl Krüger, Dessau. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Badische Landeselektrizitätsversorgung, Akt.-Ges. (Badenwerk) in Karlsruhe. Gegründet: 6./7. 1921; eingetragen 7./7. 1921. Die Dauer der Ges. ist unbeschränkt. Gründer: Badischer Landesfiskus, Ministerialrat Dr. Eugen Imhoff, Karlsruhe; Ministerialrat Fritz Föhrenbach, Geh. Reg.-Rat Rich. Hergt, Amtmann Ludwig Werber, Karlsruhe. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist, in Baden vorhandene Kraftquellen für die Bedürfnisse insbesondere des Landes Baden nutzbar zu machen, für eine ausreichende und preiswerte Lieferung elektrischer Arbeit zu sorgen und auf möglichst vollkommene Kraftwirtschaft hinzuwirken. Die Ges. kann hierzu kraftwirtschaftliche Anlagen, nament- lich badische Wasserkräfte ausbauen und betreiben oder betreiben lassen und sich auch an anderen Unternehmungen zur Förderung des Geschäftszwecks beteiligen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben hat das Land Baden der Ges. die in seinem Besitz oder für dasselbe in Bau befindl. Elektrizitätsanlagen zur Versorg. Nord-, Mittel- u. Südbadens über- tragen, nämlich: 1. das Murgwerk mit einer installierten Leistung von 30 000 Ps und einer Jahreserzeugung von durchschnittlich 67 000 000 Kilowattstunden; 2. 110 000 Volt Schalt- und Transformatorenstationen Forbach, Scheibenhardt und Rheinau nebst der 110 000-Volt- Leitung Forbach–Karlsruhe –Mannheim; 3. die 45 000-Volt-Leitung Singen-Stockach nebst Haupt- und Transformatorenstationen Stockach; 4. die 20 000 -Volt -Verteilungs- leitungen nebst zugehörigen Schalt- und Transformatoren-Stationen und Ortsnetzen zur Versorgung Nord- und Mittelbadens im Anschluss an das Murgwerk und an die mit diesem zusammenarbeitenden fremden Dampfkraftzentralen; 5. die 15 000- und 5000- Volt- Leitungen nebst zugehörigen Transformatorenstationen und Ortsnetzen zur Versorgung der Amtsbezirke Konstanz, Messkirch, Pfullendorf, Stockach, Ueberlingen mit elektr. Kraft. Die Ges. hat fertiggestellt ein Wasserkraftwerk bei Erbersbronn im nördl. Schwarzwald mit einer Leistung von 900 kW u. in Betrieb genommen. Unter Berücksichtig. der grossen Nachfrage nach elektr. Arbeit hat sie ferner die Erweiter. des bestehenden Murgwerkes durch Angliederung einer Schwarzenbachspeicheranlage im nördl. Schwarzwald (Murgwerk II. Ausbau), mit einer Jahreserzeugung von 56 500 000 kWh vorgenommen. Zur Saniml. u. Verteil. der in Baden gewonnenen elektr. Energie sind ferner Höchstspannungsleitungen insbes. vom Murgwerk nach dem Schluchsee u. Oberrhein erstellt worden, bzw. ergänzt. Aus dem bisher fertiggestellten Teil der Anlagen werden zahlreiche Städte, wie Baden- Baden, Bruchsal, Durlach, Ettlingen, Heidelberg, Rastatt, Kehl, Gaggenau, Germbach, ferner durch Belieferung der bestehenden örtlichen Werke auch die Städte Mannheim, Karlsruhe u. Pforzheim mit ihrer bedeutenden Industrie mitversorgt. Das Murgwerk allein deckt etwa die Hälfte des derzeitigen Gesamtbedarfes von Nord- u. Mittelbaden. Das Land Baden hat der Ges. vorzugsweise das Recht zur Führung von Starkstromleitungen nebst Zubehör auf, über u. unter Staatseigentum verliehen. – Im April 1926 wurde der Stromaustausch mit schweize- rischen Werken auf Grund eines mit der Schweizerischen Kraftübertragung A.-G. Bern abge- schlossenen Vertrages aufgenommen. Im Dez. 1926 wurden die Anlagen der Ges. mit denen des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes Essen über eine von diesem Werk nach Rheinau geführte, für eine Spannung von 220 000 Volt bemessene Leitung zusammen- geschlossen. Im Februar 1927 setzte die Stromlieferung an das Kraftwerk Laufenburg in dessen neu errichtete Transformatorenstation Villingen ein. Im August 1928 wurden nach Fertigstellung der 80 km langen 100 000 Volt-Leitung, die vom Schalthaus Karlsruhe des Badenwerks nach Obertürkheim bei Stuttgart führt, die Anlagen der Ges. mit denen der Württembergischen Landes-Elektrizitäts-A.-G. zus.- geschlossen u. auf Grund eines mit der Neckarwerk A.-G., Esslingen u. der Stadt Stuttgart geschlossenen Vertrages die Stromlieferung nach Württemberg aufgenommen. Die 100 000- Volt-Anlagen der drei süddeutschen Länder Baden, Württemberg u. Bayern sind nunmehr miteinander verbunden. – Mit dem Elektrizitätswerk Mittelbaden A.-G. in Lahr wurde 1928 ein Stromlieferungsvertrag abgeschlossen. Neu aufgenummen wurde 1929 die Lieferung an