Chemische Industrie. 4299 Farbglas-Überfangzapfen sowie Stangen, Stengel, Gries u. Pulver. – Ausserdem besitzt die Ges. 105 Morgen landwirtschaftl. genutzte Fläche; 14 Arb.- u. Beamtenhäuser mit einer Gesamtgrundstücksfläche von 23 600 qm. Die Ges. beschäftigt zur Zeit ca. 35 Chemiker u. kaufm. Angestellte, darunter 4 Akademiker u. 200 Arb. Ausserdem hat sie Ortsvertreter an allen Handelsplätzen des In- u. Auslandes. Kapital: RM. 2 255 000 in 112 500 St.-Akt. zu RM. 20 u. 5000 6 % Vorz.-Akt. zu je RM. 1. Urspr. M. 1 250 000 (Vorkriegskapital), erhöht 1918 bis 1923 auf M. 75 000 000 in Akt. zu M. 1000. Nach Einzieh. von aus letzter Emiss. noch nicht verwert. M. 25 000 000 St.-Akt. Umstellung lt. G.-V. v. 17./11. 1924 von M. 65 000 000 St.-Akt. u. M. 10 000 000 Vorz.- Akt. auf RM. 2 605 000 in 130 000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 1. Ut. G.-V. v. 22./3. 1926 Einziehung der nom. RM. 350 000 Verwertungs-Akt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 31./8. Stimmrecht: 1 St.-Akt = 1 St. 1 Vorz.-Akt. = 23 Sf. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besgnd. Abschreib. u. Rückl., 6 % (Max.) Div. an Vorz.-Akt., hierauf 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 12 % Tant. an A.-R., (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000) vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grund u. Boden 232 112, Gebäude 614 706, Dampf- masch. u. kKessel 26 560, Masch. u. Apparate 554 576, Wasserwerke 29 232, Eisenbahnlori 1, Kraftwagenpark 1, Bibliothek 1, Patente u. Versuche 1, Eff. u. Beteilig. 7513, Debit. 388 464, Wechsel 28 694, Kassa 4266, Warenvorräte 548 077, Verlust 278 093. — Passiva: St.- Aktien 2 250 000, Vorz.-Aktien 5000, Kredit. 456 577, Div. 721. Sa. RM. 2 712 298. Die Verbindlichkeiten aus begebenen Kundenwechseln und Schecks beliefen sich am 31./12. 1931 auf RM. 20 716. Auf das Werk ist zur Sicherung eines ausländischen Bankkredites eine Grundschuld in Höhe von RM. 660 000 eingetragen. Hiergegen hat die Ges. einen ausländischen Bankkredit in Höhe von $£ 12 834 und ffrs. 553 940 in Anspruch genommen, der unter das Deutsche Kreditabkommen von 1932 fällt und unter Kreditoren verbucht „ mit RM. 20.40 eingesetzt, während der Durchschnittskurs des Bilanzstichtages RM. 14.23 für An RHehäl. die aus der Bilanz nicht ersichtlich sind, besteht eine Bürgschaft für Fracht- stundung in Höhe von RM. 5000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 42 382, Gen.-Unk.: Betriebs-Unk., Handl.- Unk., allgemeine Unk., Zs. 198 976, Steuern 44 654, Abschr. 69 378. – Kredit: Pachten 1181, Betriebs-Überschuss 76116, Verlust (Vortrag 42 382 £ Verlust 1931 235 711) 278 093. Sa. RM. 355 390. Im Jahre 1931 haben die Gesamtbezüge der Mitgl. des Vorstandes und des A.-R. RM. 40 800 betragen. Kurs: Ende 1924–1930: 21, 30, 87.75, 66.25, 65 , 40.25, 29.50 %: 1931 (30./6.): 17.75 %. St.-Akt. zu M. 1000 Nr. 1–18 000 u. zu M. 5000 (5fach zu M. 1000). Nr. 18 001/5 bis 89 996/90 000 im Jan. 1924 an der Berliner Börse eingeführt. Dividenden: 1913: 7 %; 1924–1931: 3, 5, 0, 0, 5, 5, 0, 0 % Vorstand: Dr. P. Beyersdorfer, Hans Kieser. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. A. Wilhelmy, Posottendorf; Stellv. Dir. Dr. Walter Zeiss, Berlin; Glashüttenbes. Paul Tietze, Penzig. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankfurt a. M.: Gebr. Bethmann; Görlitz: Dresdner Bk. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die schwierige Wirtschaftslage des Jahres 1930 hat sich im abgelaufenen Berichtsjahre weiter verschärft. Einschneidende Währungs- und Zollmassnahmen wichtiger Exportländer sowie Konjunkturverschlechterung in den meisten Absatzgebieten brachten einen Rückgang im Export mit sich. Dagegen hielt sich das Inlandsgeschäft verhältnismässig gut, so dass der Gesamtumsatz während einiger Monate des zweiten Halbjahres sogar etwas gesteigert werden konnte. Die erzielten Verkaufs- preise waren infolge verschärften Konkurren:zkampfes meist unzureichend. Eine grosse Anzahl von Firmen, die zu den treuen Kunden der Ges. gehörten, fielen der Not der Zeit zum Opfer, so dass sich trotz grösster Vorsicht in der Kreditgewährung Ausfälle an den Aussenständen nicht verhindern liessen. Dem Produktions- und Absatzrückgang, der sich im neuen Jahre fortsetzte, entsprechend, wurde die Belegschaft – Arbeiter und An- gestellte – verringert. Chemische Düngerfabrik Rendsburg in Rendsburg, Kieler Landstr. 71. Anfang Juli 1931 Zahlungseinstell. der Ges. Verlustursache in erster Linie Errichtung einer Fabrik für Bleicherde, die in der Ölindustrie Verwendung findet. Anlage u. Versuchs- kosten waren zu hoch. Der nötige Absatz wurde wegen Rückgangs der Ölindustrie nicht erreicht, daher Fabrikation unrentabel. Die Abteilung wurde 1929 stillgelegt, nachdem ein Verlust von etwa RM. 1,5 Mill. eingetreten war. Weitere Verluste durch Zahlungs- einstellungen bei grösseren Abnehmern. Den letzten Anstoss zur Zahlungseinstell. gaben Kreditkündig. der Bank u. die Unmöglichkeit, grosse Lagervorräte schnell zu liquidieren. Die Gläubiger bewilligten ein Moratorium. Die Ges. selbst führte Sanierung durch G. u.). Gegründet: 1876; eingetr. 23./9. 1876. Zweck: Herstell. u. Vertrieb künstl. Düngemittel, Schwefelsäure u. anderer Produkte. Die Fabrik hat die Konzession zur Herstell. von Schwefelsäure u. Superphosphat, zur Knochenver- arbeitung u. zur Leimfabrikation auf unbeschränkte Dauer ohne belastende Bedingungen.