4094 Industrie der Steine und Erden. banken möglich, die durch Umwandlung eines Teiles ihrer Bankforderungen in Aktien, durch Stillhaltezusagen und zusätzliche Kreditgewährung dazu beitrugen, den innerlich sehr wertvollen Komplex der Wickingwerke vor dem Zusammenbruch zu bewahren und die Lücke, welche durch den Verlust am alten Aktienkapital in den finanziellen Aufbau gerissen wurde, zunächst zu überbrücken. Die Entwicklung in den letzten Monaten des Jahres 1931 brachte an manchen Stellen, insbesondere auch bei den Auslandsbeteiligungen des Wickingkonzerns weitere Wertminderungen mit sich, die bei der Fusionsbilanz noch nicht berücksichtigt werden konnten. Solche notwendigen Korrekturen mussten das Geschäftsergebnis natürlich ungünstig beeinflussen. Das wesentlichste positive und auf lange Sicht ausserordentlich wertvolle Moment bei dem Zusamnienschluss der Unter- nehmungen, nämlich die Möglichkeit rationeller Bewirtschaftung der zahlreichen Betriebs- stätten unter Anpassung an die jeweilige Marktlage, konnte während des Berichtsjahres in keiner Weise zur Auswirkung kommen. In dieser Beziehung muss das Jahr 1931 als verloren angesehen werden. Unter solchen Umständen brachten es Absatzschwund und Preisentwicklung mit sich, dass die Betriebe mit Verlust abschlossen. Auch die vor- gesehene Vereinfachung der Verwaltung durch Konzentration in Amöneburg konnte im Jahre 1931 nur vorbereitet, nicht durchgeführt werden, so dass auch von dieser Seite eine Verbesserung des Geschäftsergebnisses nicht in Betracht kam. Endlich war der Wicking- Konzern im abgelaufenen Jahr ausserordentlich stark belastet durch die Höhe seiner Schuldzinsen, insbesondere bei der anormalen Entwicklung der Diskontverhältnisse im Sommer 1931. Die durch die Fusion geschaffenen Zinserleichterungen kommen erst dem letzten Vierteljahr zugute. So wirkte eine Reihe von ungünstigen Faktoren zusammen und führte zu dem Verlustabschluss, den wir heute vorlegen. Wir beantragen, den Verlust auf neue Rechnung vorzutragen. Über das laufende Geschäftsjahr ist folgendes zu bemerken: Die Verwaltung ist vereinfacht und in Amöneburg zusammengezogen. Die technischen Dispositionen in der Richtung, die Beschäftigung der Betriebe an die Markt- lage anzupassen, sind durchgeführt. Die Zementproduktion ist gegenwärtig auf die Werke Amöneburg, Neuwied, Lengerich I und Porta konzentriert. Andere Werke stehen betriebs- bereit in Reserve. Die technische Situation der Werke ist auf der Höhe. Die Beschäfti- gung ist derart auf die Werke verteilt, dass jeweils die günstigsten Selbstkosten erzielt werden. Wertvolle Betriebserfahrungen der Firma Dyckerhoff & Söhne G. m. b. H. wurden für die Werke des Wicking-Konzerns nutzbar gemacht. Um die in dem Unternehmen ruhenden grossen Werte und Möglichkeiten derart ausnutzen zu können, dass nicht nur der erlittene Verlust wieder eingeholt, sondern auch eine angemessene Rente für die Aktionäre erzielt wird, bedarf es allerdings einer wesentlichen Belebung der augen- blicklichen Absatzlage. Ziegelei Malliss Akt.-Ges. in Malliss (Meckl.-Schwerin). Gegründet: 30./9. 1927; eingetr. 25./1. 1928. Die Ges. ist hervorgegangen aus der Firma Mallisser Ziegelei, Malliss. Zweck: Übernahme u. der Fortbetrieb des unter der Firma ,Mallisser Ziegelei, Malliss“ betriebenen Ziegeleiunternehmens mit Tonwerk u. die Verwaltung des zugehörigen, nicht gewerblichen Grundbesitzes. Kapital: RM. 400 000 in 400 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundbesitz 133 651, Betriebsgebäude 101 510, Wohnhäuser 37 503, Anschlussgleis 3826, Masch. u. Inv. 69 612, Steinvorräte 74 043, Kohlen- vorräte 2718, Hyp. u. Grundschulden 4825, Debit. 35 973, Wechsel 2026, Kassa u. Bankguth. 1674, auswärtige Steinlager 1320, Frachtdepot 200, Verlustvortrag aus 1930 1854, Verlust 1931 28 614. – Passiva: A.-K. 400 000, R.-F. 40 000, Hyp. 2010, Kredit. 57 339. Sa. RM. 499 349. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 81 225, soziale Lasten 15 342, Betriebs- u. Verwaltungskosten 95 598, Steinfrachten 8756, Steuern 10 205, Zs. 1143, Forst- wirtschaft 755, Abschr. 17 941, Verlustvortrag aus 1930 1854. – Kredit: Bruttoüberschuss 198 277, Einnahme aus Vermiet. 3454, ausserordentl. Erträge 619, Verlustvortrag aus 1930 1854, Verlust 1931 28 614. Sa. RM. 232 819. Dividenden: 1930–1931: 0 %. Vorstand: Dipl.-Ing. Albert Lüdtke jun., Bergedorf; Ziegelmeister Fritz Köller jun., Malliss. Aufsichtsrat: Bank-Dir. Dr. Adolf von Grafenstein, München; Walter Freiherr van der Hoop, Lausanne. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Canalisation und Chemische Industrie in Mannheim-Friedrichsfeld. Gegründet: 12./7. 1890; eingetr. 14./8. 1890. Firma bis 1895: Badische Thonröhren- u. Steinzeugwarenfabrik vorm. J. F. Espenschied.