„* 4482 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Max Dräger, Rittergut „Der Kohlhof“ bei Hohennauen (Westhavelland); Stellv. Reichsmin. a. D. Heinrich Friedrich Albert, Bankier Paul Hamel, Dr. jur. Alfons Jaffé, Rechtsanw. u. Notar Dr. Hermann Fischer, Berlin; Baurat Theodor Reh, B.-Nikolassee. Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank u. deren Zweigniederlass., soweit solche in Frankfurt a. M., Hamburg u. Köln bestehen, Bankhaus Mendelssohn & Co., Bankhaus S. Bleichröder, Bankhaus Delbrück Schickler & Co.; Frankfurt a. M.: Bankhaus Wilhelm J. Homberger; Hamburg: Bankhaus Herrmann & Haus- wedel, Bankhaus J. Magnus & Co., Bankhaus M. M. Warburg & Co.. Aus dem Geschäftsbericht 1931: In der ersten Hälfte des Berichtsjahres waren wir noch verhältnismässig gut beschäftigt, in der zweiten Hälfte jedoch trat eine rapide Ab- nahme der Bautätigkeit ein. Alles in allem betrug unser Umsatz während des Jahres 1931 nur ein Drittel des Umsatzes des Jahres 1930. Die Rohgewinne der von uns im Berichts- jahr durchgeführten Bauten waren im allgemeinen befriedigend. Sie konnten jedoch unsere gesamten Generalunkosten nicht decken, weil es unmöglich war, unser Personal in dem gleichen Tempo abzubauen, in dem der Verfall der Bauwirtschaft vor sich ging. Die Hauptquelle des Verlustes liegt in den Debitoren. Bereits im Vorjahre waren unter den Debit. RM. 2 194 825 Verbindlichkeiten von Konzernges. u. weiterhin Forderungen gegen Dritte in Höhe von RM. 1 377 528, für deren Tilgung besondere Vereinbarungen getroffen waren. Im Berichtsjahr haben sich aber über die im vorjährigen Bericht hinaus genannten Beträge noch weitere grössere Bauforderungen, die aus dem sogenannten grossstädtischen Siedlungsbau herrühren, als eingefroren herausgestellt. Die Lage der Bauschuldner hat sich inzwischen durch die schlechte Wirtschaftslage ganz allgemein weiter verschlechtert. Unter anderem sind unbebaute Grundstücke, die unter finanzieller Hilfe von uns angeschafft worden waren u. mit deren Bebauung man für die nächste Zukunft rechnete, als entwertet anzusehen, da garnicht abzusehen ist, wann ihre Bebauung möglich sein wird. Ferner ist eine Verschlechterung der Lage unserer Schuldner hauptsächlich durch die Notverordnung vom 8. Dez. 1931 entstanden insofern, als auf Grund dieser Verordnung zahlreiche lang- dauernde Mietverträge, auf die hin die Neubauwohnungen finanziert u. gebaut worden sind, zur Kündigung kamen. Endlich nötigte uns die Verschlechterung der Wirtschaftslage in der Türkei u. der zögernde Eingang unserer dortigen Aussenstände, auch hier angemessene Beträge abzuschreiben. Die Abschreib. bzw. Rückstell., die wir auf Debit. zu verbuchen haben, betragen so alles in allem RM. 4 582 501. Dazu ist noch zu bemerken, dass die A.-G. für Verkehrswesen uns die Gesundung der Bilanzen unserer Tochterges. u. unserer eigenen Bilanz ermöglicht hat, indem sie ihrerseits in erheblichem Umfange Forderungen abschrieb u. uus dadurch entsprechende Verbuchungen ermöglichte. Die enttäuschende Entwicklung unserer Geschäftsergebnisse hat uns naturgemäss zur ernsthaften Erwägung der Frage ver- anlasst, ob es nicht besser sei. die Ges. zu liquid. Nach reiflicher Prüfung sind wir jedoch zu den Vorschlägen gelangt, die wir unseren Anteilseignern zur Beschlussfassung vorlegen u. die eine Sanierung der Ges. ermöglichen (s. auch Kapital). Gadja-Pflanzungs-Akt.-Ges. in Berlin W 30, Geisbergstr. 11. Gegründet: 19./3. 1914; eingetr. 5./5. 1914. Zweck: Erwerb. u. Verwert. von Grundbesitz, Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft, Ein- u. Verkauf u. Verarbeitung land- u. forstwirtschaftl. Produkte u. andere wirtschaftl. Unternehmungen sowie Beteiligung an solchen Unternehmungen in Togo und anderen überseeischen Gebieten. Die Mitgründerin Deutsche Togogesellschaft in Berlin brachte auf das A.-K. in die neue Akt.-Ges. ein ungefähr 1800 ha grosses Grundstück in den Landschaften Gadja u. Aguibo in Togo ein. Die Pflanzung wurde von Franzosen beschlagnahmt. Die Ges. hat Schaden- ersatz vom Reiche erhalten u. gemäss Vertrag mit der Dt. Togoges. an diese abgeführt. Kapital: RM 5000 in 50 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 500 000 (Vorkriegskapital) in 500 Aktien zu M. 1000, begeben zu 105 %. – Die G.-V. v. 19./7. 1928 beschloss Umstellung des A.-K. von M. 500 000 auf RM. 5000. Grossaktionäre: Die deutsche Togo-Ges. hat im Austausch gegen eigene Anteile sämtl. Aktien der Gadja-Pflanzungs-A.-G. erworben. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im Sept.-Okt. Bilanz am 30. April 1931 u. 1932: Aktiva: Entschädigungsanspruch an das Deutsche Reich 1, Deutsche Togogesellschaft Unterbeteil. 5000. – Passiva: A.-K. 5000, Deutsche Togoges. 1. Sa. RM. 5001. Dividenden: 1913/14: 0 %; 1924/25–1931/32: 0 %. Direktion: Dr. Georg Buchelt. Aufsichtsrat: Vors. Prof. Dr. O. Warburg, Berlin; Stellv. Eduard Achelis, Bremen; Prof. Dr. Paul Hillmann, Schwerin. Zahlstelle: Ges.-Kasse.