4254 Chemische Industrie. die deutschen Ges. um insgesamt 28 450 Shares der Eastman-Kodak Co., wovon auf die Dresdner Albuminpapierfabrik 5619 Stück entfallen. Der Kurs dieser Shares in New York stand am 30./6. 1930 etwa 206 $ per Stück. Die Prozess-Entscheidung hat insofern für die deutschen Ges. besond. Bedeutung, als dadurch die beschleunigte Auszahlung der auf die Shares seit dem 1./7. 1925–1./8. 1928 fälligen Div. zu erwarten ist. Lt. Mitteil. des Liqui- dators im Geschäfts-Bericht 1930 sind die die Freigabeansprüche betreffenden Rechts- streitigkeiten auch in der zweiten Instanz zu Ungunsten der Eastman Kodak Company entschieden. Die Eastman Kodak Company hat sich daraufhin mit den deutschen Ges. wie folgt verständigt: Die deutschen Ges. erhalten die rückständigen Dividenden u. die Shares frei von allen Verfügungsbeschränkungen, u. zwar derart, dass das der Eastman Kodak Company auf Grund des Vertrages von 1903 für den Verkaufsfall zustehende Recht auf Rückgewähr eines Teiles der Shares abgegolten ist. Die G.-V. v. 1./7. 1930 beschloss nach Ablauf des Sperrjahres (6./7. 1930) als zweite Liqu.-Rate einen Betrag von je RM. 125 Ppro Akt. u. von je RM. 25 pro Genussschein auszuzahlen. Ab 9./3. 1932 Auszahl. der dritten Liqu.-Rate mit RM. 800 je Akt. u. RM. 160 je Genussschein; ab 20./9. 1932 Auszahl. der vierten Liqu.-Rate mit RM. 200 je Akt. u. RM. 40 je Genussschein. Besitztum: Die Fabrikanlagen der Ges. sind verpachtet. Beteiligungen: Infolge des günstigen Ausgangs der die Freigabeansprüche der Ges. betreffenden Rechtsstreitigkeiten (s. auch oben), wurde der Ges. die auf sie entfallenden 4631 Stück no par value shares der Eastman Kodak Company frei von allen Verfügungs- beschränkungen im Dezember 1931 zugeteilt. Kapital: RM. 400 000 in 400 Aktien Lit. A zu RM. 1000, auf welche eine Div. im Höchst- betrag von 8 % entfällt. Urspr. M. 1 031 000 in 400 Aktien Lit. A und 631 Aktien Lit. B zu M. 1000. Letztere sind gemäss Statut amort. und statt dessen nachstehende Genussscheine ausgegeben. Lt. G.-V. v. 9./3. 1924 Umstell. von M. 400 000 in gleicher Höhe auf Reichsmark. Bei der Umstellung auf Goldmark wurde ein Kapitalentwert.-Konto von RM. 204 344 gebildet. Dieses wurde bis ult. 1928 auf RM. 174 058 abgeschrieben. Das Konto wurde 1929 aus Eingängen aus amerikanischen Freigabegeldern getilgt (s. a. oben). Genussscheine: 3155 Stück auf Namen und übertragbar, ausgegeben an Stelle der bis 1890 bar zur Rückzahlung gebrachten Aktien Lit. B= M. 631 000. Für jede amort. Aktie wurde dem Inhaber ein Genussschein unentgeltlich ausgeliefert. Lt. G.-V. v. 7./2. 1891 wurde den Inhabern der Genussscheine freigestellt, an Stelle eines Genussscheines gegen Rückgabe desselben 5 neue Genussscheine zu beziehen, von denen ein jeder des für einen urspr. Genussschein fest- gesetzten Gewinnanteiles bezieht. Die neuen, auf den Namen Eduard Rocksch Nachfolger lautenden Genussscheine tragen zur Unterscheidung von einander die Buchstaben A, B, C, D, E. Im Falle Liquidation der Ges. wird der nach Rückzahlung der Aktien Lit. A etwa verbleib. Betrag gleichmässig an diese und an die Genussscheine verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 60 000, Gebäude 80 650, deutsche Wertp. 44 500, Eastman Shares.) 3 977 566, Inv. 1, Barbestand 1135, Schuldner?) 476 037. – Passiva: Gläubiger 126 695, Rückstell. für Kursrückgängel) 3 491 311, Liquidationsquote 1 021 883. Sa. RM. 4 639 889. 1) Die Eastman Shares wurden mit dem Kurse des Tages, an dem das obsiegende Urteil erster Instanz erging (24. September 1930) bewertet; angesichts des erheblichen Kursrückganges, den die Shares seitdem erfahren haben, und der grossen Unsicherheit der Weltwirtschaftslage wurde als Gegenposten eine Kursreserve in Höhe von RM. 3 491 311 auf der Passivseite eingesetzt und so bilanzmässig der Möglichkeit eines weiteren Rückganges bis zu einem Kurse von etwa 25 Dollar pro Share Rechnun getragen. ) Der Posten besteht in Höhe von RM. 377 738 aus Bankguth. u. in flohe von RM. 96 678 aus Guth. bei der Schering-Kahlbaum Akt.-Ges., der Rest aus Rückständen der Mieter. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Gebäude 2389, Wertabsetz. auf Grundst. u. Gebäude 37 077, Verwalt.-Unk. 12 473, Hausverwalt.- u. Instandsetz.kosten 5878, Steuern 88 380, Rückstell. für Kursrückgänge 3 491 311, Gewinn 1 021 883. – Kredit: Gewinn (Vortrag aus 1930 310 347 ab Verlust 1930 10 282) 300 065, Eastman Shares 3 977 566, Eff.- Div.-K. 355 021, Zinserträgnisse 11 054, Mieteinnahmen 15 686. Sa. RM. 4 659 392. Kurs: Aktien: Ende 1913: 110 %; Ende 1925–1930: 68, 113, 115, 308, 164, 167 %; 1931 (30./6.): 210 %. – Genussscheine: Ende 1913: M. 118 pro Stück; Ende 1925–1930: RM. 173, 230, 208, 416, 239.50, 322.50 pro Stück; 1931 (30./6.): RM. 395 pro Stück. Notiert in Dresden. Dividenden: Aktien: 1913: 8 %; 1924–1928: 0 %; Genussscheine: 1913: M. 11: 1924–1928: 0 %. Aufsichtsrat: Geh. Reg.-Rat Dr. Hans v. Flotow, Fabrikdir. Dr. Walter Zeiss, Fabrikdir. Dr. Julius Weltzien, Berlin; Geh. Justizrat Dr. Felix Bondi, Dresden. Zahlstelle: Dresden: Dresdner Bank. = Dr. L. Naumann Aktiengesellschaft in Dresden N 15, Industriegelände. Gegründet: 30./6. 1923 mit Wirk. ab 1./1. 1923; eingetr. 23./10. 1923. Zweck: Die gewerbsmässige Herstell. von Lacken, Farben, Essenzen, Konserven u. ähn- lichen Erzeugnissen, der Handel damit u. mit den Rohstoffen u. den Erzeugnissen ver- wandter Geschäftszweige sowie der Erwerb, die Errichtung, der Ankauf u. der Weiterbetrieb von ähnl. Unternehm., sowie die Beteiligung an solchen. =