Industrie der Steine und Erden. 4117 Porzellanfabrik zu Kloster-Veilsdorf Akt.-Ges. in Veilsdorf (Werra). Gegründet: 1765. Aktiengesellschaft seit 1884. – Werke in Kloster Veilsdorf, Bratten- dorf, Eisfeld u. Meuselwitz. Entwicklung: Die früh. Filiale in Schney wurde 1929 verkauft. –— Die G.-V. v. 31./10. 1929 genehmigte den Abschluss eines Fusionsvertrags mit der Porzellanfabrik Gebr. Kühnlenz Aktiengesellschaft in Kronach i. B., nach welchem das Vermögen dieser Ges. als Ganzes mit Aktiven u. Passiven unter Ausschluss der Liqu. an die Porzellanfabrik zu Kloster Veilsdorf in Veilsdorf übergeht gegen Gewähr. von St.-Akt. der übernehmenden Ges. Die G.-V. genehmigte ferner den Erwerb der Porzellantabrik Hentschel & Müller in Meuselwitz (rhür.). Die Umstellung der einzelnen Werke u. deren Vereinigung in dem Gesamtwerk Porzellanfabrik zu Kloster Veilsdorf ist im Fluss. –— Das Werk Kronach sowie das Werk Brattendorf sind 1930 aus Rationalisierungsgründen stillgelegt worden. Die Fabrikations- einrichtungen beider Werke wurden auf die übrigen Werke überführt. — 1931 wurde das Werk Meuselwitz (vornehmlich Herstellung von Isolatoren) vorübergehend ganz stillgelegt. Zweck: Herstellung von Hoch- u. Niederspannungs-Porzellan, elektrotechn. Montage- porzellan, Flaschenverschlüssen, Gardinen-Ringen u. Quasten, Tintenfässern, Salbenkruken, Schildern usw. Porzellan für die Textilindustrie, Puppen u. Heiligenartikeln in Kloster Veilsdorf, Brattendorf, Eisfeld u. Meuselwitz. Besitztum: Die Grundstücke der Gesellschaft liegen in Kloster Veilsdorf, Brattendorf, Eisfeld, Meuselwitz u. Kronach. Sie umfassen einen Elächenraum von insgesamt 296 302 qm, von denen 61 934 qm bebaut sind. Die Fabrik in Kloster Veilsdorf besitzt 13, diejenige in Brattendorf 7, die in Eisfeld 6 u. die in Meuselwitz 11 Brennöfen. Die zur Fabrikation des Porzellans erforderlichen Massen u. Schlicker werden in den der Ges. gehörigen u. in den obengenannten 4 Orten befindlichen Massemühlen hergestellt. Ferner besitzt jeder Betrieb eigene elektrische Beleuchtungs- u. Kraftanlagen mit einer Gesamtstärke von 300 PS. In den Fabriken Eisfeld u. Meuselwitz befinden sich ausser- dem elektrische Prüfstationen für Hochspannungsisolatoren. Die Ges. besitzt ferner 26 Arbeiter- u. Beamtenwohnhäuser mit insges. 125 Wohnungen. – Etwa 1800 Arbeiter u. Angestellte. Verbände: Die Ges. ist Mitglied folg. Verbände: Verband Deutscher Elektrotechn. Porzellan- fabriken, Berlin, Vereinigte Hochspannungs-Isolatorenwerke G. m. b. H., Berlin, Verband Deutscher Fabriken für Gebrauchs-, Zier- u. Kunstporzellan G. m. b. H., Weimar. Kapital: RM. 2 115 000 in 8700 St.-Akt. zu RM. 100, 900 St.-Akt. zu RM. 1000, 1500 Vorz.-Akt. A zu RM. 30 u. 3000 Vorz.-Akt. B zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. A haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % (Max.) mit Nachzahlungsverpflicht. u. im Falle der Liquidation der Ges. auf eine vorzugsweise Befriedigung zu 112 % des Nennwerts nebst etwaigen rückständ. Div. u. 6 % lauf. Zs. bis zum Tage der Einlös.; sie können jederzeit zu 112 % zuzügl. 6 % Stück-Zs. getilgt werden. Die Vorz.-Akt. Lit. B sind ausgestattet mit einer Vorzugs-Div. von 8 % zuzüglich % % Zusatz-Div. auf je 1 % St.-Akt.-Div. u. zwar für das Geschäftsjahr 1929 ab 1./10. 1929. Die Vorz.-Akt. B können zum Kurse von 105 % eingezogen oder nach Wahl des Aktionärs im Falle der Einzieh. in St.-Akt. umgewandelt werden. Urspr. M. 600 000 (Vorkriegskapital), erhöht von 1920–1923 auf M. 25.5 Mill. in 24 000 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. a. o. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 25 500 000 unter Einzieh. von M. 6 000 000 St.-Vorrats-Akt., also von verbleibenden M. 19 500 000 auf RM. 1 245 000 (St.-Akt. 15: 1, Vorz.-Akt. 100: 3) in 11 400 St.-Akt. zu RM. 80, 7200 St.-Akt. zu RM. 40 u. 1500 Vorz.-Akt. entsprechend ihrem Einzahl.-Werte zu RM. 30. Die G.-V. v. 31./10. 1929 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 870 000 auf RM. 2 115 000 durch Ausgabe von 5700 St.-Akt. zu RM. 100 u. 3000 Vorz.-Akt. Lit. B zu RM. 100. Die nom. RM. 570 000 neuen St.-Akt. sind, soweit sie nicht zum Umtausch in Akt. der Gebr. Kühnlenz A.-G. verwendet werden, von einem Konsort. zum Nennbetrage übern. worden. Die RM. 300 000 neuen Vorz.-Akt. Lit. Bsind von einer Bankengemeinschaft, bestehend aus der Deutschen Bank u. Disconto-Ges. Berlin, Allgem. Deutschen Credit-Anstalt, Leipzig, u. dem Bankhause Gebr. Arnhold, Dresden. mit der Verpflicht. übern. worden, dieselben den bisher. Stammaktionären der Porzollanfabrik zu Kloster Veilsdorf u. den bisher. Aktionären der Firma Gebr. Kühnlenz A.-G. in Kronach i. B. in der Weise zum Bezuge anzubieten, dass auf einen Nominalbetrag von je RM. 500 St.-Akt. eine neue Vorz.-Aktie Lit. B über RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1929 u. ff. zum Kurse von 100 % zuzüglich Börsenumsatzsteuer bezogen werden kann. Genussscheine: Die Inhaber der lt. G.-V.-B. v. 6./5. 1895 ausgegeb. 2400 Genussscheine, die auf einen bestimmten Betrag nicht lauten, haben Anspruch auf den unter Gewinn- verteilung angegebenen Teil des Reingewinns sowie bei der Liquidation der Ges. auf die Hälfte ihres Vermögens, welches verbleibt, wenn die Vorz.-Akt. 112 % ihres Nennwerts nebst etwaigen Dividendenrückständ. u. 6 % lauf. Zs. u. die St.-Akt. den Nennwert ihrer Aktien zuzügl. 5 % lauf. Zs. erhalten haben. Diese früher im freien Verkehr befin dlichen Genussscheine sind sämtlich von einem Konsortium zurückerworben worden, auf das die Ges. massgebenden Einfluss besitzt.