― Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 4487 Handelsgeschäfte jeder Art, insbesondere auch der Reederei, Fortführ. der Geschäfte der früheren Afrikanische Frucht-Compagnie m. b. H. zu Hamburg. Entwicklung: 1930 wurden die beiden Bananentransportdampfer „Panther“ u. „Puma“ gebaut. Die Schiffe unterhalten seit Anfang des Jahres 1931 einen regelmässigen Dienst zwischen Kamerun u. Europa. – 1931 wurde die Ausfuhr frischer Bananen in grösserem Umfange aufgenommen. Ende 1931 befanden sich annähernd 1700 ha unter Kultur. Es waren 290 ha mit Bananen bepflanzt, weitere 50 ha sind für 1932 vorbereitet, 600 ha sind mit Kakao bepflanzt. Die Schiffe der Ges. verkehren unter der Regie der nahestehenden Reederei F. Laeicz G. m. b. H. Die Ges. arbeitet ausserdem zusammen mit der N. V. Algemeene Bananen Handelmaatschappij, Amsterdam, der Afrikanische Frucht-Comp. Handelsabteil. G. m. b. H. u. steht in Personalunion mit der Bibundi Akt.-Ges. Kapital: RM. 4 000 000 in 3990 Akt. zu RM. 1000 u. 100 Akt. zu RM. 100, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 31./7. Stimmrecht: Je RM. 100 = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Pflanzung u. Grundst. Buea 852 750, Geschäfts- u. Wohngebäude 79 000, sonst. Gebäude 60 500, Seedampfer, Hafenanlage, Landungsbrücke, Feldbahn u. rollendes Material sowie andere maschin. Anlagen 3 879 461, Werkz. u. Inv. 10 503, Beteil. 30 000, Umlaufsvermögen: Material. 38 888, Produkte 29 237, Buchforder. 558 278, Wechsel 2040, Kassa u. Postscheck 2618, Bankguth. 6864, Rechn.-Abgrenz. 8930. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Rückl. für zweifelh. Forder. 1146, Wiederaufbaudarlehen 369 506, Restbaugeld der Schiffe 1 065 000, Kredit. 82 327, Rechn.-Abgrenz. 40 080, Gewinn (152 672 abz. Verlustvortrag 151 662) 1010. Sa. RM. 5 559 069. Mitteil. gemass den aktienrechtl. Bestimmungen: Das auf der Passivseite ausgewiesene Wiederaufbau- darlehen ist bis Ende 1933 unverzinslich. Über die Rückzahl. sind Vereinbarungen noch zu treffen. Wegen dieses Darlehens wurden beim Reich RM. 300 000 Sola wechsel hinterlegt. Auf die Schiffe sind Pfandrechte zu Gunsten der erbauenden Werft für Restbaugelder eingetragen. Gesamtvergüt. an A.-R. u. Vorst. RM. 41 769. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 253 329, Abschr. auf Anlagen 408 516, do. Material u. Werkz. 6820, do. Dubiose 2436, Besitzsteuern 17 999, Betriebskosten in Kamerun 61 059, Handl.-Unk. in Hamburg 39 415, Zs. 58 753, Gewinn 152 672 (wie folgt zu verbuchen: Verlustvortrag 1./1. 1931 151 662, Vortrag auf neue Rechn. 1009). Sa. RM. 1 001 000. – Kredit: Betriebserträgnisse RM. 1 001 000. Dividenden: 1930–1931: 0, 0 %. Vorstand: Willi Ganssauge, O. A. W. Richter. Prokurlst: Nicolai Carstens. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. Georg Friedrich Baur, Altona; Otto Paul Ganssauge, Erich Ferdinand Laeisz, Hamburg; Ernst Günther Russ, Schiffsreeder, Wohltorf; Rudolf Karl Stempel, Hamburg; Paul Lorenz Lorenz-Meyer, Wohltorf. Zahlstelle: Ges.-Kasse; Hamburg: Vereinsbank in Hamburg. Bibundi Aktiengesellschaft in Hamburg, Trostbrücke 1. Gegründet: 20./3. 1897; eingetragen 24./4. 1897. Firma bis 1922: Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Bibundi“ in Hamburg. Zweck: Erwerb und Verwertung von Grundbesitz im deutschen Schutzgebiete von Kamerun, sowie der Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft daselbst. Entwicklung: Die Pflanzungen der Ges. in Kamerun, die während des Krieges beschlag- nahmt wurden, sind auf der im Nov. 1924 in London stattgehabten Versteigerung zurück- erworben. Von der Regierung anerkannte Entschädigungsforderung: GM. 7 692 322. Seit Beginn des Krieges bis Mitte 1930 sukzessive gezahlte Entschädigung auf Grund des Kriegs- schädenschlussgesetzes RM. 1 231 907. Seit März 1925 ist die Ges. mit dem Wiederaufbau der Plantagen (Mokundange, Neufarm, Isongo, Isobi, Bibundi) beschäftigt. Die Ges. unter- hält Beziehungen zur Afrikanische Frucht-Compagnie A.-G., Afrikanische Frucht-Compagnie Handelsabt. G. m. b. H. (mit beiden besteht Personalunion in der Geschäftsführung) u. zur MV. Algemeene Bananen Handelmaatschappij, Amsterdam. 1931 waren in den Kameruner Betrieben durchschnittl. 2 deutsche Beamte tätig; an schwarzem Personal waren 290 Arb. beschäftigt. – Bestand an tragenden Kulturen Ende 1929: 257 659 Kakaobäume, 46 579 OÖl- palmen, 9252 Heveen, 613 Kolabäume, 208 484 Planten (Mehlbananen). – Bestand an heranwachsenden noch nicht tragenden Kulturen: 143 666 Kakaobäume, 33 735 Ölpalmen, 10 300 Heveen u. 153 326 Planten. Statistik: Ernteergebnisse 1926–1931: Kakao: 92 074, 96 654, 114 355, 100 746, 102 264, 94 000 kg; Palmöl: 92 170, 65 763, 142 198, 206 432, 184 921, 173 500 kg; Palmkerne: 60 879, 58 591, 134 269, 196 140, 155 377, 110 000 kg; Kautschuk: 10 220, 15 215, 21 723, 22 745, 19 713, 7700 kg; Kola: 4830, 3597, 4222, 5386, 2560, 686 kg. Kapital: RM. 458 000 in 325 St.-Akt. zu RM. 500, 500 St.-Akt. zu RM. 100, 625 St.-Akt. zu RM. 20, 446 Vorz.-Akt. zu RM. 500 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Von dem zur Verteil. u die Aktionäre verbleibenden Reingewinn erhalten die Vorz.-Akt. für jedes Jahr eine Vorz.-Div. in Höhe von 7 % ihres Nennbetrages mit Nachzahlungsrecht. Die Vorz.-Akt. sollen im Falle einer Liquidation zu ihrem Nennwert zurückgezahlt werden, bevor Rück- zahlungen auf die St.-Akt. erfolgen. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000.