4110 Industrie der Steine und Erden. Schraplauer Kalkwerke Akt.-Ges. in Schraplau. Gegründet: 5./4. 1909; eingetr. 29./4. 1909. Sitz der Ges. bis 28./9. 1912 in Halle a. S. Zweck: Ankauf und gewerbliche Ausnutzung von Kalkwerken, sowie die Übernahme von Kalkvertriebsgeschäften, Ankauf und Ausnutzung von Kohlenfeldern und anderen Grundstücken. Besitztum: Die Ges. erwarb nach ihrer Gründung 24 Kalköfen mit einem Areal von zus. 30 ha 77 a 95 qm, sowie 25 Morgen Kalksteingebirge u. das Geschäft von Rud. Schrader in Halle a. S. Neugebaut 1909 3 Schachtöfen, 1 Kugel- u. 1 Kreuzschlagmühle. Durch den Ankauf eines weiteren Kalkwerkes in Schraplau und eines Hausgrundstückes hat die Ges. ihren Besitz um 3 ha 22 a 19 qm vergrössert. Zu den Neueinrichtungen sind 1910/11 hinzugekommen: 2 Schachtöfen, 1 Steinbrecher, 1 . mit Bohrmaschine, 1 neues Anschlussgleis, Kalksteinaufzug, Verladerampen etc. mit M. 160 000 Kostenaufwand. Die Ges. verfügt über einen Grundbesitz von 40 ha 79 a 77 qm, mit 26 alten Öfen u. 5 neuen Öfen. Projektiert u. bereits konzessioniert ist eine Ammoniak-Sodafabrik. Verbände: Die Ges. gehört dem Kalkverband Mitteldeutschland G. m. b. H., Magdeburg, an. Kapital: RM. 128 200 in 6160 St.-Akt. zu RM. 20, 200 Vorz.-Akt. zu RM. 20 u. 10 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 800 000. Urspr. M. 600 000. 1911 Erhöh. um M. 200 000, dann erhöht von 1921 bis 1923 auf M. 15 620 000 in 15 400 St.-Akt. und 220 Vorz. Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 29./9. 1924 Umstell. von M. 15 620 000 auf RM. 313 000 in der Weise, dass der Nennwert der St.-Akt. auf RM. 20 u. der von 200 Vorz.-Akt. auf RM. 20 u. von 20 Vorz.-Akt. auf RM. 50 festgesetzt wurde. Lt. G.-V. v. 28./7. 1932 Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form auf RM. 128 200 durch Zus. leg. der St.-Akt. 5:2. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1932 am 28./7. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 60 St. in best. Fällen. Bilanz am 31. März 1932: Aktiva: Grundst. 67 820, Wohugebäude 31 820, Fabr.-Geb. 25 800, Badeanstalt 6000, Kalköfen 72 900, do. Mühlen 5230, Kohlen- u. Kalkstein-Transport- Anl. 12 500, elektr. Licht- u. Kraftanl. 4950, Anschlussgleis u. Strassen 10 670, Feldbahnanl. 10 204, Bagger 13 800, Motorlokomotiven 4900, Werkzeuge u. Geräte 3000, Mobil. 800, Beteil. (Kalkverband Mitteldeutschland G. m. b. H., Magdeburg; Haftpflichtgen. d. Dt. Steinindustrie, Charlottenburg) 1, Feuer.-Material. 2729, Material. u. Reserveteile 5525, halbfertige u. fertige Erzeugn. 876, Papiersäcke 4137, Schuldner in lauf. Rechn. einschl. Warenliefer. Kalkverband (57 951 abz. uneinbringl. Forder. 21 530) 36 421, Wechsel (Bestand) 114, Kassa (Barbestand) 3749, Postscheck 9, (Solidar-Bürgsch. 150 000). – Passiva: A.-K. 128 200, gesetzl. R.-F. 6000, Delk.-F. 2000, Rückl. f. Abraum 6221, Rückl. 2273, Hyp. 44 900, Div. 312, Gläub. in lauf. Rechn. 36 845, Akz. 4000, Bankschuld 87 418, Lohnrückstell. 5786, (Solidar-Bürgsch. 150 000). Sa. RM. 323 956. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 134 483, soz. Abgaben 17 429, Hyp.- u. Bank-Zs. 15 362, Besitzsteuern 3552, alle übr. Steuern 14 462, Betriebs- u. Handl.- Unk. 176 207, Abschr. 1931/32 39 990, Sonderabschr. u. Wertminder. 37 900, uneinbringl. Ford. 21530, Verlustvortrag 1930/31 44721, Betriebsverlust 1931/32 26 437, Dotierungen: R.-F. 6000, Delk.-K. 2000, Rückl. f. Abraum 6221. – Kredit: Warenabs. 329 253, Grundst.- u. Gebäude- ertrag 5807, Buchgewinn aus Zus. leg. von RM. 308 000 St.-Akt. im Verhältn. 5: 2 184 800, Betriebsverlust 26 437. Sa. RM. 546 297. Kurs: Ende 1925–1931: 26.50, 58, 70, 63, 45, 40, 21.79 (Bilanzkurs) %. Notiert i. Halle a. S. Dividenden: St.-Akt. 1912/ 13 0 % 1924/25–1931/32: 5, 0, 8, 6, 0, 8, 0, 0 %. – Vorz.- Akt. 1924/25–1931/32: 11, 6, 6, 6, 8½, 7, 0, 0 %. Direktion: E Breunig. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Dr. h. c. Alwin Schurig, Zeestow; Stellv. Justizrat u. Notar Dr. Pursche, Halle a. S.; Landgerichtsdir. von Wedel-Parlow, Berlin-Grunewald; Bankdir. W. Ruhnke, Eisleben; Kaufmann Karl Möller sen., Halle a. d. S. Zahlstelle: Schraplau: Ges.-Kasse. Portland-Cementwerk Schwanebeck Akt.-Ges. in Schwanebeck, Kreis Oschersleben. (Börsenname: Schwanebeck Portlandcement.) Gegründet: 1897 als offene Handels-Ges.; als Akt.-Ges. 27./28./7. 1906 mit Wirkung ab 1./1. 1906; eingetr. 19./10. 1906 in Berlin. 1908 wurde der Sitz nach Schwanebeck verlegt. Zweck: Herstellung von Portlandzement und verwandter Fabrikate sowie Handel mit diesen. Besitztum: Die sämtl. umfassen in Schwanebeck eine Oberfläche von 50 ha 10 a 44 qm, davon bebaut 4.5 ha. Von den ca. 46 ha Areal sind ca. 18 ha Kalkstein- u. Mergellager. Vorhanden ist eine Drehofenanlage u. 6 „Thiele-Ofenanlagen“. Mit der Gesamt- anlage können jährlich 500 000 Fass Zement hergestellt werden. Ausserdem wird Zement- kalk fabriziert. Das Werk ist mit dem Staatsbahnhof durch eine 2½ km lange eigene Anschlussbahn verbunden. Verbände: Seit 1./1.1917 gehört die Ges. dem Nordd. Cement-Verbande G. m. b. H. in Berlin.