Industrie der Steine und Erden. 4113 Niederspannungs-Elektro-Porzellan; in Weissenbrunn (Rohstoffwerk): Quarzsand, Glassand, Gebläsekies u. Porzellanmasse. Entwicklung: 1917 Erwerb der Quarzsandwerke Weissenbrunn Bauer & Co. in Weissen- brunn. Im Jahre 1920 wurden die zwei Malzfabriken der Firma A. L. Eberlein in Kulmbach u. Mainleus angekauft, wobei die letztere in eine Porzellanfabrik umgewandelt wurde, während die erste still liegt. Besitztum: Der Gesamtbesitz an Grund u. Boden nebst aufstehenden Gebäulichkeiten einschl. Verwaltungsgeb. u. Arbeiterhäusern in Tettau, Weissenbrunn u. Mainleus beträgt rd. 70 ha, wovon ca. 7.5 ha industriell bebaut sind u. benutzt werden. Rund 62.5 ha sind eigenen land- u. forstwirtschaftlichen Zwecken nutzbar gemacht. Der Grundbesitz von ca. 70 ha verteilt sich auf die Werke Tettau, Mainleus u. Weissenbrunn, welche alle drei an einer Station der Reichsbahn liegen, wie folgt: a) bebaut u. industriell benutzt: Tettau 3 ha, Mainleus 1 ha, Weissenbrunn 3.5 ha; b) land- u. forstwirtschatktl. Zwecken dienend: Tettau 48 ha, Mainleus 5 ha, Weissenbrunn 9.5 ha. – Im Stammwerk Tettau befinden sich 5 Rundöfen mit 238 cbm Glattbrandraum, im Zweigbetrieb Mainleus 2 Rundöfen mit 68 cbm Glattbrandraum. Das in Weissenbrunn befindliche Rohstoffwerk der Ges. fördert Glassand u. Gebläsekies. Ausserdem wird dort Porzellanmasse hergestellt, welche zum weitaus grössten Teil an in- u. ausländische Porzellanfabriken verkauft wird. Bei der jetzigen Produktion reichen die anstehenden Rohstoffmengen mehrere hundert Jahre. – Die maschin. Einricht. auf den Grundstücken des Werkes in Tettau bestehen aus: 1 Dampfmasch. 150 PS, 22 Masse- trommeln, 41 Drehspindeln sowie allen sonst. für Masseherstell. bzw. zur Porzellanfabrikation erforderl. Einrichtungen, ferner diversen modernen Transportanlagen u. Aufzügen, dann einem Sägewerk mit Kistenherstell. u. für Fuhrwerks- u. landwirtschaftl. Betrieb 4 Pferde u. 15 Kühe; in Mainleus: 22 Pressen, 14 Drehspindeln, 14 Elektromotoren mit 86 P8S, einer gut eingerichteten Matrizenschlosserei, mehreren Masseherstellungsmasch., einigen mechan. Aufzügen usw., für Fuhrwerk u. Landwirtschaft 1 Pferd u. 3 Kühe; in Weissenbrunn (Rohstoffwerk): 2 Lokomobilen mit 190 PS, 12 Massetrommeln, Sandwäscherei-Anlage, Generator für Licht, Transportanlagen u. einer Reihe sonst. maschineller Einrichtungen. Ferner befindet sich in Tettau ein Anschlussgleis von 338 mu. in Weissenbrunn ein solches von 275 m Länge. – Zur Zeit wird in den drei Werken zus. eine Durchschnittszahl von 550 Angestellten, Arbeitern u. Arbeiterinnen beschäftigt, davon 47 Angestellte. Beteiligungen: 50 %ige Beteiligung an einer italienischen Porzellanfabrik, der „Societa Ceramica di Bollate, Milano“, die in Form einer Kommanditges. betrieben wird u. mit einem Kommanditkap. von Lire 1 200 000 ausgestattet ist. Verbände: Die Ges. gehört folgenden preis- und absatzregelnden Verbänden an: Verband Deutscher Porzellangeschirrfabriken G. m. b. H. in Berlin, Verband Deutscher Fabriken für Gebrauchs-, Zier- und Kunstporzellan, G. m b. H., in Weimar, Arbeitgeber- verband der Deutschen feinkeramischen Industrie in Berlin, Verband Bay. Porzellan- industrieller e. V. in Selb. Kapital: RM. 1 100 000 in Akt. zu RM. 1000, RM. 100 u. RM. 20. Urspr. M. 5000, 1915–1923 Erhöh. auf M. 4 800 000. Die G.-V. v. 28./7. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 4 800 000 auf RM. 1 056 000. Lt. G.-V. v. 2./5. 1928 Erhöh. auf RM. 1 200 000 durch Ausgabe von 144 Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1928; ausgegeben zu 100 %. Die neuen Aktien wurden einem Bankenkonsortium unter Führung der Coburg- Gothaische Bank A.-G., Coburg, u. der Bankfirma Sarfert & Co., Werdau i. Sa., gegen Barzahlung des vollen Nennbetrages überlassen. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde ausgeschlossen. Die G.-V. hat zur Vereinheitlichung der Stückelung ferner beschlossen, im freiwilligen Umtausch gegen Aktien zu RM. 1000 die Aktien zu RM. 100 u. RM. 20 einzu- ziehen. Lt. G.-V. v. 9./7. 1932 Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form von RM. 1 200 000 auf RM. 1 100 000 durch Einziehung von RM. 100 000 eigenen Aktien. Die Verwalt. wurde ermächtigt, weitere RM. 100 000 Aktien zu höchstens 40 % zwecks Einziehung anzukaufen. Grossaktionäre: Coburg-Gothaische Bank (über 25 % des A.-K.). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 9./7. Stimmrecht: RM. 20 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteil.: 5 % z. R.-F. (Gr. ¼0 des A.-K.), 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., Gratif. an Beamte u. Arb., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 62 470, Geb. 379 000, Wohnhäuser 116 000, auswärtiger Grundbesitz 28 800, Masch. 68 000, Industriegleis 2, Lichtanl. 3, Mobil. und Utensil. 3, Modelle u. Formen 2, Wasserkraft 1, Schutzrechte 1, Landwirtschaft 4913, Schneidemühlvorräte 4669, Waren u. Vorräte 165 975, Beteil. u. Eff. 118 500, Kassa und Postscheck 8648, Wechsel 1456, Debit. 549 150, Aktiv-Hyp. 18 313, Bankguth. 258 436. Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Sonder-Res. 24 000, Delkr. 64 833, Wertberichtig.- Konto 90 518, Arb.-Unterstütz.-F. 15 270, rückständ. Div. 567, Kredit. 130 606, Passiv-Hyp. 82 174, Gewinn 56 376. Sa. RM. 1 784 344. Das Obligo aus der Begebung von Wechseln und Schecks beträgt RM. 108 028, Bürgschaft für Frachten- stundung RM. 4000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Sozialversicher. u. Steuern 65 649, Handl.-Unk. 227 469, Abschr. 35 182, Gewinn 56 376 (davon Div. 41 200, Tant. 1490, Zuführ. an den Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 258