Chemische Industrie. 4303 zZzweck: Erwerb u. Fortbetrieb der unter der Firma A. W. Faber in Stein b. Nürnberg u. in Geroldsgrün bestehenden Bleistift- u. Rechenstabfabriken, der Betrieb aller sonstigen Handelsgeschäfte, welche den Gesellschaftszweck zu fördern geeignet sind, sowie die Beteilig. bei anderen verwandten Unternehmungen. – Angest. u. Arb. 125 u. 865. Erzeugnisse: Bleistifte, Kopierstifte, Tintenstifte, Farbstifte, Federhalter, Schieferstifte. In Geroldsgrün (Ofr.): Rechenstäbe, Reissschienen, Winkel, Lineale, Massstäbe (Prismen). Interessen-Gemeinschaft besteht mit der Bleistiftfabrik vorm. Johann Faber A.-G., Nürnberg, u. der Kohi-i-noor Bleistiftfabrik L. & C. Hardtmuth, Budweis. Der Interessen- gemeinschaftsvertrag bezweckt im wesentlichen die Zusammenfassung u. möglichste Ver- einigung der techn. u. Kkommerziellen Kräfte u. Leistungen der 3 Gesellschaften. Die recht- liche Selbständigkeit der beteiligten Unternehmen bleibt in vollem Umfange aufrecht- erhalten. – Zwischen der A. W. Faber Castell u. der Johann Faber tritt eine Betriebs- gemeinschaft zwecks Ersparung im Einkauf, in der Lagerhaltung u. in der Fertigung ein. Die Geschäftsführung dieser Betriebsgemeinschaft steht beiden Gesellschaften gemeinsam zu. Kapital: RM. 4 000 000 in 400 Nam.-Akt. zu RM. 10 000, übern. von den Gründern zu pari. Grossaktionäre: Guts- u. Fabrikbesitzer Roland Graf von Faber-Castell, Stein. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kassa 8671, Bankguth. 694 411, Wechsel 164 240, Debit. 2 315 558, Eff. 26 818, Masch. u. Einricht. 606 817, Übergangsposten 6505, Bestände 4 851 238, (Avalforder. 19 000). – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 000, Spez.-Res.-F. 170 000, Buchschulden 122 058, Bankschulden u. sonst. Kredit. 867 899, Rückstell. 205 000, Renten-F. 936 347, Wohlf.-Einricht. 1 084 097, Übergangsposten u. sonst. Verrechn.-Posten 302 142, Gewinn (Vortrag von 1930 384 938 £ Gewinn 1931 201 776) 586 716, (Avalverpflicht. 19 000). Sa. RM. 8 674 259. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 135 472, Gewinn 586 715. – Kredit: Gewinn- vortrag von 1930 384 938, Bruttogewinn 337 248. Sa. RM. 722 187. Dividenden: 1928–1931: 10, 10, 10, 6 %. Vorstand: Dr. Konrad Hofmann, Georg Nerreter, Ludwig Joch. prokuristen: Dr. G. Böhm, K. Weber, F. Hammelbacher, L. Groh. Aufsichtsrat: Vors. Roland Graf von Faber-Castell, Stein; Stellv. Bank-Dir. Komm.-Rat Karl Butzengeiger, Nürnberg; Gen.-Dir. Heinrich Czech, Böhm. Budweis; Dr. Friedrich Freiherr von Herring-Frankensdorf in Grünau (Oberösterreich); Rechtsanw. Geh. Rat Anton Knauer, München; Dr. h. c. Dr. Anton Schifferer, Bevollmächtigter zum Reichsrat, M. d. R., Charlottenhof bei Kiel; Rechtsanwalt Dr. Valentin Stolz, München; Dr. Rudolf Weyden- hammer, Spatzenhof bei Starnberg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindungen: Reichsbank-Girokonto, Nürnberg; Bayer. Vereinsbank, Nürnberg; Bayer. Staatsbank, Nürnberg; Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Berlin. Aktien-Gesellschaft der Chemischen Produkten-Fabriken Pommerensdorf-Milch in Stettin, Victoriaplatz 8. (Börsenname: Chem. Prod. Pommerensdorf-Milch.) Gegründet: 28./2. 1857, genehmigt 8./4. 1857. Firma bis 15./9. 1927: Act.-Ges. der Chemischen Produkten-Fabrik Pommerensdorf. Niederlass. in Oranienburg b. Berlin. Entwicklung: Die a. o. G.-V. v. 15./9. 1927 beschloss Fusion mit der Chem. Fabrik Milch A.-G., Oranienburg, mit der die Ges. bereits in Betriebsgemeinsch. stand. Das Verm. der Chem. Mileh wurde als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. übern. in der Weise, dass für je 3 Milch-St.- Akt. über je RM. 120 (div.-ber. v. 1./11. 1926) 2 Pommerensdorf-St.-Akt. zu je RM. 120 mit Div. ab 1./1. 1927 gegeben wurden. Die Firma der Ges. wurde wie oben geändert. – Die Quote im Superphosphat-Syndikat erhöhte sich durch das Zusammengehen soweit, dass die neue Ges. an eine der ersten Stellen im Syndikat gerückt ist. Ebenso hat sich die Bedeutung auf dem Chemikalien- u. Säuremarkt gehoben. Zweck: Fabrikat. u. Verwert. chem. Produkte, insbes. von Superphosphat u. der Betrieb einschlägiger, damit in Verbind. stehender Geschäfte. Erzeugung: Hergestellt werden Superphosphat, Schwefelsäure, Akkumulatorensäure, Sulfat, Salzsäure, Natriumphosphat, Kieselffuornatrium, Kristallsoda, Caust. Soda, Schwefel- natrium, Antichlor, Gelbblaus. Kali, Mineralsalzgemische zur Viehfütterung. Besitztum: Das Grundeigentum der Pommerensdorf-Milch umfasst rd. 792 795 dm u. besteht aus den Fabrikgrundstücken in Pommerensdorf u. Oranienburg nebst 26 Beamten- u. Arbeiterwohnhäusern sowie aus einem Geschäftsgrundstück u. einem Wohnhause in Stettin, einem Geschäftsgrundstück in Oranienburg u. einem Bauernhof in Pommerensdorf. Die überdachte Fläche beträgt insgesamt rd. 121 000 qm. Die Wohngebäude sind massiv, die Fabrikgebäude teilweise massiv, teilweise in Holzfachwerk ausgeführt. Die Betriebs- stätte der Ges. in Pommerensdorf ist mit der Reichsbahn u. der Kleinbahn Casekow- Penkun, diejenige in Oranienburg mit der Reichsbahn durch Anschlussgleis verbunden. An eigenen Bahnanlagen sind vorhanden rd. 6900 m Normalspurgleis, rd. 4400 m Schmal- spur- bzw. Feldbahngleis u. eine rd. 8000 m lange Hängebahn. Die Ges. besitzt 39 eigene Spezialwagen (Topf- u. Kesselwagen) u. 3 Rangiermaschinen.