Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. 4327 eine Cellulose-, Papier- u. Spiritus-Fabrik betreibt. Es werden hergestellt: Cellulose in gebleichter u. ungebleichter Qualität, Cellulose-Papiere u. Spiritus. Der in der Papierfabrik am Baum bei Miesbach durch Wasserkraft hergestellte Holzstoff findet Verwendung in den eigenen Papierfabriken. Die Produktionsfähigkeit sämtl. Fabriken, einschl. der gepachteten, sowie Düren u. Memel, u. der Ende 1930 von der Firma Hoesch & Co. übernommenen Fabriken in Pirna u. Heidenau beträgt jährlich ca. 300 000 t Cellulose, 48 000 t Papier u. 130 000 hl Spiritus. Die Fabrikationsumsätze des Gesamtkonzerns betrugen: 1926 1927 1928 1929 1930 1931 Zellstet. 69 016 167 183 428 2097 248 Höl 6 085 6172 5 765 202 600 186 000 t % .... 40 493 41 373 44 700 43 000 39 000 t %% .. 51 040 59 252 84 152 91 000 96 400 hl Beteiligungen: Die G.-V. v. 12./1. 1920 beschloss Verkauf des Memeler Fabrikanwesens an die neugegründete „A.-G. für Zellstoff- u. Papierfabrikation Memel' zum Buchwert unter Uber- nahme der auf der Anlage ruhenden Hypoth., wogegen die Aschaffenburger Ges. die Aktien der Memeler Ges. übernahm, auf die unter Heranziehung der ausserord. Res. M. 3 000 000 abgeschr. wurden. Die M. 6 Mill. Akt. der Memeler Ges. wurden den Aktion. der Aschaffen- burger Ges. zu 50 % im Verh. 2: 1 angeboten. 1929 Rückerwerb der Aktienmehrheit der A.-G. für Zellstoff- u. Papierfabrikation in Memel (A.-K. Lit. 15 Mill.). Die Ges. besitzt sämtl. Aktien der Oberbayer. Zellstoff- u. Papierfabriken A.-G. in Aschaffenburg (A.-K. RM. 2 000 000). Zur Vereinfachung der Geschäftsführ. hat die Ges die Fabrikbetriebe der Oberbayer. Zellstoff- u. Papierfabriken A-G. in Redenfelden u. Miesbach gegen Entschädig. gepachtet u betreibt sie für eig. Rechn. Im Besitz der Ges. befinden sich ferner sämtl. Anteile der Dürener Papierfabrik G. m. b. H. in Hoven bei Düren (Kap. RM. 300 000). Die Verwaltung u. Geschäftsführ. der Dürener Papierfabrik G. m. b. H. in Hoven bei Düren erfolgt durch die Ges. in Aschaffenburg. 1925 gründete die Ges. gemeinsam mit der Papier- fabrik Reisholz in Helsingfors die Paperipuu O.-V., die hauptsächl. den Papierholzeink. in Finn- land bewerkstell. soll. Das gesamte A.-K. von Fmk. 100 000 ist nunmehr im Besitz der Ges. Unter Beteiligung von befreundeter Seite wurde ferner eine eigene Transportgesellschaft mit dem Sitz in Rotterdam, die „N. V. Transport-Maatschappij Aschaffenburg“, gegründet. Die Ges. ist ferner beteiligt an der Dürener Dampfstrassenbahn A.-G. u. der Gew. Pionier, Walsum a. Rhein. 1931 beteiligte sich die Ges. mit RM. 150 000 an der Folien- u. Flitter- fabrik A.-G. in Hanau (A.-K. RM. 450 000). Verbände: Die Ges. ist Mitglied des Vereins Deutscher Zellstofffabrikanten, des Vereins Deutscher Papierfabrikanten, des Verbandes Deutscher Holzstofffabrikanten, des Verbandes Deutscher Druckpapierfabriken G. m. b. H., der Sulfitzellstoff- Syndikat G. m. b. H., der Zell- stoffsynd. G. m. b. H., der Sulfitspiritus G. m. b. H., Berlin u. des Verbandes Farbig-Holzhaltig, Berlin. Kapital (Erhöh. beschlossen): RM. 23 200 000 in 76 665 St.