4052 Industrie der Steine und Erden. Prokuristen: K. Springer, Bonn; W. Vogel, E. Bieneck, Breslau-Krietern; F. Keydel, P. Kaldenhoff, Bonn; W. Langenheim, W. Parlitz, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Reg.-Rat H. Fellinger, B.-Wilmersdorf; stellv. Vors. Geh. Reg.-Rat Dr. Hans v. Flotow, B.-Zehlendorf; Dr. jur. Wilhelm Koeppel, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Delbrück v. d. Heydt & Co.; Düsseldorf: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., C. G. Trinkaus; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Didier-Werke Aktiengesellschaft in Berlin-Wilmersdorf, Westfälische Str. 90. Gegründet: 17./12. 1872; eingetr. 24./12. 1872. Sitz bis 23./6. 1928 in Stettin; jetzt in Berlin. Die Firma lautete bis 16./8. 1932: Stettiner Chamottefabrik, Actien-Gesellschaft vorm. Didier. Zweck: Bau, Betrieb, Pachtung u. Verpacht., Kauf u. Verkauf sowie jede andere Aus- nutzung von Fabriken zur Herstell. von Chamottematerial u. verwandten Artikeln, von Gasanstalten u. industriellen Feuerungsanlagen aller Art im Auslande u. im Inlande sowie der Erwerb von Grundst. zu diesen Zwecken. Die Ges. ist berechtigt, sich an Unternehm. verwandter Art in jeder Form zu beteiligen. Die Ges. besitzt Zweigniederlass. in Podejuch bei Stettin, Niederlahnstein a. Rh. u. Bodenbach (Tschechoslowakei); sie beabsichtigt, im Zusammenhang mit den unten erwähnten Fusionen Zweigniederlassungen in Bonn, Breslau und Marktredwitz zu errichten. Entwicklung: Die Ges. übernahm anlässlich ihrer Gründung die seit 1865 bestehende Stettiner Chamottefabrik Didier für M. 750 000. – In den Jahren 1889/90 errichtete die Ges. Betriebsstätten in Niederlahnstein u. Bodenbach u. 1909 in Podejuch. – Während des Krieges wurde die amerikan. Tochterges., die Didier-Masch.-Co. in Keasby sequestiert. 1928 Erwerb der Aktienmehrheit der Scheidhauer & Giessing A.-G., Bonn, u. 1930 in Gemeinschaft mit dieser das A.-K. der Stellawerk A.-G. vorm. Wilisch & Co., Berlin. – Das Vermögen der liquidierten Didier-Masch.-Company in Keasby (U. S. A.) ist seinerzeit beschlagnahmt worden. Die Forderung aus der Liquidation dieser Ges. ist in 1929 nach Massgabe des amerikanischen Freigabegesetzes in Höhe von 80 % bei der Ges. eingegangen. Nach Abzug der zunächst zu deckenden Unkosten steht eine Summe zur Verfügung, welche die Ausschüttung eines Betrages von Re 50 je Genussschein (s. unten) am 1. Juli 1930 gestattete. Der bei der Gesellschaft durch die Ausschüttung auf die seinerzeit zum Umtausch gelangten Genussscheine entstehende Buchgewinn ist zu ausserordentlichen Abschreibungen, insbesondere auf im Verlauf der Durchführung der Rationalisierungsmassnahmen still- gelegte Betriebe, verwendet worden. Das Geschäftsjahr 1931 erbrachte Verlust von RM. 2 565 241, teilweise gedeckt durch Auflös. des R.-F., Rest mit RM. 799 912 zunächst vorgetragen. Zur endgültigen Sanierung der Ges. erfolgte lt. G.-V. v. 16./8. 1932 eine Kap.-Herabsetz. in erleichterter Form (s. Kap.) u. zur Vereinfach. der Geschäftsführ., zur Erziel. von Ersparnissen auf dem Gebiet des Verkaufs u. zur Beseitig. unwirtschaftlichen Wettbewerbs zwischen den einzelnen Tochter- ges, wurde beschlossen, die Scheidhauer & Giessing A.-G., Bonn, Stellawerk A.-G. vorm. Wilisch & Co., B.-Wilmersdorf, Oberschles. Chamottefabrik früher Arbeitsstätte Didier A.-G., Gleiwitz, Thonwerk Biebrich A.-G., Wiesbaden-Biebrich, mit der Stettiner Chamottefabrik A.-G. vorm. Didier zu verschmelzen. In Verbindung mit diesen Fusionen Anderung der Firma in ,Didier-Werke Aktiengesellschaft“. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst etwa. 3 854 000 am, und zwar entfallen auf die Fabriken in: Stettin 232 000 qm (davon bebaut 29 000 qm), Podejuch, 17 000 am (bebaut 5 000 adm), Niederlahnstein 79 000 qm (23 000 qm), Bodenbach 44 000 am (16 000 qm), Gleiwitz 36 000 qm (13 000 qm), Thonberg 162 000 qm (12 000 qam), Biebrich 47 000 qm (14 000 qm), Duisburg 66 000 qm (24 000 qm), Mainzlar 29 000 am (16 000 qam), Berg.-Gladbach 38 000 qm (15 000 am), Niederdollendorf 67 000 qm (25 000 qm), Ratibor 41 000 am (12 000 qm). Der Rest von 2 996 000 qm verteilt sich auf Tongruben und sonstige Grundstücke. Sämtliche Werke sind mit den erforderlichen neuzeitlichen Einrichtungen zur Herstell ung von Schamotte- und Dinasmaterial versehen. In Stettin befindet sich ausserdem eine Eisenkonstruktions- werkstätte, in Duisburg und Stettin Laboratorien für wissenschaftl. Untersuchungen. Die Fabrik Stettin besitzt direkten Wasseranschluss, die übrigen Werke haben Bahnanschluss. Als Betriebskraft dient im wesentlichen elektr. Energie von insgesamt 5 815 KVA. Ausser- dem sind Dampfmasch. mit zus. 1800 Ps in Tätigkeit. In Berlin, Saarau und Marktredwitz unterhält die Gesellschaft Ofenbauabteilungen, die sich mit der Herstellung von Gasöfen, Gasanstalten und Industrieöfen aller Art be- schäftigen. Von Bonn und Marktredwitz aus werden ferner Geschäfte auf dem Gebiete der Errichtung säurefester Bauwerke getätigt. Die Zahl der Angestellten betrug 1930 1059, die Zahl der Arbeiter 3855. Ende 1931 waren 890 Angestellte u. 2135 Arbeiter im Konzern tätig. Beteiligungen: Durch Besitz sämtlicher oder der Mehrzahl der Aktien bzw. Geschäfts- anteile übt die Ges. teils unmittelbar, teils über Tochterges. einen massgebenden Einfluss