Lederfabriken, Gerbereien, Fell- und Häuteverwertung. 4317 Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kassa 1137, Bankguth. 367, Debit. 45 593, Wechsel 3063, Waren 12 311, Verlust 84 465. – Passiva: A.-K. 100 000, Kredit. 15 973, Kommissions- ware 1806, Delkr. 29 157. Sa. RM. 146 936. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 37 898, Delkr. 9325, Verlust 1930 55 503. – Kredit: Courtage 14 923, Gewinn a. Waren 3338, Verlust 84 465. Sa. RM. 102 726. Dividenden: 1928–1931: 0 %. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. Alfred Richter, Leipzig; Max Wulfsohn, Louis Wulf- sohn, New York. Lederfabrik vorm. H. Deninger & Co. A.-G. in Lorsbach, im Taunus. Gegründet: Urspr. offene Handelsges., dann von 1881–1891 Komm.-Ges. auf Aktien, Akt.-Ges. seit 2./4. 1891. Zweck: Herstellung u. Absatz von Leder u. Nebenprodukten. Besitztum: Der Grundbes. der Ges. umfasst 23 661 qm, wovon ca 8000 qm bebaut sind. Die Baulichkeiten bestehen aus 2 dreistöck. u. 1 zweistöck. massiv. Hauptfabrikgebäuden, welche verschiedene Werkstätten zur maschinellen Bearbeit. der Leder, die Wasserwerkstatt mit Gruben, Walkerei u. Gerberei, sowie Lager u. Packräume enthalten, ferner aus dem Kesselhaus mit anschliess. Masch.-Räumen, dem Färbhaus mit Glasbedach., 1 ausgebauten Schuppen zur Lager. für Rohfelle, Kalk etc. mit Haar- u. Wollspeicher, 1 weiteren massiven Fabrikbau, 1 Verwalt.-Geb. u. 1 dreistöck. massiv. Beamtenwohnhaus. Ausserdem sind Kläranl. vorhanden. Der Betrieb, welcher Gerberei, Färberei u. Zurichterei von allen Sorten Fellen u. Leder für Portefeuille-, Buchbinder-, Möbel- u. Schuhfabrikation umfasst, ist elektr. ein- gerichtet; als Res. steht eine 60 PS Dampfmasch. zur Verfüg. u. es ist ca. 20–25 PS Wasser- Kraft vorhanden. Die masch. Einricht. besteht aus allen zur Fabrikation erforderl. modernsten Masch. verschied. Systeme. – Zurzeit beschäftigt die Ges. ca. 150 Arbeiter u. Angestellte. Kapital: RM. 320 000 in 3200 Aktien zu RM. 100. — Vorkriegskapital: M. 250 000. Urspr. M. 350 000, erhöht 1898 um M. 150 000, 1909 Herabsetz. auf M. 250 000, erhöht von 1919 bis 1923 auf M. 16 Mill. in 70 Akt. zu M. 2500 u. 15 825 Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 25./11. 1924 von M. 16 Mill, auf RM. 320 000 (50: 1) in 70 Akt. zu RM. 50 u. 15 825 Akt. zu RM. 20. 1929 Umtausch der Aktien zu RM. 50 in Aktien zu RM. 100. Die G.-V. v. 25./4. 1931, der Anzeige gemäss §$ 240 HGB. gemacht wurde, beschloss Herabsetz. des Grundkapitals zwecks Beseitig. der Unterbilanz u. Vornahme von Abschreib. von RM. 320 000 auf RM. 64 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verh. 5:1; die gleiche G.-V. beschloss Wiedererhöh. des A.-K. um RM. 256 000 auf RM. 320 000 durch Ausgabe von 2560 neuen Aktien zu je RM. 100 mit Div.-Ber. für 1931. Die neuen Aktien wurden bis 7./7. 1931 den Aktionären zu 100 % angeboten. Auf einen eingereichten Nennbetrag von RM. 500 nicht zus. gel. Aktien bzw. RM. 100 zus. gel. Aktien können RM. 400 neue Aktien (4 Aktien zu RM. 100) mit Gewinnberechtig. für 1931 zu 100 % zuzügl. 5 % Stückzinsen bezogen werden. Grossaktionäre: Dr. Carl Blumenthal, Frankf. a. M. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 9./7. Stimmrecht: Je RM. 10 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige a. o. Ab schreib. u. Rückstell., bis 5 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von RM. 500 für jedes Mitgl des A. R. u. den doppelten Betrag für den Vors.), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 33 310, Gebäude 96 000, Turbine 38 600, Betriebseinricht. 101 000, Kraftwagen 5690, Waren 222 199, Debit. 91 025, Bankguth. 7311, Postscheck 1318, Wechsel 1794, Kassa 605, Eff. 59, Entwert.-K. 30 000, Verlust 121 457. – Passiva: A.-K. 320 000, Kredit. 405 279, Akzepte 17 001, nicht erhob. Div. 278, Unterst.-Res. 625, Rückstell. für Unk. 2500, do. für Dubiese 4684, (Wechselobligo 8403), Sa. RM. 750 363. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 56 158, Zs. 41 893, Versich. 8679, Reise- sbesen 2239, Betriebs-Unk. 65 588, Auto-Betriebs- Spesen 4174, Steuern 11 277, Gebäude-Re- paraturen 559, Abschr. 19 386. – Kredit: Bruttoertrag 88 497, Verlust (vorgetrag.) 121 457. Sa. RM. 209 954. Gesamtbezüge des A.-R. u. Vorst. RM. 15 000. Kurs: In Frankf. a. M.: Ende 1925–1930: 28. 78.5, 70, 60, 60, 25 %; 1931 (30./6.: – % Dividenden: 1913: 6 %; 1924– 1931: 10, 0, 4, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Martin Strassburger. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Carl Blumenthal, Dir. Adolf Bauer, Rechtsanw. Prof. Dr. August Saenger, Frankf. a. M. Zahlstelle: Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto Ges. Nach dem Geschäftsbericht 1931 ist das ungünstige Ergebnis vor allen Dingen auf die schon seit 1928 bestehende Krise in der Lederindustrie zurückzuführen, die sich im Laufe des letzten Geschäftsjahres in ungewöhnlichem Umfange verschärft hat. Dadurch, dass die Rohwarenpreise für verschiedene Sorten einen Rückgang bis zu etwa 60 % erfuhren, haben sich erhebliche Konjunkturverluste ergeben, denen bei Bewertung der Warenbestände Rechnung getragen werden musste.