4084 Industrie der Steine und Erden. Absatz erneut ein; das gleiche Bild zeigte der Auslandsmarkt als Folge neuer Zoll- schranken, Kontingentierungen u. Valutaschwierigkeiten. Hierdurch wurde das Ergebnis des Jahres noch durch die Abwertung aller Vermögensteile, im besonderen in den Waren- lägern, belastet. Unsere Bemühungen, die Produktion weiter zu verbilligen, waren zwar von Erfolg begleitet, aber mit einem Preis- u. Umsatzrückgang, wie ihn die letzten Jahre brachten, konnte die Unkostensenkung trotzdem nicht Schritt halten. Die ungünstigen Verhältnisse, die das Ergebnis des Jahres 1931 beeinflusst haben, dauern auch in neuen Geschäftsjahr weiter in unverminderter Weise an. Der Markt in Geschirrporzellan ist durch die neuen Bestimmungen über das für unseren Absatz bedeutungsvolle Zugabewesen stark beunruhigt. Um einen Ausgleich für den zurückgegangenen Umsatz zu finden, haben wir uns – wie bereits erwähnt – im neuen Jahr verstärkt der Herstell. von Fabrikaten zugewandt, für die bisher Porzellan oder ähnliche keramische Materialien nicht in Frage kamen, Darüber hinaus setzen wir unsere Bemühungen zur Senkung unserer Selbstkosten fort. Die Werke Freiberg (Elektro) u. Rosslau (Geschirr) haben wir geschlossen. Staatliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe A.-G. in Karlsruhe. Gegründet: 28./4. 1922; eingetragen 31./5. 1922. Firma bis 8./7. 1927: Grossherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von keram. Erzeugn. all. Art, d. Verwert. besond. Verfahren u. Vertrieb von Waren all. Art. Das Untern. ist in erster Linie als Kunststätte zu führen. Das Unternehmen verdankt seine Entsteh. Grossherzog Friedrich I. von Baden. Das Arbeitsgebiet des Werkes erstreckt sich auf die Herstell. kunstkeramischer Erzeugnisse aller Art u. praktischer Gebrauchsgegenstände. Kapital: RM. 450 000 in 4500 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 3 000 000 St.-Akt., sodann erhöht bis 1923 auf M. 30 Mill. in 12 000 St.-Akt. zu M. 1000, 3100 St-Akt. zu M. 5000 u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 5000. Die G.-V. v. 30./9. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 30 Mill. auf RM. 600 000 in 12 000 St.-Akt. zu RM. 20, 3100 St.-Akt. zu RM. 100 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 8./7. 1927 wurde das A.-K. um RM. 500 000 auf RM. 100 000 herabgesetzt unter gleichzeitiger Umwandlung der mehrstimmigen Vorz.-Akt. in St.-Akt. mit je einer Stimme u. zugleich um RM. 350 000 erhöht durch Ausgabe von 3500 St.-Akt. über je RM. 100 zum Nennwert. Grossaktionäre: Staat Baden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 138 540, Öfen, Masch. u. Einricht. 106 307, Kassa, Postscheck, Wechsel 3077, Aussenstände 124 759, Restkaufgelder 51 000, Entwürfe u. Modelle 18 770, Beteil. 1, Waren 222 100, Originale Laeuger u. Aus- stellung 34 330, Verlust (176 048 abz. Gewinnvortrag aus 1930 2055) 173 993. – Passiva: A.-K. 450 000, Verbindlichk. 422 878. Sa. RM. 872 878. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk. 365 641, Abschr. 29 965. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1930 2055, Ertrag der Fabrikat. u. sonst. Einnahmen 219 558, Verlust (176 048 abz. Gewinnvortrag aus 1930 2055) 173 993. Sa. RM. 395 606. Dividenden: 1924–1931: 0 %. Direktion: Finanzrat Dr. Karl Schneider. Aufsichtsrat: Vors. Ministerialrat Dr. Wilh. Mühe, Stellv. Bank-Dir. Dr. h. c. Rich. Betz, Karlsruhe; Fabrikant Dr. Alb. Hackelsberger, Oeflingen; Ministerialrat Prof. Dr. Fritz Hirsch, Karlsruhe; Reg.-Rat Bank-Dir. a. D. Dr. h. c. Ludwig Janzer, Mannheim; Senator h. c. Paul Rott, Frankf. a. M.; Präsident Dr. Ludwig Steinbrenner, Oberreg.-Rat Dr. Siegfried Weissmann, Karlsruhe; vom Betriebsrat: Franz Stauch, Wilhelm Zander. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Handstrichklinkerziegelei Aktiengesellschaft in Kleibrock (Gemeinde Rastede i. O.). Gegründet: 20./10. 1930 mit Wirkung ab 20./10. 1930; eingetr. 20./10. 1930. Zweck: Übernahme u. Fortführung der von der Firma H. Thien & Sohn Inh. August Thien Baustoff- u. Holzhandl. in Rastede i. O. in Kleibrok betrieb. Handstrichklinkerziegelei, übernommen für RM. 350 000. Die Ges. ist berechtigt, auch andere Tonfabrikate als Hand- strichklinker herzustellen. Kapital: RM. 300 000 in 300 Nam.-Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Immobil. 251 655, Inv. 47 840, Ventilationsanlage 13 238, Gleisanlage 7501, Kassa 30, Debit. 1800, Warenbest. 69 454, Verlust 175 212. – Passiva: A.-K. 300 000, Bankschulden 265 953, Kredit. 778. Sa. RM. 566 731. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1930 22 495, Abschr. a. Anlage- werte 25 593, dto. a. Debit. 5751, Betriebsmater. 36 752, Unk. 46 725, Lohn u. Gehalt 37 267, Verlust auf Steine 629. – Kredit: Verlustvortrag a. 1930 22 494, Verlust in 1931 152 717. Sa. RM. 175 212.