* — Chemische Industric. 4291 Ende Mai 1930 gründete die Ges. in São Carlos do Pinhal (Brasilien) zusammen mit den Besitzern der grössten brasilianischen Nationalfabrik, der „Industrias do Lapis H. Fehr Ltda, Säo Carlos“, die „Lapis Johann Faber Ltda'“ mit einem Kapital von 1500 Contos de Reis. Das neue Unternehmen, dessen überwiegende Majorität sich in Händen der Ges. befindet, hat die Grundst., Gebäude, Masch. u. sonst. Anlagewerte der Nationalfabrik, die in Liquidation trat, übernommen. 1931 erfolgte die Gründ. einer Holdingges. der „Johann Faber Pencil Co., Inc. , Wilmington. Diese Ges. enthält die Kapital-Interessen der vorgenannten Tochtergesell- schaften. Ferner besitzt sie einen Bestand von RM. 800 000 Johann-Faber-Aktien, die von ihr zu Angliederungszwecken erworben wurden. Die Ges. ist als Holding-Ges. mit der Verwalt. der erwähnten Kapitalinteressen betraut. Interessen-Gemeinschaften: Die a. o. G.-V. vom 30./1. 1932 genehmigte einen Vertrag zwischen den Firmen Bleistiftfabrik vorm. Johann Faber A.-G., Nürnberg, u. A. W. Faber Castell-Bleistift-Fabrik A.-G., Stein b. Nürnberg, dessen Gegenstand die Vereinig. der beiden Firmen zu einer Betriebs- u. Gewinnverteilungsgemeinschaft (Joh. Faber 35 %. A. W. Faber 65 %) ist; ausserdem einen Interessengemeinschaftsvertrag zwischen den Firmen Bleistift- fabrik vorm. Johann Faber A.-G., Nürnberg, A. W. Faber, Castell-Bleistiftfabrik A.-G., Stein bei Nürnberg, Koh:i-noor Beistiftfabrik L. & C. Hardtmuth, Böhm. Budweis. Durch die Ver- träge, die ab 1./1. 1932 auf 75 Jahre geschlossen sind, wird die Selbständigkeit der Ges. nicht berührt. Mit diesen beiden Verträgen ist die Ges. (lt. Geschäftsbericht 1931) in einen neuen Abschnitt ihrer Entwicklung eingetreten. Die Ges. ist der Überzeug., dass bei Verwirklich. der durch diese Verträge gegebenen Möglichkeiten nicht nur die durch die fehlerhafte Struktur der Bleistiftindustrie bedingten Rentabilitätsmängel beseitigt werden, sondern darüber hinaus ein gewinnbringendes Arbeiten erreicht werden kann. –— In Verbind. mit den Int.-Gemeinsch.-Verträgen Erweiterung des A.-R. der Ges. Kapital: RM. 4 026 000 in 40 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1300 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 3 600 000. Urspr. M. 2 800 000, erhöht bis 1911 auf M. 3.6 Mill., erhöht bis 1923 auf M. 41.4 Mill. in 40 000 St.-Akt. u. 1400 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 26./9. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 41 400 000 unter Einziehung von M. 100 000 Vorz.-Akt. von M. 41 300 000 auf RM. 5 626 000 so dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 140 bzw. RM. 20 ermässigt wurde. Die G.-V. v. 25./8. 1928 beschloss zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des St.-A.-K. von RM. 5 600 000 auf RM. 2 000 000 durch Zusammenleg. von je 2 St.-Akt. zu je RM. 140 in eine St.-Akt. zu RM. 100, anschliessend Wiedererhöh. von RM. 2 000 000 auf RM. 4 000 000 durch Ausgabe von 20 000 St.-Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./10. 1928. Die neuen Aktien wurden von der Deutschen Bank, der Bayerischen Hypotheken- u. Wechsel-Bank sowie der Bayerischen Staatsbank übern. u. den Aktionären im Verh. 1:1 zu 104 % angeboten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 5./8. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 20 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.), 6 % Div. an Vorz.-Akt. (ausserdem derjenigen Div., die die St.-Akt. über 10 % beziehen), 4 % Div., etwaige Rückl., 16 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 1 440 784, Masch. 153 119, Kraft- fahrzeuge 47 802, Fabrikgeräte 1, Kontorgeräte 1, Rohstoffe u. Warenvorräte 1 529 490, Kassa u. Wechselbest. 97 106, Aussenstände: Bankguth. 99 904, Schuldner in lauf. Rechn. 1 511 210, Beteil. 950 0001), Übergangsposten 28 028, Verlust 85 060. — Passiva: A.-K. 4 026 000, R.-F. 133 100, Sonder-Rückl. 165 000, Wertberichtig.-K. für Beteil. 150 000, nicht erhob. Div. 8969, Hyp. 69 700, Kredit.: Anzahl. u. Guth. von Bestellern 40 612, auf feste Termine 162 7532), Verschiedene 1 113 281, Übergangsposten 73 089. Sa. RM. 5 942 505. 1) Die Beteilig. sind gegenüber dem Vorjahr durch die Kapitaleinbringung bei der Johann Faber Pencil Company, Inc. erhöht worden. Bei der Bewert. der Beteilig. wurde der unübersichtlichen politischen u. wirt- schafllichen Lage u. dem allgemeinen Rückgang des Kursniveaus Rechnung getragen u. ausser dem ein Wert- berichtigu gsK. in Höhe von RM. 150 000 errichtet. Durch den Erwerb der Beteilig. u. durch die Rückzahl. des amerikan. Kredits in Höhe von RM. 1 050 000 u. weiterer Kredite in Höhe von RM. 300 000 ist das Barguth- (im Vorj. RM 2 371 010) vermindert worden. 3 2) Von den Krediten auf feste Termine sind im lauf. Jahr der amerikan. Kredit u. ein deutscher Kredit von insgesamt RM. 1 155 000 zurückgezahlt worden. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. RM. 127 338. – Kredit: Geschäftsgewinn 42 278, Verlust 85 060. Sa. RM. 127 338. Gesamtbezüge des A.-R. u. Vorst. für 1931 RlI. 85 539. Murs: In Berlin: Ende 1913: 264 %; Ende 1925–1928: 53, 109, 87, 39.75 %. Amtl. Notiz in Berlin, Frankf. a. M. u. München wurde 1929 eingestellt. Seitdem nur noch im Frei- verkehr. Kurs Ende 1929–1930: in Berlin 119, 82 %; auch im Freiverkehr Frankf. a. M. u. München notiert. Ende 1931: Bilanzierungskurs 70.74 %. Dividenden: St.-Akt. 1913/14: 5 %; 1924–1931: 6, 6, 0, 0, 10, 10, 10, 0 %. Vorz.-Akt. 1924–1930: Je 6 %; 1931: 0 %. Vorstand: Dr. Peter Burkard, Dr. Konrad Hofmann, Georg Nerreter, Dr. Adolf Wiedemann. Prokuristen: Otto Weitnauer, K. Rubein, E. Bremer. 269*