5 ― 38 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 4483 Kamerun-Kautschuk-Compagnie Akt.-Ges. in Berlin W 9, Linkstr. 18. Gegründet: 26./5. 1906; eingetr. 13./6. 1906. weck der Ges. ist jetzt Plantagenwirtschaft, industrielle und Handelsgeschäfte jeder Art sowie Transportunternehmungen zu betreiben und sich an allen solchen Unternehm. zu beteiligen, ferner Grundbesitz zu pachten, zu erwerben u. zu verwerten. Entwicklung u. Besitztum: Die früh. Pflanzungen, in Kamerun gelegen, wurden während des Krieges von England beschlagnahmt. Auf der Versteigerung der Kameruner Pflanzun gen in London im Nov. 1924 wurde die Pflanzung Mukonje zurücker worben. Die Verwalt. hat bei der Deutschen Regierung eine Schadensanmeldung von M. 7 033 000 eingereicht u. darauf Vorabentschädigungen erhalten. Nach dem Kriegsschädenschlussgesetz stehen der Ges. nur noch solche Forderungen gegen das Reich zu, die in das Reichsschuldenbuch eingetragen werden. Insgesamt hat die Ges. rund RM. 1 112 000 zu verlangen, worauf bis jetzt rund RM. 1 035 000 in bar ausgezahlt sind, so dass noch rund RM. 77 000 der Ges. zustehen. Da diese Reichsschuldbuchforderung erst vom Jahre 1943 an verzinst wird, so ist ihr Gegenwartswert nur ganz gering. Bei der Übernahme der Pflanzung Mukonje im März 1925 waren von den 2537 ha, die bei Kriegsausbruch bepflanzt u. unter Kultur waren, nur etwa 1200 ha in Bearbeitung. 1927 war das ganze Pflanzungsgebiet, das vor dem Kriege unter Kultur war, wieder vollständig vom Busch befreit u. in Pflege genommen. 70 ha Urwald sind zur Holzgewinnung stehengeblieben. – Zur Nutzbarmachung der auf der Pflanzung zur Verfüg. stehenden wertvoll. Wasserkraft hat die Ges. Ende 1927 bei der Fa. Siemens-Schuckert ein modernes Wasserkraft- u. Elektrizitätswerk in Auftrag gegeben. Der Bau der Kraft- werkzentrale wurde im Dez. 1930 beendet; ferner wurde eine Kautschuktrockenanlage fertiggestellt. Die Gesamtanlage wurde im Mai 1931 in Betrieb genommen. Die auf der Pflanzung befindliche Faktorei wurde verpachtet. Die Ges. begann mit der Anpflanzung von Bananen. Es wurden bereits 50 ha angepflanzt. Es gelang der Ges., sich weiteres anliegendes Pflanzungsgelände in Grösse von rd. 2800 ha zu sichern, um die Bananen- kultur in grösserem Masse erweitern zu können u. Landreserven zum späteren Ausbau der Pflan zung zu schaffen. Die unter Kultur befindliche Fläche betrug am 31./12. 1931 etwa 5000 ha, davon etwa 2000 ha bebaut u. 3000 ha bebaut. Von dem bebauten Gebiet sind 1100 ha Kautschuk-, 900 ha Kakao- u. etwa 50 ha Bananenpflanzungen. Gesamtbestand an Heveenbäumen rd. 193 000 (davon werden regelmässig gezapft: etwa 120 000) u. Ge- samtbestand an Kakaobäumen rd. 471 000 (davon ertragsfähig etwa 363 000). – Ende 1931 waren auf der Pflanzung ausser dem Pflanzungsleiter 4 Assistenten, 2 Maschinisten, 1 Buch- halter u. 1 geprüfter Heilgehilfe tätig. Die Zahl der farbigen Arbeiter betrug 556. Statistik: Geerntet wurden 1927–1931 auf Mukonje rd. 332 000, 365 000, rd. 304 000, rd. 234 000, rd. 271 000 kg Kautschuk u. rd. 233 000, 355 000, rd. 72 000, rd. 153 000, 1d. 214 000 Kg Kakao. Beteiligungen: Beteiligt ist die Ges. an der Hamburg-Kameruner Tabakbau-Ges. m. b. H. Kapital: RM. 1 200 000 in 3000 Inh.-Akt. zu RM. 400. Urspr. M. 3 000 000 (Vorkriegs- kapital), umgestellt lt. G.-V. v. 26./6. 1926 auf unverändert RM. 3 000 000. Die gleiche G.-V. beschloss wegen Überfremdungsgefahr Ausgabe von RM. 100 000 Namen-Vorz.-Akt., die in deutschem Besitz bleiben müssen u. an einer Div.-Ausschüttung nicht teilnehmen. Die G.-V. v. 29./6. 1929 beschloss Gleichstellung der St.- u. Vorz.-Akt. Die G.-V. v. 27./6. 1930 beschloss Einziehung der RM. 100 000 Nam.-Akt. u. somit Herabsetzung des A.-K. auf RM. 3 000 000. – Lt. G.-V. v. 21./7. 1932 Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form von RM. 3 000 000 auf RM. 1 200 000, durch Herabsetz. des Nennwerts der Akt. von RM. 1000 auf RM. 400. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 21./7. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kassabestand u. Bankguth. 1521, Debit. 5515, Kautions-K. 2400, Rückstell. 5946, Beteil. 14 450, Büroeinricht. 1000, Entschädigungsford. an das Reich 1, Pflanzungsanlage: a) Land u. Pflanzungsanlagen: Land-K. 63 000, Kaut- schuk-Pflanzung 965 000, Kakao-Pflanzung 800 000, Nebenkulturen 20 500, Grundst. Tiko 1000, b) Aufbereitungsanlagen: für Kakao 18 000, für Kautschuk 29 000, c) Gebäude 67 000, d) Boote u. Fuhrpark 10 000, e) Inv. 24 152, f) Kaianlage am Mungo 7000. g) Feldbahn 59 000, h) Wasserkraftanlage 100 000; Warenvorräte 69 106, (Sicherungswechsel für Schiffsbaudar- lehen 15 495. Aval-Konto 14 280). – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Bankschulden 566 547, sonst Kredit. 217 397, Schiffsbaudarlehen 13 279, Akzepte 117 037, Rückstell. 29 330 (Aval-Konto 29 775). Sa. RM. 2 263 591. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten einschl. Steuern in Berlin 48 469, Agio 259, Zs. 61 781, Betriebskosten in Kamerun 304 171, Abschr. 97 171, Verlust- vortrag aus 1930 216 217. – Kredit: Erlöse 211 377, Agio 70, Verlust (Vortrag 216 217, £Verlust in 1931 300 404) 516 621. Sa. RM. 728 068. 3 Verwendung des Buchgewinns aus der Kapitalherabsetzung: Debet: Übertrag auf R.-F. 120 000, Abdeck. des Gesamtverlustes per 31. Dez 1931 516 621. Wertberichtigungen: Pflanzungsanlagen 750 447, Aufbereitungsanlagen 46 900, Gebäude 67 765, Boote u. Fuhr- Dark 10 504, Inv. 16 447, Kaianlage am Mungo 7360, Feldbahn 58 356, Wasserkraftanlage 281* 4