Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 4661 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 158 189, Gewinn 1931 1952. Sa. RM. 160 141. – Kredit: Bruttobetriebsgewinn RM. 160 141. Dividenden: 1926– 1931: 10, 10, 14, 13, 0, 0 %. Direktion: Rudolf Gottlieb, Willy Hamm. Aufsichtsrat: Alf. Goldschmidt, Halberstadt; Rechtsanwalt Dr. Max Morgenroth, Rechts- anwalt Oswald Ahrweiler, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Berliner Dampfmühlen-Actiengesellschaft in Berlin 8S0 16, Michaelkirchstr. 20. Gegründet: 21./11. 1888. Zweck: Erwerb, Erricht. u. Betrieb von Getreidemahlmühlen 4 6 den dazu gehörigen Nebengewerben. Entwicklung: Der 1926 erfolgte Zus.schluss der Berliner Dampfmühlen-A.-G. mit der Berliner Viktoria-Mühle, Humboldt-Mühle u. der Weizenmühle Karl Salomon & Co. A.-G. wurde mit Wirk. ab 1./8. 1927 wieder aufgehoben. 1928 erfolgte eine Sanierung der Ges. durch Kapital-Zusammenlegung 4: 3. Neben der schlechten Konjunktur dürfte besonders die in ihrem Aufbau u. ihrer Wirkung ver- fehlte Gründung der Betriebsgemeinschaft Berliner Mühlen die Ursache der Verluste gewesen sein, die sich bei der Berliner Dampfmühle auf RM. 720 000 beliefen. Die Kapital- herabsetzung auf RM. 2.1 Mill. wurde durchgeführt, aber die gleichzeitig in Aussicht genommene Wiedererhöhung um RM. 400 000 unterblieb durch G.-V.-B. vom Jan. 1930. Dies deutete bereits darauf hin, dass andere Kapitalmassnahmen in Vorbereitung waren, zumal der für 1928 ausgewiesene Reingewinn von rd. RM. 60 000 grösstenteils nicht aus dem Ertrag, sondern aus der Auflösung früherer Rücklagen herstammte. Eine nochmalige Sanierung erfolgte dann lt. G.-V. v. 15./8. 1930 (s. u. Kapital). Von der Verwaltung wurde erklärt, dass es sich bei dieser Sanierung nicht um die Deckung eines Verlustes, sondern lediglich um eine Reduktion von Buchwerten handele, die eine künftige Rentabilität der Mühle gewährleisten sollen. Der G.-V. wurde eine Zwischenbilanz p. 31./3. 1930 mit den herabgesetzten Buchwerten vorgelegt (s. u.). Besitztum: Grundbesitz in Berlin 7068 qm, wovon 2501 qm mit hauptsächlich massiven 6 stöckigen Fabrik- u. Speichergebäuden bebaut, und ferner in Cöpenick, Friedrichshagener Strasse 5, 15 806 am, davon 1364 qm mit einem ebenfalls massiven Wohn- u. einem ebensolchen Astöckigen Fabrik- u. Speichergebäude bebaut. Die Kraft- anlage in Berlin, 1919 aufgestellt, besteht aus einer Dampfmaschine von 700 PS und einem Dampfkessel von 200 qm Heizfläche. 1921 wurden die aus dem Cöpenicker Betrieb ausgebauten Müllereimaschinen in der Berliner Mühle aufgestellt. Hierdurch wurde der gesamte Betrieb zentralisiert, die Leitung vereinheitlicht u. eine wesentliche Anzahl Arbeiter gespart. Gleichzeitig wird der Nutzeffekt der hier arbeitenden modernen Dampfkraftanlage infolge der durch den Einbau bewirkten stärkeren Belastung wesentlich günstiger gestaltet. – Das Mühlengebäude in Cöpenick ist zu einem Getreidelagerspeicher eingerichtet worden. 1922 Aufstellung einer Getreide-Wäscherei u. Trocken-Anlage, sowie Einbau von Getreide- silos (Absteh-Behälter). Die Gesamtleistungsfähigkeit beträgt etwa 165– 175 t in 24 Stunden. 1925 Umbau der Roggenmühle u. Neubau einer Weizenmühle. AMigkelkans moderner, eiserner Getreidesilos von ca. 1000 t Fassungsvermögen. Kapital: RM. 1 000 000 in 850 Akt. zu RM. 1000, 1400 Akt. zu RM. 100 u. 500 Akt. zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 1 600 000. Urspr. M. 1 600 000; erhöht 1920 um M. 1 200 000. Weiter erhöht lt. G.-V. vom 10. 4. 1922 um M. 2 200 000. Nochm. erhöht lt. G.-V. v. 2./6. 1923 um M. 15 Mill. in 5000 Akt. zu M. 3000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die Aktien wurden von einem Konsort. übern. zu 1900 % u. den bisher. Aktionären angeb. im Verh. 1: 3 zu 2000 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 29./11. 1924 von M. 20 Mill. auf RM. 2 800 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 140 bzw. M. 3000 = RM. 420 ermässigt wurde. Lt. 6. V. v. 25./8. 1928 Herabsetz. des A.-K. um RM. 700 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verh. 4:3 auf RM. 2 100 000 zwecks Deckung der Unterbilanz. Die G.-V. v. 15./8. 1930 beschloss nochmalige Herabsetz. des A.-K. von RM. 2 100 000 auf RM. 1 000 000. Die Herabsetz. erfolgt derart, dass RM. 100 000 eigene Aktien, über die die Ges. verfügt, u. die mit RM. 40 000 zu Buch stehen, eingezogen werden u. das dann noch verbleibende A.-K. von M. 2 Mill. im Verh. von 2: 1 zus. gelegt wird. Sodann wurde beschlossen, das A.-K. um RM. 250 000 wieder auf RM. 1 250 000 zu erhöhen. Die neuen Akt. sollten von einem Konsortium unter Führung der Bank für Textilindustrie mit der Verpflicht. übernommen werden, den alten Aktion. ein Bezugsrecht einzuräumen. Die a. o. G.-V. v. 14./9. 1931 beschloss Rückgängigmach. der lt. G.-V. v. 15./8. 1930 beschloss. Erhöh. um RM. 250 000. Die Verwaltung begründete diesen Antrag damit, dass die übernehmende Bank in absehbarer Zeit nicht in der Lage sein werde, die neuen Aktien, auf die sie 25 % eingezahlt hat, voll zu zahlen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.? 1932 am 21./9. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. (bis 15 %) an Vorst., bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 15 000), Rest Super-Div.