Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 5009 Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Immobil. 106 200, Mobil. 1876, Kasse u. Postscheck 3518, Hyp. 126 320, Wertp. 24 720, Banken u. Debit. 275 280, Beteil. 2 384 126. – Passiva: A.-K. 2 350 000, R.-F. 3 18 842, Kredit. 253 199. Sa. RM. 2 922 041. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 31 969, Steuern 28 358, Abschr. auf Immobil. u. Mobil. 4075, do. auf Hyp. u. Wertp. 116 280. – Kredit: Gewinnvortrag 106 487, Geschäftsergebnis 31 438, Entnahme aus dem R.-F. 42 757. Sa. RM. 180 683. Dividenden: 1913/14: 0 %; 1924/25–1930/31: 0, 0, 8, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Dr. Richard Frowein, E. Niepmann. Aufsichtsrat: Vors. Heinr. Laag, Düsseldorf; Stellv. Kurt Frowein, Gust. Beeck, Dr. Kurt Schlösser, Wuppertal-Elberfeld; Walter Luckhaus, Paul Hasenclever, Paul Müller, Wuppertal- Barmen; Umberto Walter, Como. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Vereinigte Textilwerke Wagner & Moras Aktiengesellschaft in Zittau i. Sa., Haberkornplatz 2. Lt. Geschäftsbericht für 1931 war es im ersten Halbjahr durch planmässige Umstell. in den Fabrikationsabteil. möglich geworden, die Unkosten pro Einheit-Produkt zu senken. Die Abnahmefähigkeit der damaligen Grossistenkundschaft erwies sich aber trotz der absolut und relativ verbilligten Produktionspreise als völlig unzureichend. Dazu trat eine nie dagewesene Insolvenzenwelle. So kam es, dass die Ges. gezwungen war, sich für ihre Gewebe — mit Ausnahme der Futterstoffartikel – einen anderen Absatzweg zu suchen. Die Ges. ging deshalb dazu über, unmittelbar durch eigene Geschäfte an die Verbraucher zu verkaufen. Die Erricht. eigener Detailvertriebsstellen fiel in eine nicht voraussehbare Periode geschwächter Aufnahmefähigkeit des Publikums, so dass der Umsatz hinter dem Voranschlag empfindlich zurückblieb. Dazu trat die gegen alle Fabrikationszweige gerichtete Boykottagitation des Einzelhandels. Die Folge war ein zeitweiliges, über die Voranschläge hinausgehendes Anwachsen der Vorräte und damit verbunden eine entsprechende Fest- legung von flüssigen Mitteln. Trotz aller Einschränkungen u. Anstrengungen war es nicht möglich, diese Verknappung rechtzeitig zu überwinden, und da weitere Mittel nicht zu beschaffen waren, kam es am 5./5. 1932 zur Zahlungseinstellung. Am 9./7. 1932 wurde das Vergleichsverfahren eröffnet. In der G.-V. v. 26./7. 1932 erstattete der Vorstand Mitteilung gemäss § 240 HGB. Nach einem von der Verwalt. in der G.-V. v. 26./7. 1932 vorgelegten Status werden folgende Werte verzeichnet (in Mill. RM.): Anlagen 0.575, freie Warenbestände 0.3, freie Forder. an abhängige Ges. 0.567, freie Forder. aus dem Warenverkehr 1.45, freie Darlehen 0.106, flüssige Mittel 0.019, Vorrechtsforder., Masseschulden u. Kosten 1.665, Rest- betrag der freien Aktiven 1.36, Eventualaktiven 0.4. Die vom Verfahren betroffenen Verbindlichkeiten stellen sich auf RM. 12.62 Mill. Im Zus. hang mit der Insolvenz der Ges. wurde den Obligationären im Sept. 1932 ein Ankaufsangebot zum Kurse von 22 % gemacht. In der Öbligationär-Versammlung v. 28./9. 1932 wurde ein neuer Vertreter der Obligationäre gewählt, dieser hat auf eine Aus- fallforderung im Vergleichsverfahren verzichtet. Am 4./10. 1932 wurde der gerichtliche Ver- gleich perfekt u. das Vergleichsverfahren aufgehoben. Gegründet: 27./5. 1911 mit Wirkung ab 1./5.1911; eingetr. 8./7. 1911. Firma bis 2./7. 1930: Wagner & Moras, Akt.-Ges. Zweck: Herstell. aller Artikel der Textilindustrie sowie Handel mit solchen Artikeln u. deren Rohstoffen sowie Beteil. an Unternehm, der gleichen Art. Mech. Webereien u. Aus- rüstungsanstalten für Futter-, Kleider- u. Wäschestoffe aus Baumwolle, Wolle, Seide und Kunstseide. Entwicklung: 1917 Erwerb der Baumwollspinnerei der Firma F. Schmitt Nachf. Anton Lehrer in Zittau. Durch Gründung der Vereinigte Deutsche Testilwerke A.-G. Ende 1923 hatten die einander nahestehenden Firmen Wagner & Moras A.-G., Hermann Wünsches Erben A.-G. u. Wagner & Co., deren Betrieb mit Wirk. ab 1./1. 1924 pachtweise von der Vereinigte Deutsche Textilwerke A.-G. geführt wurde, eine wirtschaftliche Verbindung gefunden, die —– im Jahre 1927 durch Aufnahme der Firma S. Heymann A.-G. erweitert — bezweckte, eine möglichst rationelle Ausnutzung der Betriebe zu erreichen, die in dem Konzern Wagner & Moras vereinigt waren. Die wirtschaftl. Entwicklung in den folgenden Jahren machte es notwendig, auf dem Wege zur Vereinheitlichung der durch die Vereinigte Deutsche Textilwerke A.-G. verbundenen Betriebe der obengenannten Firmen weiter fort- zuschreiten. Die G.-V. v. 2./7. 1930 genehmigte deshalb Fusionsverträge zwischen der Wagner & Moras A.-G. in Zittau einerseits u. der Vereinigte Deutsche Textilwerke A.-G. in Zittau bzw. der Hermann Wünsches Erben A.-G. in Ebersbach, Sa., bzw. der S. Heymann A.-G. in Ostritz, Sa., andererseits, durch welche diese Ges. ihr Vermögen als Ganzes im Wege der Fusion mit Wirkung ab 1./1. 1929 ohne Liquidation auf die Wagner & Moras A.-G. in Zittau übertragen gegen Gewährung von Aktien der Wagner & Moras A.-G., und zwar an die Aktionäre der Vereinigte Deutsche Tertilwerke A.-G. in Zittau u. der Hermann Wünsches Erben A.-G. in Ebersbach für je RM. 100 Aktien mit Div. ab 1./1. 1929 je RM. 100 Aktien der Wagner & Moras A.-G. mit Div. ab 1./1. 1930, an die Aktionäre der S. Heymann A.-G. in Ostritz für je RM. 1000 Aktien der S. Heymann A.-G. mit Div. ab 1./1. 1930 je RM. 600 Aktien der Wagner & Moras A.-G. mit Div. ab 1./1. 1930. Die G.-V. genehmigte Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 314*