4690 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. ―― Carl Schirdewan Aktiengesellschaft in Breslau, Klosterstrasse 102/106. Gegründet: 1762, als K.-G. a. A. 18./11. 1922 mit Wirkung ab 1./8. 1922; eingetr. 9./4. 1923. Durch G.-V.-B. v. 23./5. 1930 ist die Ges. in eine reine Akt.-Ges. umgewandelt. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Nahrungs- u. Genussmitteln jeder Art u. von Roh- stoffen zu diesen Erzeugnissen sowie die Beteiligung an gleichartigen oder ähnlichen Her- stellungs- u. Vertriebsunternehmungen u. deren Finanzierung. Beteiligt ist die Ges. an der Reinhold Thomas G. m. b. H., Breslau u. an der Hugo Rüdiger G. m. b. H, Breslau. Die Ges. verfügt über Grundbesitz in Breslau u. Brockau bei Breslau. Kapital: RM. 200 000 in 2000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 3 Mill., übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 Umstell. auf RM. 450 000 (20: 3) in 2500 St.-Akt. Lit. A u. 500 Stück 6 % Vorz.-Akt. Lit. B zu je RM. 150. Lt. G.-V. v. 9./7. 1931 Herabsetz. des A.-K. um RM. 150 000 auf RM. 300 000. – Lt. G.-V. v. 15./9. 1932 Herabsetz. des A.-K. um RM. 100 000 auf RM. 200 000 unter Gleichstell. der St.- u. Vorz.-Akt. Grossaktionäre: Die Aktien sind sämtlich im Familienbesitz. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 1. Jan. 1932: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 280 290, Masch. u. Inv. 27 125, Fastagen u. Flaschen 31 304, Fuhrpark 17 280, Beteilig. 10 651, Waren 123 934 Debit. 453 522, Wechsel 18 734, Kassa, Postscheck u. Bankguth. 132 447. – Passiva: K. 200 000, R.-F. 20 000, Rückstell. I 22 500, do. II 230 000, Hyp.-Schuld. 146 363, Darlehen 47 579, Einzahl. von Betriebsangehörigen u. Kunden 143 041, Reichsmonopolverwalt. f. Branntwein u. Hauptzollamt 242 137, Kredit. 34 437, Akzepte 3416, Gewinn (Vortrag 3256 £ Gewinn aus 1931 1678) 4934. Sa. RM. 1 094 408. Dividenden: St.-Akt. 1924–1931: 0 %. Vorz.-Akt. 1924–1930: 6 %; 1931: 0 %. Vorstand: Dr. Georg Wilhelm Schirdewan. Prokurist: Alfred Schmidt. Aufsichtsrat: Stadtältester Louis Dame, Wohlau; Adolf Schirdewan, Georg Schirdewan, Breslau. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Schlesische Mühlenwerke Akt. Ges. in Breslau, Moritzstrasse 1. Gegründet: 26./5. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 27./7. 1907. Die Ges. ist hervorgegangen aus der offenen Handelsges. Schottwitzer Kunstmühle Stern & Rosenthal zu Breslau mit Dampfmühlen zu Schottwitz u. Hartlieb. Zweigniederlassungen in Berlin u. in Breslau-Rosenthal (Rosenthaler Mühlenwerke). Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Mühlen, der Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen u. Bedarfsartikeln sowie der Erwerb von nahestehenden Unternehmungen u. die Beteiligung an solchen. Entwicklung: Die Ges. hat seit 1922 die Aktien der Landeshuter Mühlenwerke A-G. in Landeshut i. Schles. sämtlich im Besitz. 1925 Übernahme der Betriebe der Landeshuter Mühlenwerke A.-G. in Landeshut u. Bolkenhain. Das veraltete Werk in Landeshut ist stillgelegt u. dagegen die Bolkenhainer Mühle vergrössert worden. Die Ges. erwarb 1922 die Odermühle Dschenfzig & Co. in Beuthen, Bez. Liegnitz (im Nov. 1923 abgebrannt, ein Wiederaufbau vorläufig nicht beabsichtigt); sie ist ferner seit 1923 bei Rechte Oder-Ufer- Mühle G. m. b. H., Kreuzburg O.-S. u. der Freiburger Malzfabrik A.-G., Breslau, beteiligt. Die G.-V. Y. 15./7. 1927 beschloss die gesamten Interessen des Grossaktionärs, der Ostwerke A.-G. in Berlin, auf dem Gebiete der Mühlenindustrie und des Handels mit landwirtschaft- lichen Produkten u. Bedarfsartikeln in der Gesellschaft zusammenzufassen. Die Unter- nehmungen der Rosenthaler Mühlenwerke G. m. b. H., der Breslauer Spritfabrik Pro- dukten-Abteilung G. m. b. H. u. der Ostelbischen Spritwerke Produkten-Abteil. G. m. b. H., Berlin, sind vollständig in die Ges. aufgegangen. An der Waren-Akt.-Ges. Katz & Naumann, Görlitz-Hamburg, der J. Graetzer G. m. b. H., Gross-Strehlitz, u. der M. Ascher G. m. b. H., Naugard/Pommern, hat die Ges. im Wege der Beteiligung Interesse genommen. Zwecks Durchführung dieser Transaktion wurde eine Kap.-Erhöh. um RM. 2 200 000 St.-Akt. u. RM. 400 000 Vorz.-Akt. vorgenommen, nachdem zunächst das Kapital zur Anpassung an den inneren Wert der zu übernehmenden Objekte auf RM. 1 800 000 herabgesetzt worden war. 1928 Stillegung der Mahlbetriebe der Mühle in Schottwitz bei Breslau. Im März 1930 brannte die Schöpfurther Mühle in Finowfurt völlig ab. Ein Wiederaufbau ist nicht be- absichtigt. Der entstandene Schaden ist durch die Feuerversicherung vollkommen gedeckt. Infolge der Ungunst der Verhältnisse wurde ferner im Frühjahr 1930 der Pachtbetrieb in Bolkenhain aufgelöst. Die Abteilung Rosenthaler Mühlenwerke einschl. der Fabrik in Vietz an der Ostbahn ist in eine Akt.-Ges. unter der Firma Rosenthaler Mühlenwerke Aktien- Gesellschaft umgewandelt worden. Besitztum: Das Mühlengrundst. in Schottwitz bat eine Grösse von ca. 33 100 dm, von welchen ca. 4800 qm bebaut sind. Die Mühle ist für Weizen- u. Roggenmüllerei eingerichtet. Der Kraftbetrieb geschieht z. Zt. durch 24 Elektromotoren von zus. 1200 PS. Die frühere Dampf- anlage wird für die Getreide-Trockn.-Anlage u. die Feuerlösch-Einricht. – System Sprinkler — benutzt. Die maschin. Einricht. „ aus. 40 Vierwalzenstühlen nebst den erforderl. Hilfs-