Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 5271 entstand, bemühte sie sich, einen Teil der grösseren Engagements nach Möglichkeit zu ver- ringern. Dies ist jedoch nur unter erheblichen Verlusten möglich gewesen. Dazu kam gegen Ende des Geschäftsjahres die überraschende Zahlungseinstell. der Gourmenia Restaurations- Betriebs-G. m. b. H., wodurch ein weiterer sehr erheblicher Verlust entstand. Zur Deckung des Verlustes wurde zunächst der R.-F. in Höhe von RM. 200 000 herangezogen. Der alsdann noch verbleibende Restbetrag wurde dadurch getilgt, dass das A.-K. von RM. 2 000 000 auf RM. 500 000 herabgesetzt wurde (s. auch Kap.). Die Deckung des noch verbleibenden Kapitalbedarfs der Ges. ist langfristig gesichert. Mit den Gläubigern wurden Vereinbarungen getroffen, durch welche sich die Rückzahlung ihrer Forderungen auf einen längeren Zeitraum verteilt. Im Jan. 1931 musste die Ges. ihre Zahlungen einstellen, da es trotz grösster Be- mühungen nicht möglich war, aus früherer Zeit stammende Terrain- u. Grundst.-Engagements u. damit die in ihnen investierten Mittel zu realisieren, sowie neue Aufträge in einem Um- fange zu erhalten, welcher wenigstens zur Deckung der laufenden Geschäftsunkosten aus- reichend gewesen wäre. Auch traten von neuem Ausfälle bei alten Engagements ein. Da eine die Mindestquote von 30 % garantierende Aktivmasse weder für den Quoten- noch für den Liquidationsvergleich zur Verfügung stand, wurde am 3./2. 1931 über das Vermögon der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. – Verwalter: Kaufm. Otto Schmidt, Berlin NW 40, Melanchthonstr. 15. – Der in der Gläubigerversammlung v. 28./2. 1931 vorgelegte Status weist Gesamtaktiven von nur RM. 55 000 aus. Die bevorrechtigten Forderungen betrugen rd. RM. 69 000. Dazu kommen noch rückständige Gehälter im Betrage von RM. 53 000 u. Gerichtskosten von etwa RM 6000. Die ungesicherten Gläubiger sind auf rd. RM. 1 200 000 beziffert. Gesicherte Gläubiger werden mit etwa RM. 4 Mill. angegeben. Irgendeine Quotenausschüttung an die Gläubiger kommt nach diesem Status nur dann in Frage, wenn eine vorzunehmende Nachprüfung der früheren Geschäftsführung realisierbare Regress- ansprüche ergibt. Hierbei ist, wie erklärt wurde, in erster Linie an den früheren General- direktor Korytowski gedacht. Gegen die Beschlüsse der G.-V. v. 29./4. 1930 (Entlastung von Vorst. u. A.-R.. Herabsetz. u. Erböh. des A.-K.) war Anfechtungsklage erhoben weorden. Die Klage wurde im Okt. 1930 vom Landgericht abgewiesen. Gegen dieses Urteil legten die Kläger Berufung beim Kammer- gericht ein, wobei aber nur noch die Klage auf Nichtigkeit des Beschlusses betreffend die Erteilung der Entlastung an Vorst. u. A.-R. aufrecht erhalten wurde. Im Termin v. 5./1.1932 ist vom Gericht beschlossen worden, über die wesentlichsten Punkte Beweis zu erheben. so dass die Anfechtungskläger nunmehr über die in der Klage erhobenen Vorwürfe den Beweis anzutreten haben. Gegründet: 1861 als off. Handelsges.; Akt.-Ges. seit 22./5. 1911 mit Wirkung ab 1./3. 1911. Zweck war Spezial-Bau- u. Einrichtungs-Geschäft, Herstell. u. der Vertrieb von Waren aller Art auf dem Gebiete der Holz-, Metall-, chemischen u. Textilindustrie sowie die Verwert. von einschlägigen Patenten. Besitztum: Der Grundbesitz der Emil Heinicke A.-G. bestand Ende Febr. 1928 aus den Grundstücken: Königgrätzer Str. 72, Belle-Alliance-Platz 21 (Grösse 590 qm), Grossbeeren- strasse 18 –19, Berlin-Mariendorf (9842 qm), Pankow-Niederschönhausen (10 401 qm). Das Grundstück in der Königgrätzer Strasse ist mit 480 qm bebaut u. enthält ausser den Büros der Emil Heinicke A.-G. u. ihrer Tochterges. vermietete Räume im Mietstetrage von jährl. RM. 20 000. Das Grundstück in Mariendorf ist mit 4840 qm bebaut, u. zwar mit grossen, massiv gebauten, zum Teil ebenerdigen, zum Teil mit einem Obergeschoss versehenen Gebäuden. Die Räume enthalten Metallbearbeitungs- u. Eisenkonstruktionswerkstätten, eine Tischlerei u. Holzbearbeitungsfabrik u. einen Maschinenpark für Tischlerei, Schlosserei, Fräserei u. Schweisserei. Die Fabrik hat Zentralheizungsanlage. Auf dem Grundstück ist ein Verwaltungsgebäude u. ein Meisterwohnhaus vorhanden. Von dem Grundst. in Pankow sind 7000 qm mit Wohnhäusern bebaut. Beteiligungen: Die Ges. erwarb 1922 die Baufirma Schalhorn & Co. G. m. b. H. Diese trat im Febr. 1931 in Konkurs. Kupital: RM. 1 000 000 in 18 750 Aktien zu RM. 20 u. 625 Aktien zu RM. 1000. Grossaktionäre: Dresdner Bank, Berlin; Magdeburger Bau- und Credit-Akt.-Ges., Magdeburg. Bilanz am 28. Febr. 1930: Aktiva: Fabrik- u. Bürogrundst. 885 000, Mobil. 1, Inv. 10 000, Patente 1, Fabrikeinricht. 1, Werkz. 1, Masch. 55 000, Eff. u. Beteil. 102 500, Kassa u. Wechsel 129 823, Schuldner 1 796 277, Warenbestand Mariendorf 330 684, Wohnhäuser Pankow 200 000, Verlust 1 672 701. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Schuldverschr. 940, Gläubiger 1 433 802, Delkr.-K. 281 108, Banken 1 263 444, unerhob. Div. 2695. Sa. RM. 5 181 991. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 19 573, Steuern 95 265, Gen.-Unk. 695 410, Konto-Korrent-Verluste 1 120 717. – Kredit: Vortrag aus 1928/29: 19 161, Hausertrag 14 052, Bauten-Gewinn 225 052, Verlust 1 672 701. Sa. RM. 1 930 968. Kurs: Ende 1925–1929: 48, 115.5, 108.75, 110, 43 %. Notierte in Berlin. Notiz 1930 eingestellt. Dividenden: 1912/13: 8 %; 1924/25–1929/30: 5, 6, 6, 8, 8, 0 %. Direktion: Johannes Rubbert, Berlin. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Dr. jur. Alfred Mosler, Stellv. Bankier Arthur Hoff- mann, Dir. Ludwig Sachs, Dir. Gerhard Freund, Dr. H. Vaillant, Berlin; Bankier Ernst Deiss,