4574 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Rinteln-Stadthagener Eisenbahn-Gesellschaft in Berlin W 62, Kurfürstenstr. 87. Gegründet: 16./7. 1898; eingetr. 22./3. 1899. Konz. v. 28./11. 1898. Sitz der Ges, bis zum 19./6. 1925 in Rinteln. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Rinteln über Stein- bergen, Eilsen, Obernkirchen u. Osterholz nach Stadthagen unter Mitbenutzung u. Erwerb der früh. Grubenbahn zwischen Osterholz u. Stadthagen. Länge insgesamt 20,40 km, wovon 4,43 km auf die frühere Grubenbahn Osterholz – Stadthagen u. 15,99 km auf die Strecke Rinteln – Osterholz entfallen; 6,7 km liegen auf preuss. Gebiete, 13,7 km in Lippe-Schaum- burg. Betriebseröffnung 3./3. 1900. Anschluss in Rinteln u. Stadthagen an die Reiclisbahn, sowie in Rinteln mit dem Weserhafen. Besitztum: Die Ges. besitzt 8 Bahnhöfe, 1 Haltepunkt, ausserdem je einen Reichsbahn- anschluss auf Bahnhof Rinteln u. Bahnhof Stadthagen. Anzahl der Privatanschlüsse 12, davon auf freier Strecke 7, auf Bahnhöfen 5. Ferner ist auf Bahnhof Bad Eilsen die Bad Eilsener Kleinbahn u. auf Bahnhof Rinteln die Hafenbahn angeschlossen. An Betriebsmitteln sind vorhanden: 8 Lokomotiven, 13 Personenwagen, 4 Post- u. Gepäckwagen, 1 Packwagen, 79 Güterwagen, 19 Bahndienstwagen. In Stadthagen befindet sich eine Reparaturwerkstatt. 1926 wurde die Betriebswerkstatt in Rinteln eingerichtet. Der An- trieb der Werkzeugmaschinen erfolgt durch einen 10 PS Drehstrom-Motor, der an das Überlandnetz angeschlossen ist. Verträge: Lt. a. o. G.-V. v. 17./10. 1924 Abschluss eines Betriebsvertrags mit der zum Konzern der A.-G. für Verkehrswesen gehörigen Allgemeinen Deutschen Eisenbahnbetriebs G. m. b. H., wonach diese die gesamte Betriebsführung der Rinteln Stadthagener Eisenbahn übernimmt. Ilm Jahre 1929 wurde mit dem Kreise Rinteln ein neues Abkommen, betreffend die Übernahme des Betriebes der Hafenanschlussbahn in Rinteln, auf die Dauer vom 1. Januar 1930 bis zum 31. Dezember 1960 geschlossen. Statistik: Personenbeförderung 1928–1931: 432 247, 441.697, 403 657, 316 885. – Güter- beförderung: 928 668, 889 248, 736 708, 574 413 t. Kapital: RM. 3 524 000 in 2900 (Vorz.-) Akt. Lit. A, 624 Akt. Lit. B zu je RM. 1000. Aus dem Reingewinn erhalten die Vorz.-A. Lit. A vorweg bis zu 4 % des Nennwertes ihrer Aktien, jedoch ohne Nachzahlungsrecht; alsdann erhalten die St.-A. Lit. B bis zu 4 % des Nennwertes ihrer Aktien, während der Überschuss unter die Aktien A u. B nach Verhältnis ihrer Nennbeträge gleichmässig verteilt wird. Bei Auflösung der Ges. haben die Vorz.-A. Lit. A. einen Anspruch auf Auszahl. des vollen Nennwertes von RM. 1000 bevor eine Auszahl. auf die St.-A. Lit. B geleistet werden kann. – Vorkriegskapital: M. 3 524 000. Urspr. M. 2 363 000, erhöht 1900 um M. 1 017 000 in 1017 Vorz.-St.-Akt. 1904 Erhöh. um weitere M. 144 000 in Aktien Lit. A, begeben an die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. in Köln zu 102.50 %, angeb. den Aktion. zu 105 %. Lt. G.-V. v. 17./10. 1924 Umstell. in voller Höhe, also auf RM. 3 524 000 in 2900 (Vorz.-) Akt. Lit. A u. 624 Akt. Lit. B zu je RM. 1000. Grossaktionäre: Akt.-Ges. für Verkehrswesen, Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 7./7. 3 Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotier. des Ern.-F., 5 % zum Bilanz-R.-F. bis 10 % des A.-K., Dotier. des Spez.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div. an St.-Akt. A (ohne Nachzahl.- Anspruch), dann bis 4 % an St.-Akt. B, Rest an beide Aktienarten gleichmässig. Der A.-R. erhält eine feste Vergütung u. Erstatt. der baren Reisekosten und Tagegelder für die Sitzungstage. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Bahneinheit 4 186 545, Hausbesitz 20 000, Vorräte 22 246, Wertp. für Schatzbestände 7284, Schuldner 281 451, (Hinterlegung 2000). – Passiva: A.-K. 3 524 000, R.-F. 359 005, Ern.-F. 32 637, Betriebsrückl. 40 000, Unterstütz.-F. 5200, Schatz für verfügbare Beträge 42 033, Gläubiger 297 208, Gewinn 217 441, (Hinterlegung 2000). Sa. RM. 4 517 527. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ern.-F. 30 000, Betriebsrückl. 12 006, Tilg. 5908, Gewinn 217 441 (davon Div. 211 440, Vortrag 6001). – Kredit: Vortrag aus dem Vorjahre 14 064, Überschuss 248 079, Zs. 3211. Sa. RM. 265 355. Kurs: In Berlin Akt. A: Ende 1913: 120 %: Ende 1925–1930: 57.50, 83, 85, 84, 68,50, 59 %; 1931 (30./6.): 60 %. – Aktien B: Ende 1913: 120 %; Ende 1925–1930: –, –, –, —, 54, – %; 1931 (30./6.): – %. Dividenden: Akt. A u. B: 1913/14: 6 %; 1925 bis 1931: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6 % (Div.-Schein 32). Vorstand: Reg.-Baumeister Erich Kabitz, B.-Charlottenburg; Eisenbahn-Dir. Carl Stoephasius, B.-Spandau. Prokuristen: Richard Gärtner, Walter Hübner, Dr. Karl-Otto Klingender, Joh. Gauger. Aufsichtsrat: (3–7). Vors. Gen.-Dir. Max Dräger, Rittergut „ Der Kohlhof', Post Hohen- nauen; Eisenb.-Dir. Dr.-Ing. Hans Drewes, B.-Südende; Landrat Dr. Erich Moewes, Rinteln; Verbandsdir. Hans Erler, B.-Zehlendorf; Dir. Reg.-Baumeister a. D. Max Semke, Reichsbahn- Dir.-Präs. z. D. Alexander Wulff, Gen.-Dir. Dr. Erich Lübbert, Eisenb.-Dir. Dr.-Ing. Erich Stephan, Berlin; Landrat a. D. William von Guenther, Liegnitz. Zahlstellen: Berlin: Reichs-Kredit-Ges. A.-G., Mendelssohn & Co., Deutsche Bank u. Disc.- Ges., Dresdner Bank, Berliner Handels-Ges.