4242 Chemische Industrie. Kurs: Ende 1913: 325.10 %; Ende 1925–1930: 40, 152, 163, 112, 62, 49.50 %; 1931 (30./6): 50.25 %. Notiert in Berlin. Zugelassen sind sämtl. Aktien Nr. 1–25 000. Dividenden: 1912/13: 21 %; 1924/25–1929/30: 6, 8, 10, 7, 4, 3 %; 1930/31–1931/32 für die freien Aktien entsprechend dem Pachtvertrag: 4, 2⅝ %. Direktion: Dir. Erich Münter, Dr. Julius Weltzien (letzterer aus dem A.-R. deleg.). Prokuristen: Erich Haberland, Max Fischer. 3 Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr.-Ing. h. c. Hans Bie, Stellv. Gen.-Dir. Dr. Hans Bercke- meyer, Dr. Martin Bernhardt, Dr. Paul Neumann, Fabrikdir. Dr. Walter Zeiss, Fabrikdir. Dr. Julius Weltzien (in den Vorst. deleg.), Dr. Carlos Wetzell, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handelsges., Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Dresdner Bank, Lazard Speyer-Ellissen, A. Fricke & Co. Schering-Kahlbaum Aktiengesellschaft in Berlin N 65, Müllerstrasse 170/171. Gegründet: 23./10. 1871, eingetr. 30./10. 1871. Firma bis 29./9. 1927: Chemische Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering). Zweigniederlassungen in Wien u. Hamburg. Vertretungen an allen grösseren Plätzen des In- u. Auslandes. Zweck: 1. Die Erricht., der Erwerb, die Pachtung u. Verpachtung, die Veräusserung u. der Betrieb von Unternehm. der chem. u. techn. Industrie; 2. Ein- u. Verkauf aller bei dieser Industrie gewonnenen Erzeugnisse; 3. Der Erwerb u. die Verwert. von Patenten auf dem Gebiete dieser Industrien. Die Ges. stellt in Berlin, Adlershof, Eberswalde, Dresden u. Braun- schweig chem. Produkte für die Pharmazie, Medizin, Photographie u. Technik her, ferner Hilfsmittel für Röntgen-Diagnostik, Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel u. a. Die Ges. besitzt eine grössere Anzahl von Patenten. – Angest. u. Arb. ca. 1100 u. ca. 1650. Die G.-V. v. 5./4. 1927 genehmigte den Verschmelzungsvertrag mit der C. A. F. Kahl- baum Chem. Fabrik G. m. b. H. zu Berlin (gegr. 1818). Zwecks Übernahme des Vermögens dieses Unternehmens erhöhte die Ges. ihr Kap. um RM. 4 000 000. Die Firma wurde wie oben geändert. Mit Wirk. ab 1./1. 1927 Übernahme der Richard Jahr Trockenplattenfabrik, Dresden. Besitztum: Das Fabrikgrundst. in Berlin, Müllerstr. 170/171 u. 171 a/172 hat eine Grösse von 2 ha 7 a 86 qm mit 1 ha 32 a 31 qm bebauter Fläche. Es enthält einen Komplex von 6 mehrstöck. Verwalt.-Geb., zwei sechsstöck. Gebäuden für die Konfektionierung u. Lagerung von Rohstoffen u. Fertigprodukten, ein vierstöck. Laborat.-Geb. mit einer Grundfläche von 500 qm, Kessel- u. Masch.-Häuser, eine grössere Anzahl von ein- u. mehrstöckigen Fabrikat.- Gebäuden, Werkstätten u. sonst. Anlagen, eine eigene Dampf- u. Kraftzentrale u. eigene Wasserversorgung. Das Werk hat eigenen Gleisanschluss von 175 m Länge. Angrenzend an das Fabrikgrundstück Berlin besitzt die Ges. die Wohnhäuser Fennstr. 8, 9 u. 10 sowie Müllerstr. 172 a/173 mit insges. 6390 Grundfläche u. 2761 qm bebauter Fläche. Ein in Charlottenburg, Tegeler Weg 28/33 befindliches Werk ist seit 1927 stillgelegt. Die Räume sind an verschied. Firmen vermietet. Dieses Grundst. hat eine Grösse von 6 ha 78 a 20 qm. Hiervon ist bebaute Fläche 2 ha 37 a 90 qm. Auch dieses Werk hat eigene Dampf- u. Kraftzentrale sowie eigene Wasserversorgung. Auf dem Grundstück befinden sich drei dreistöckige Fabrikgebäude, in denen auch Büroräume untergebracht sind, ein grösseres Expeditionsgebäude, 15 grössere, teils als Shedbauten ausgeführte Fabrikgebäude, zwei mehr- stöckige Beamtenwohnhäuser. Das Werk Eberswalde liegt in der Gemeinde Heegermühle zwischen Eberswalde u. der Ortschaft Heegermühle, durch Wasserfront am Finow-Kanal mit dem Gross-Schiffahrtsweg Berlin–Otettin mittelbar verbunden. Die beiden Anschluss- gleise von insgesamt 1 km Länge ermöglichen den Warentransport über die Kleinbahn Eberswalde–Schöpfurth mit der Hauptlinie Berlin–Stettin. Schmalspurgeleise innerhalb der Fabrik. Von 16 ha 21 a 23 qm Gesamtflächeninhalt zurzeit 2 ha 26 a 7 qm bebaut. Auch dieses Werk besitzt eine eigene Dampf- u. Kraftzentrale sowie eigene Wasserversorgung. Angestellten- u. Arbeiterwohnungen auf einem weiteren Gelände von 33 a 8 qm. Für die Dampf. u. Kraftversorg. der vorgenannten 3 Werke sind Dampfkessel, Dampfturbinen, Dampf- maschinen u. Dieselmotor vorhanden. Das Werk in Berlin-Adlershof hat eine Grösse von 45 ha 71 a 51 qm, hiervon sind bebaut 3 ha 47 a 40 qm. Ebenfalls eigene Dampf- u. Kraft- zentrale, eigene Wasserversorgung, ferner Gleisanschluss mit Lokomotiven, Wasseranschluss. Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser. Weiter bestehen 2 Werke in Dresden, Blumenstr. 80 u. Tatzberg 5, in denen photographische Erzeugnisse hergestellt werden. Ausserdem ist die Ges. Eigentümerin eines bei Elster a. d. Elbe u. eines bei Wernsdorf gelegenen unbebauten Grund- stücks mit 85 ha 57 a 77 qm bzw. 8 ha 33 a 37 qm Fläche. Die von der Ges. gepachtete Rhein. Kampferfabrik G. m. b. H. in Düsseldorf-Oberkassel ist seit Anfang 1932 stillgelegt. Das Werk hat eine Grösse von 9 ha 13 a 4 qm, wovon ca. 2 ha 13 a bebaut sind. Eigene Dampf- und Kraftanlagen, Gleisanschluss. Mehrere Angestellten u. Arbeiterwohnhäuser. Zum Vertrieb der Erzeugnisse der photograph. Abt. besteht seit 1910 eine Zweigniederl. in Wien. Unter der Firma „Schering-Kahlbaum A.-G., Zweigniederl. Hamburg“ wurde in Hamburg, Glockengiesserwall 26, im Juni 1923 eine Zweigniederl. errichtet. Beteiligungen: Die Ges. erwarb den Aktienbesitz der Voigtländer & Sohn A.-G. in Braunschweig (Photogr. Qualitäts-Apparate), die nunmehr ausser Kameras die bisher