-Akt. zu RM. 300, 1 St.-Akt. zu RM. 500 u. 2000 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. erhalten eine nachzahl. pflicht. Vorzugshöchstdiv. von 7 %. Die Einziehung der Vorz.-Akt. ist zulässig, jedoch frühestens zum 31./12. 1939. Die Ges. hat das Recht, die Vorz.-Akt. ganz oder teilweise nach mindestens 6monat. Kündigungsfrist zu pari zurückzuzahlen. Im Falle der Liquid. der Ges. erhalten die Vorz.-Akt. aus dem Liquid.-Erlös, bevor eine Ausschüttg. an die Stammaktionäre er- folgt, einen Anteil bis zu 100 % des Nennwertes, während der darüber hinaus sich ergeb. Liquid.-Erlös den St.-Aktien allein zufällt. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. A.-K. M. 450 000, erhöht bis 1910 auf M. 12 Mill., herabgesetzt 1915 auf M. 6 Mill., dann erhöht von 1917 bis 1921 auf M. 48 Mill. in 48 000 Akt. zu M. 1000. Lt. a. o. G.-V. v. 19./12. 1924 Umstell. von M. 48 Mill. auf RM. 14 400 000 (10:3) in 48 000 Akt. zu RM. 300. Die G.-V. v. 17./6. 1929 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM 8 800 000 durch Ausgabe von 28 665 St.-Akt. zu RM. 300 u. 1 St.-Akt. zu RM. 500 sowie 2000 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1929. Von den neuen St.-Akt. wurden RM. 4 800 000 zum Kurse von 130 % von einem Bankenkonsortium unter Führung der Direction der Disconto-Ges. Fil. Frankfurt a. M. übernommen mit der Verpflicht., sie den bisher. St.-Aktion. derart zum Bezuge anzubieten, dass auf je drei alte St.-Akt. zu je RM. 300 eine neue St.-Akt. zu RM. 300 zum Kurse von 130 % bezogen werden konnte. Die restlichen RM. 3 800 000 neuen St.-Akt. wurden von dem gleichen Banken- konsortium zum Kurse von 100 % übernommen mit der Verpflicht., sie zum gleichen Kurse zur Verfügung der Ges. zu halten. Von diesen RM. 3 800 000 neuen St.-Akt. ist in der Zwischenzeit ein Betrag von RM. 3 412 500 zum Erwerb des gleichen Nominalbetrages St.-Akt. der A.-G. für Zellstoff- u. Papierfabrikation Memel verwendet worden, während der Restbetrag von RM. 387 500, der zur Verfüg. der Verwaltung stand, im J. 1932 bei Übernahme der Hoesch-Werke. Pirna, in Zahlung gegeben wurde. Die RM. 200 000 Vorz.-Akt. sind unter Ausschluss des gesetzl. Bezugsrechts der Aktionäre von der Direction der Disconto-Ges. Fil. Frankf. a. M. zum Kurs von 100 % zuzügl. 6 % Geldzinsen v. 1./1. 1929 ab übernommen u. einem unter Leitung des A.-R.-Vorsitz. stehenden Konsort., welchem ausser der genannten Bank Mitglieder des Vorstandes u. A.-R. der Ges. sowie dieser nahe- stehende Banken u. Ges. angehören, zum gleichen Kurse überlassen worden u. innerhalb des Konsortiums gebunden. – In der G.-V. vom 30./6. 1931 wurde anstatt der vorgeschlagenen Kapital-Erhöh. bis zu RM. 7 000 000 nur eine solche bis zu RM. 1 000 000 beschlossen.