4488 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Urspr. A.-K. M. 1 500 000. Erhöhung bis 1914 auf M. 2 500 000 in Aktien zu M. 1000. Dann nochmals erhöht 1923 auf M. 25 000 000 in Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 13./8. 1926 Umstell. des A.-K. von M. 25 000 000 auf RM. 2 500 000 (10: 1). Die Aktien wurden von M. 1000 u. 10 000 auf bzw. RM. 100 u 1000 herabgesetzt. Die gleiche G.-V. beschloss Aus. gabe von RM. 100 000 Vorz.-Akt. mit 15 fachem Stimmrecht u. 6 % Vorz.-Div. – Zwecks Tilg. einer Unterbil. beschloss die G.-V. v. 29./1. 1931 Herabsetz. des A.-K. um RM. 2 250 000 auf RM. 350 000 durch Zus. leg. der St.-Akt. im Verh. 10: 1 u. Umwandl. der nom. RM. 100 000 Nam.-Vorz.-Aktien in St.-Akt.; sodann Wiedererhöh. um RM. 350 000 durch Ausgabe von 100 St.- u. 250 Vorz.-Aktien zu RM. 1000. – Die G.-V. vom 22./12. 1931 (Anzeige gemäss § 240 HGB.) sollte Beschluss fassen über Herabsetz. des A.-K. zwecks Beseitig. einer Unter- bilanz, durch eine Opposition wurden die Anträge von der Tagesordn. abgesetzt. Eine erneut einberufene G.-V. v. 4./3. 1932 beschloss sodann zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form von RM. 700 000 auf RM. 350 000 durch Herabsetz. des Nennbetrages und/oder durch Zus. legung der Aktien, u. zwar der St.- bzw. Vorz.-Akt., im Verh. von 2:1, u. anschliessend Wiedererhöh. um RM. 108 000 auf RM. 458 000 durch Aus- gabe von 196 Vorz.-Akt. zu RM. 500 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Das neue Kap. haben die Gläubiger der Ges. an Stelle der Hälfte ihrer Forder. übernommen. Für die restlichen Forder. ist Stundung für je 25 % bis Ende 1935 u. 1936 u. 50 % bis Ende 1937 vereinbart. Die restl. Forder. sind am 1./1. 1932 mit 7 % p. a. zu verzinsen, wenn u. soweit die Jahres- bilanz einen Überschuss ausweist. Soweit ein Jahr keinen ausreichenden Überschuss ergibt, erlischt der Zinsanspruch. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 5./8. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Landbesitz 300 000, Pflanzungen 250 000, Gebäude 10 000, sanitäre Anlagen 2000, OÖlfabrik u. sonst. Baulichkeiten 24 000, Feldbahn u. Masch. 22 000, Fahrz. 7000, Inv. u. Werkz. Kamerun u. Hamburg 2109, Material 1677, Produkten- bestände 10 717, Leichter-, Boot- u. Zolldepot 3557, div. Debit. 722, Restentschädig. 1, Bank u. Kassa 2058, Rechnungsabgrenzung 1593, Verlust 1931 350 000. – Passiva: A.-K. 700 000, Währungsres. 19 431, langfrist. Darlehen 239 623, div. Kredit. 22 743, Rechnungsabgrenzung 5637. Sa. RM. 987 434. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1./1. 1931 2 510 000, Gehälter u. Pens. in Hamburg 14 928, do., Löhne u. Verpflegung in Kamerun 108 477, soz. Abgaben 185, Abschr. u. Wertberichtig. der Anlagen 260 677, Zs. 16 714, Besitzsteuern 422, Hamburger Verwalt.-Kosten 8494, Betriebskosten in Kamerun 34 745, Sanierungskosten 19 601. – Kredit: Sanierungsgewinn 2 510 000, Produktenerträge 109 806, sonst. Einnahmen 3271, Agio-K. 1166, Vorlust 1931 (vorgetragen) 350 000. Sa. RM. 2 974 243. Gesamtbezüge des A.-R. u. Vorst. RM. 5850. 5 Dividenden: 1913: 7 %; 1924–1931: 0 %. Vorstand: Otto Arthur Walter Richter, Willi Heinrich Max Ganssauge. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Erich Ferdinand Laeisz, Stellv. Hermann Holm, Paul Otto Ganssauge, Paul Lorenz Lorenz-Meyer, Hermann Curt Pfützner, Ernst Günther Russ, Hamburg. Zahlstellen: Hamburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. u. deren sämtlichen Niederlass Nach dem Geschäftsbericht 1931 wurde der Betrieb der Pflanzungen umgestellt. Ungünstig gelegene, nicht besonders ertragreiche Kulturen wurden stillgelegt u. lediglich die besten Anlagen gepflegt. Die Bananenpflanzungen wurden erweitert u. die Gummi- gewinnung als nicht lohnend eingestellt. Die eigne Ölfabrik ist stillgelegt worden. Die Palmfruchternte wird an eine benachbarte Ölfabrik verkauft. Der eingeschränkte Betrieb hat sich im lauf. Jahr normal entwickelt. Hamburgische Südsee-Akt.-Ges. in Liqu. in Hamburg. Am 8./2. 1930 hat sich die Ges. an ihre sämtl. Gläubiger gewandt u. mit einem Teil der- selben ein Abkommen geschlossen, wonach diese von einem der Ges. nahestehenden Bank- konsortium eine vorschussweise Vorauszahlung von 75 % ihrer Forderungen erhalten. Die sämtl. übrigen Gläubiger haben der Ges. ein unbefristetes Moratorium gewährt. Da die Haupt-Aktiva der Ges., die Beteiligungen u. Vorschüsse an die Melanesia Co. Ltd., London, u. die N. V. Phönix Handel- en Cultuur-Maatschappij, infolge politischer Verhältnisse, der katastrophalen Entwicklung der Geldverhältnisse in Australien u. des starken Herab- sinkens der Coprapreise ihren früheren Wert fast vollständig verloren hatten u. das erforder- liche Betriebskapital für eine Weiterführung nicht zur Verfügung stand. wurde in der G.-V. vom 15./9. 1930 die Auflösung der Ges. beschlossen. Liquidator: Victor L. Friedburg, Hamburg, Spitalerstr. 11. Die Pflanzungen der Melanesia Company Ltd. sind 1931 mit Ermächtigung des englischen Gerichts verkauft, jedoch noch nicht endgültig abgenommen worden. Ein Teil der Kauf- summe ist gezahlt und in London hinterlegt; derselbe deckt jedoch zusammen mit dem zu erwartenden Restkaufpreis nur zum Teil die gedeckten Verpflichtungen der Hamb. Südsee- A.-G., gegen welche er verpfändet ist. Die N. V. Phönix Handel- en Cultuur My. wird ebenfalls liquidiert, aber auch hier ist ein Überschuss über die bevorrechtigten Forderungen der aus- ländischen Gläubiger nicht zu erwarten. ―