― Industrie der Steine und Erden. 4095 Zweck: Fabrikation von Steinzeugröhren zur Städtekanalisation von Gefässen u. Appa- raten für die chem. Gross-Industrie. Die Fabrikation erstreckt sich 1.) auf sämtliche Stein- zeugwaren für Kanalisation, Hausentwässer. u. Stall-Einricht.: 2) auf Gefässe. Apparate u. Maschinen aus Steinzeug für die chemische u. verwandte Industrie; Klinkererzeugnisse. Besitztum: Die Ges. besitzt Werke in Friedrichsfeld u. Muggensturm (Baden). Die Ton- gruben umfassen zus. ca. 25 ha u. befinden sich teils im Odenwald teils in der Pfalz. Die Grundst. in Friedrichsfeld liegen an den Bahnlinien Mannheim–Heidelberg u. Mannheim— Frankf. a. M. mit Anschlussgleis an beide u. umfassen rund 18 ha. Die Gebäude bestehen aus 35 Fabrik- u. Ofengebäuden mit 44 Brennöfen. Die Grundst. in Muggensturm, wo die Ges. eine zweite Steinzeugfabrik mit 6 Brennöfen besitzt, umfassen rund 7½ ha. An Maschinen sind 2 Dampfmaschinen u. 1 Lokomobile mit rd. 850 PS u. 4 grosse Flammrohr- kessel mit ca. 450 qm Heizfläche im Betriebe, ausserdem wird Drehstrom von der Uberland- zentrale bezogen. Der in den Tongruben der Ges. lagernde Ton reicht auf mehr als 50 Jahre. – 1918 Angliederung der Süddeutschen Steinzeugwerke G. m. b. H. in Muggensturm. – Beamte u. Arb. ca. 300. Interessengemeinschaft: 1923 Interessengemeinschaft mit der Deutsche Ton- u. Stein- werkzeuge A.-G., B.-Charlottenburg, abgeschlossen, kraft deren der Gewinn beider Ges. zu- sammengelegt u. zu gleichen Teilen aufgeteilt wird, bei der Deutsche Ton- u. Stein- zeugwerke A.-G. aber nur, soweit er aus ihren eigenen Fabriken u. der Ton- u. Steinzeug- werke W. Richter & Cie. A.-G. erzielt wird. 3 Verbände: Die Ges. gehört der Verkaufs-Ges. Deutscher Steinzeugwerke in Berlin- Charlottenburg an. Kapital: RM. 4 447 500 in 1750 St.-Aktien zu RM. 100, 4100 St.-Aktien zu RM. 1000 u. 1725 Vorz.-Akt. zu RM. 100. (Im Besitz der Ges. waren am 31./12. 1931 nom. RM. 123 200 St.-Akt. u. RM. 300 Vorz.-Akt.). Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 4 % mit Nachzahl.-Verpflicht. u. gleicher Super-Div. wie die St.-Akt. sowie im Falle der Liqu. der Ges. auf eine vorzugsweise Befriedig. vor den St.-Akt. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 125 000, erhöht 1891 auf M. 1 150 000. 1894 Sanierung durch Zuzahl. von 30 % = M. 300 pro Aktie. Dann erhöht bis 1905 auf M. 2 500 000; weiter erhöht von 1915 bis 1923 auf M. 30 000 000 in 28 500 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G. V. v. 21./11. 1924 erfolgte Umstell. von M. 30 000 000 auf RM. 4 447 500 in 28 500 St.-Akt. zu RM. 150 u. 1500 Vorz. Akt. zu RM. 115. Die Aktien zu RM. 150 bzw. RM. 115 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 bzw. RM. 100 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 21./7. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt.-K. = 23 St.; je KM. 100 Vorz.-Akt.-K. = 60 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 10 % des A.-K., 4 % Div. auf die Vorz.-Aktien mit Nachzahl., 4 % Div. auf die St.-Akt., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem feste Vergüt. von RM. 3000 pro Mitgl., RM. 6000 für Vors. u. RM. 4500 für Stellv.), Rest zur Verf. der G.-V., event. Super-Div. gleichmässig an Vorz.- u. St.-Akt. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Tongruben 114 518, Grundst. 288 300, Gebäude u. Brennöfen 2 170 490, Masch. u. Inv. 824 574, Gleisanlagen u. Grubenbahn 34 142, Mobil. 11 726, Modelle u. Formen 2940, Kassa 7988, Wechsel 216 577, Eff. 1 004 710, Forder.: Bank- guth. 669 920, sonst. Aussenstände 503 216, Waren-Vorräte 542 047, Roh- u. Betriebs. materialien 302 637, (Avale 36 000). – Passiva: St.-Akt. 4 275 000, Vorz.-Akt. 172 500, R.-F. I 444 750, do. II 107 750, Pens.-Kasse 250 000, Rückstell. für Reparaturen u. Erweiter. 900 000, unerhob. Div. 1646, Verbindlichkeiten 542 138, (Avale 36 000). Sa. RM. 6 693 784. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 297 112, Feuerversich. 9071, Beiträge für Angest.-, Arb.- u. Unfall-Versich. 185 407, Abschr. auf Anlagen 165 902, do. auf Waren-Vorräte 153 676, do. auf Eff. 47 760. – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1930 16 393, Überschuss auf Waren-K., abz. Handl.-Unk. u. abz. Rückstell. für die Ausgleichszahl. an die Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke A.-G., Charlottenburg 443 462, Entnahmeme aus dem Konto „Rückstell. für Reparat. u. Erweiter.“ 100 000, Auflös. frei gewordener bisher unter Verbindlichkeiten ausgewiesener Rückstell. 139 617, Zs. u. sonst. Einnahmen 159 457. Sa. RM. 858 929. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des A.-R. u. der Mitglieder des Vorst., welche zu Lasten des Berichts- jahres gehen, betrugen RM. 93 900. Kurs: Ende 1913: 215 %; Ende 1925–1930: 76.25, 190, 251, 242, 166, 110 %; 1931 (30./6.): 90 %. Notiert Berlin. – Auch Freiverkehr Mannheim. Dividenden: St.-Akt. 1913: 16 %; 1924–1931: 4, 10, 12, 15, 15, 15, 9, 0 %; Vorz.-Akt. 1924–1931: 4, 10, 12, 15, 15, 15, 9, 0 %. Vorstand: Prof. H. Bonte, Dr. Friedr. Müller, Chlodwig Kammerscheid, Heidelberg. Prokuristen: L. Muhl. M. Bensing, E. Baltzer, Seckenheim. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Jakob Cremer, Frechen; Stellv. Kaufm. Lorenz Hahn, Essen; Bankier Hans Arnhold, Berlin; Dir, Felix Bonte, Darmstadt: Kaufm. Toni Breuer, Köln-Lindenthal; Josef Hendrickx, Köln; Rechtsanw. Dr. Jos. Heimann, Köln; Fabrikant Heinrich Hendrickx, Frechen; Gen.-Dir. Dr.-Ing. b. c. Nikolaus Jungeblut, B.-Charlottenburg; Dr. med. Mathias Cremer, Heilbronn: vom Betriebsrat: F. Metzger, W. Stupka. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Berlin: Gebr. Arnhold, Brandenburgische Provinzialbank und Girozentrale, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., sowie deren Niederlassungen in Mannheim u. Frankfurt a. M.