4118 Industrie der Steine und Erden. Anleihen: 4 % Oblig. von 1898 und 4½ % Oblig. von 1907. Im Umlauf von beiden Anleihen Ende Dez. 1931 RM. 22 050 bzw. RM. 38 850. Für die noch umlaufenden, am 31./12. 1931 fälligen Kapitalbeträge bewilligte die Spruchstelle beim Oberlandesgericht in Jena eine Zahlungsfrist wie folgt: Die Ges. hat auf Grund von Auslosungen am 31./12. 1932 RM. 15 000, am 31./12. 1933 RM. 20 000 u. am 31./12. 1934 RM. 25 600 zu zahlen. Anleihe von 1929: Die G.-V. v. 31./10. 1929 genehmigte die Ausgabe von RM. 900 000 dinglich zu sichernden Obl. Verzins. mit 8 %, Zusatzverzins. von je ¼ % auf je 1 % St.-Akt.- Div. 5 Jahre unkündbar, alsdann jederzeit kündbar u. zu tilgen in ca. 20 Jahren. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 15./8. Stimmrecht: Jede St.-Aktie u. jede Vorz.-Aktie Lit. B über RM. 100 gewährt 1 St., jede St.-Akte über RM. 1000 gewährt 10 St.; jede Vorz.-Aktie Lit. A über RM. 30 gewährt 2 St. bei der Beschlussfassung über folgende Punkte: a) Anderung der Satzung, b) Wahl des Aufsichtsrats, c) Auflösung der Gesellschaft. In allen anderen Fällen gewährt jede Vorz.- Aktie Lit A nur 1 Stimme. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., 6 % Kumul.-Div. an Vorz.-Akt. A, 8 % Div. an Vorz.-Akt. B (zuzügl. % Zusatz-Div. auf je 1 % St.-Akt.-Div.), 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest event. bis zur Hälfte a. o. Abschreib. u. Rückl., 10 % Tant. an A.-R., ausser fester Vergüt., vertragsm. Tant. an Vorst., dann weiter 1 % Div. an St.-Akt., vom Rest die eine Hälfte als Super-Div. an die St.-Akt., die andere Hälfte an die Inhaber der Genussscheine. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 209 999, Fabrikgebäude 1 267 900, Wohn- häuser 218 770, Brennöfen 67 540, Masch. u. Prüffelder 365 620, Utensil. 30 890, Gleisanlage 7900, Fuhrpark 6510, Wertp. u. Beteil. 45 131, Vorräte: Fertig- u. Halbfabrikate 222 042, Roh- materialien 118 602; Kassa 3201, Wechsel 2607, Postscheck 4161, Aussenstände 580 538, Verlust 547 030. – Passiva: St.-Akt. 1 770 000, Vorz.-Akt. Lit. A 45 000, Vorz.-Akt. Lit. B 300 000, R.-F. 228 500, Rückstell. für zweifelhafte Forder. 20 000, Aufwert.-Oblig. (hypoth. gesichert) 60 600, 8 % Oblig.-Anleihe von 1929 (hyp. gesichert) 800 000, unerhob. Div. 677, do. Oblig.-Zs. 4176, Bankschulden 156 675, Verpflicht. 312 813. Sa. RM. 3 698 441. Die Verbindlichkeiten aus der Weiterbegebung von Kundenwechseln betrugen am 31./12. 1931 RM. 77 571. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag v. Vorj. 272 229, Abschreib. 108 338, Unk., Versich.-Prämien, Fuhrwerk, Gehälter, Reparat., Zs. usw. 663 130, Steuern u. soziale Lasten 204 786. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 681 586, Mieteinnahmen 19 867, Verlust (Vortrag 272 229 – Verlust 1931 274 801) 547 030. Sa. RM. 1 248 483. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstandes und die der Mitglieder des Aufsichtsrates beliefen sich auf insges. RM. 67 630. Dieser Betrag ermässigt sich im Jahre 1932. Kurs: In Dresden: Ende 1913: 164 %; Ende 19258=– 1930: 29, 73.75, 63.50, 73, 40, 30 %; 1931 (30./6.): 18 %. – In Berlin: Ende 1925–1930: 28.25, 75, 63, 73.50, 48, 30 %; 1931 (30./6.): 19.25 %. – Zulass. von RM. 240 000 St.-Akt. (Em. vom Juli 1923) im Juni 1929 in Berlin, im Aug. 1929 in Dresden. Dividenden: St.-Akt. 1913: 11 %; 1924–1931: 0, 5, 0, 0, 4, 0, 0, 0 %. Genussscheine 1913: M. 15 per Stück; 1924–1930: 0 %. Vorz.-Akt. A: 1924–1929: Je 6 %; 1930–1931: 0 %; Vorz.- Akt. B: 1929: 8 %; 1930–1931: 0 %. Vorstand: Max Bartenstein, Heinrich Schindhelm. Prokuristen: W. Spoetter, Fr. Gähring, E. Schickardt, M. Wagner. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Staatsminister z. D. Dr. Ottomar Benz, Berlin; Stellv. Bankier Dr. Heinrich Arnhold, Dresden; Komm.-Rat Curt Gretschel, Triptis i. Thür.; Komm.- Rat Ch. W. Palmié, Dresden; Bank-Dir. Albrecht Schadt, Meiningen; Dr. Gerhard Sachau, Leipzig; vom Betriebsrat: Reinhold Bauer, Alfred Otto. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Dresden u. Meiningen: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Leipzig u. Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin u. Dresden: Gebr. Arnhold. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Von der sich stets verschärfenden Krise wurde die Elektroporzellanindustrie besonders hart betroffen. Die Bautätigkeit liess schon im Früh- jahr die saisonübliche Belebung vermissen u. kam im Verlauf des Jahres fast ganz zum Erliegen, wodurch auch der Bedarf an elektrotechnischem Installations- u. Montageporzellan nachteilig beeinfflusst wurde. Daneben geriet durch die Unterbrechung des Ausbaues des deutschen Starkstromnetzes der Absatz von Freileitungsisolatoren für Hoch- u. Nieder- spannung fast gänzlich ins Stocken, so dass wir uns veranlasst sahen, im Verlauf des Sommers unser vornehmlich auf die Herstellung von Isolatoren eingestelltes Werk Meusel- witz vorübergehend ganz stillzulegen u. die Produktion auf zwei Werke zu konzentrieren. Zu den Absatzschwierigkeiten auf dem Binnenmarkt gesellten sich noch die immer grösser werdenden Hemmungen, die in Gestalt von Zollerhöhungen und Devisenbestimmungen unsere Exportmöglichkeiten einengten. Unter diesen Umständen war ein weiterer Rück- gang unseres Gesamtumsatzes leider nicht zu vermeiden. Dieser betrug 1931 gegenüber dem bereits sehr ungünstigen Jahre 1930 wertmässig 23.3 %, während die Verbandsstatistik für die gesamte elektrotechnische u. technische Porzellanindustrie für die gleichen Zeit- räume eine Schrumpfung von 29.2 % für Niederspannungsporzellan und von 37.6 % für technisches Porzellan aufweist.