4186 Tentil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. H. & F. Wihard Aktiengesellschaft in Liebau i. Schl., Landeshuter Str. 34. Gegründet: 16./11. 1920; eingetr. 9./3. 1921. Die offene Handelsges. H. u. F. Wihard bestand seit 1857, dann seit 1920 A.-G. Zweck: Übernahme und Fortführung der unter der Firma H. & F. Wihard in Liebau betriebenen Flachsgarnspinnerei und Leinenweberei, sowie die Verarbeitung von Spinn- stoffen aller Art und der Verkauf der daraus hergestellten Erzeugnisse. Besitztum: Zu den Fabriken, die sich in Liebau i. Schl. befinden, bestehend aus einer Flachs- u. Werggarnspinnerei, einer mechan. Weberei, einer Mangel u. einer Flachs- aufbereitungs-Anstalt, gehören 16 Wohnhäuser für Direktoren, Angestellte u. Arbeiter, 1 Magazingebäude, 1 Kinderheim sowie 1 Verwaltungs-Gebäude mit Lager- u. Versand- räumen. In den Werken sind vorhanden: 9676 Flachs- u. Werggarnspindeln, 168 Leinen. u. Schaftsmasch.-Webstühle, rd. 300 Vorbereit.- u. sonst. Hilfsmasch. Ferner besitzt die Ges. eigene Schlosser-, Tischler- bezw. Reparaturwerkstätten. Die Fabriken sind fast ausschl. mit eig. Kraft-, Licht- u. Heizanlagen ausgerüstet. Sie umfassen 5 Dampfkessel mit 496 qm Heiz- fläche, 3 Dampfmaschinen mit 950 PS, 1 Drehstromgenerator bezw. Dynamo, 1 Gleich- stromdynamo, 168 Webstuhlmotoren, 23 Motoren für Weberei-Vorbereit.-Masch., 6 Motoren für Heizungs- u. Luftbefeuchtungszwecke der Weberei u. 19 Motoren der Spinnerei für Heizungszwecke u. div. Motore zum Antrieb von Spinnereimaschinen. Die Ges. verarbeitet Strohflachs zu spinnfäh. Faser; sie erzeugt nassgesponnenes Werggarn in den Nrn. 6–30 u. nassgesponnene Leinengarne in den Nrn. 20–100. In der Leinenweberei werden Reinleinen, Halbleinen u. Mischgewebe in den Breiten von 40–340 em aus rohen, gebleichten oder gefärbten Leinen-, Baumwoll-, Jute- u. Mischgarnen hergestellt. Angest. u. Arb. bei Vollbetrieb rund 800. Verbände: Die Ges. ist Mitglied des Verbandes Schles. u. Sächs. Leinengarnspinner e. V., Breslau, u. des Verbandes deutscher Leinenspinn webereien e. V. in Freiburg i. Schl. sowie der Leinengarnvertriebsges. m. b. H., Berlin. Kapital: RM. 750 000 in 1500 St.-Akt. zu RM. 500. Urspr. M. 2 250 000, erhöht bis 1923 auf M. 32 000 000 in 30 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 17./12. 1924 unter Rückkauf der 2000 Vorz.-Akt. mithin von M. 30 000 000 auf RM. 1 500 000 derart, dass der Nennwert der 3000 St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 50 umge- wertet wurde. 1929 erfolgte Umtausch der Aktien zu RM. 50 in solche zu RM. 500. Lt. G.-V. v. 17./6. 1931 Herabsetz. des A.-K. um RM. 750 000 auf RM. 750 000 durch Rückkauf von nom. RM. 750 000 Aktien der Ges. zum Kurse von 50 % u. Einzieh. der zurückgekauften Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 30./6. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze ¼0 des A.-K.) 4 % Div. an Akt., eventl. besond. Rückl. bzw. Abschr., dann 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Unbebaute Grundst. 17 800, Gebäude A (Maschinen- haus u. Werkstatt) 1, do. B (Spinnerei) 1, do. C (Weberei) 97 084, do. D (Mangel u. Röste) 1. do. E (Geschäftsgebäude) 30 009, Werkswohn. 1, Masch. I (Kraftmasch.) 40 000, do. II (Spinnerei) 145 042, do. III (Weberei) 62 682, do. IV (Mangel an Röste) 1, Fuhrpark u. Utensil. 1, Eff. u. Beteil. 1, Hyp. 10 000, Kassa 3380, Wechsel u. Schecks 12 505, Debit. (davon 99 404 Bankguth.) 187 536, Bestände in Garnen, halbfertigen u. fertigen Fabrikaten, Betriebsmaterialien 234 221, Verlust 17 834. – Passiva: A.-K. 750 000, R.-F. 75 000, Kredit. 33 105. Sa. RM. 858 105. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 152 770, Abschr. auf Anlagen 165 588, Verlustvortrag aus 1928 121 248, do. 1929 88 309, do. 1930 153 075. – Kredit: Fabrikationserlös nach Abzug sämtl. Betriebsunk. u. diverse Einnahmen 48 158, Entnahme aus dem R.-F. 240 000, Buchgewinn aus der Kap.-Herabsetz. 375 000, Verlust 17 834. Sa. RM. 680 992. Gesamtbezüge des A.-R. u. Vorst. RM. 22 250. – Wechselgiroverpflicht. am 31./12. 1931 RM. 1120. Kurs: Ende 1925–1930: In Berlin: 27, 69.50, 53, 34½, 28, 17 %; 1931 (30./6.): – %. In Breslau: 29, 69, 55, 36.5, 27.5, 15 %; 1931 (30./6.): – %. Dividenden: 1924–1931: 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Heinr. Richter. Prokuristen: Dr. jur. Helmut Struck, Heinrich Herrmann. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Otto Wiegels, Freiburg i. Schl.; Stellv. Dir. Hans Kipke, Breslau; Bankier Franz Koenigs, Amsterdam; Rittmstr. a. D. Heinrich von Schlittgen, Wohlau; Adolf Ratjen, Berlin; vom Betriebsrat: J. Burghardt, K. Reimann. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co.; Breslau: Eichborn & Co.; Köln: J. H. Stein. Schlottmann & Co. Akt.-Ges. in Liegnitz, Hedwigstr. 6–12. Gegründet: 1./2. 1867. Als Akt.-Ges. 10./11. 1921; eingetr. 14./2. 1922. Firma bis 27./9. 1923: Fantasie-Strick- u. Wirkwaren Akt.-Ges. Zweck: Betrieb der Strickerei, Wirkerei, Spinnerei, Weberei u. Färberei sowie aller Gegenstände der Textilindustrie überhaupt; Handel mit allen Rohstoffen u. Fabrikaten der