Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 5281 Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 53 303, Bankguth. 1052, Kassa 120, Debit. 5000, Verlust 6008. – Passiva: A.-K. 40 000, Hyp. 3000, Aufwert.-Res. 22 000, Kredit. 483. Sa. RM. 65 483. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 5112. Handl.-Unk. 377, Steuern u. Gebühren 2203, grosse Instandsetzungen 4294. – Kredit: Grundst.-Verwalt. 5949, Zs. 29, Verlust 6008. Sa. RM. 11 986. Dividenden: 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Paul Kaiser, B.-Steglitz. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Walter Plugge, Rechtsanw. Dr. Krampff, Dr. W. Czermak. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Lerche u. Nippert Hoch- und Tiefbau-Aktiengesellschaft in Berlin NW 6, Karlstr. 2. (In Konkurs.) Nachdem das Jahr 1930 mit einem Bilanzverlust von RM. 1 251 261 abgeschlossen hatte, trat eine weitere Verschlechterung des Baumarktes ein, die sich gegen Mitte 1931 krisenhaft zuspitzte u. die Ges. am 16./6. 1931 zur Zahlungseinstellung nötigte. Der G.-V. v. 3./8. 1931 wurde Mitteil. nach § 240 HGB. gemacht. Das am 10./8. 1931 eröffnete Vergleichsverfahren ist am 22./10. 1931 nach Bestätigung des Vergleichs aufgehoben worden. Nach diesem Vergleich hatte die Ges. sich verpflichtet, an die Gläubiger eine Quote von 35 %, zahlbar in sieben Raten, auszuschütten. Die Bürgschaft für die Befriedigung der Gläubiger in der angegebenen Höhe hatte der frühere Direktor Heinrich Schreiber übernommen. Zwecks Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 30./11. 1931 die Herabsetz. des Grundkapitals um RM. 3 150 000 auf RM. 350 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 10:1 sowie Umwandlung der Vorz.- Akt. in St.-Akt. Gleichzeitig wurde beschlossen, den gesetzl. R.-F. von bisher RM. 250 000 bis auf 10 % des neuen Aktienkapitals, also mit RM. 215 000, zur Sanierung heranzuziehen. Nachdem von der Vergleichsquote 11 % zur Auszahlung gelangt waren, ergaben sich bei Durchführung des Vergleichs jedoch Hindernisse, so dass die dritte Rate nicht mehr aus- geschüttet werden konnte. Infolgedessen wurde am 20./9.1932 über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter: Kaufmann Dr. Fritz Maas in B.-Charlottenburg, Hardenbergstr. 1 a. Lt. dessen Mitteil. in der Gläubigerversammlung v. 19./10. 1932 ergibt ein Status per 20./9. 1932 eine Konkursquote von 5.2 %. Bis zur Konkurseröffnung seien der Ges. keine neuen Bauaufträge erteilt worden, doch seien die Aussichten in dieser Be- ziehung durch das neue Arbeitsbeschaffungsprogramm erheblich gestiegen. Die Stadt Berlin habe durchblicken lassen, dass sie geneigt sei, der neugegründetsn Auffanggesellschaft „Baulemit“' neue Aufträge zu geben. Auf Grund einer ihr vom Amtsgericht Berlin-Mitte unter dem 26./10. 1932 erteilten Ermächtigung beruft die Berliner Bau- u. Terrain-A.-G. eine a. o. G.-V. zum 28./1. 1932 mit der Tagesordnung ein: Abberufung u. Neuwahl des Aufsichtsrates. Gegründet: 23./11. 1921; eingetr. 12./12. 1921 bzw. 6./1. 1922. Firma bis 1922: Allg. Hoch- u. Tiefbau A.-G. Die Ges. ist aus der Allg. Hoch- u. Tiefbau-A.-G. hervorgegangen. Letztere hat die seit 1908 bestehende Tief- u. Betonbaufirma Lerche u. Nippert erworben u. ihre Firma entspr. geändert. Zweigniederlassung in Hameln. Besitztum: Die Ges. besitzt eine Ziegelei (künstliche Trocknungsanlage mit automat. Beschickung) in Mühlenbeck, ferner Grundst. in Waidmannslust, Borgsdorf u. Oranienburg u. Hohenneuendorf sowie ein eigenes Geschäftshaus in Berlin NW 6, Karlstr. 2. Der Gerätepark umfasst eine grosse Anzahl von Baggern, Feldbahnen, Lokomotiven, Lastautos usw. Entwicklung: 1926 Erwerb der Zweigniederlass. Hannover der „Rheinisch-Westfälischen Bauindustrie A.-G., Düsseldorf u. Ubernahme des dazugehörigen umfangreichen Geräteparkes. Die Niederlassungen Hannover u. Hameln wurden im Jahre 1931 abgestossen, ebenso die Be- teiligung für die Tochtergesellschaft (siehe „Beteilig.“) die „Haus Hochmeisterplatz Grund- stücksgesellschaft m. b. H.“ Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtl. nom. RM. 500 000 Anteile der ,Gesellschaft für Wohnungsbauten in Gross-Berlin m. b. H. . Diese Gesellschaft besitzt drei Häuserblocks in Steglitz, Neukölln u. Adlershot mit zusammen 1041 Wohnungen. Kapital: RM. 350 000. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva; Ziegelei 212 000, Grundst. u. Gebäude 244 000, Masch. u. Feldbahn 912 900, Geräte u. Rüstzeug 362 900, Fuhrpark 28 100, Büroeinricht. 1, Auf- wertungsausgleich 5738, Material-Vorräte 174 819, Kassa 14 180, Beteil. 600 000, Debit. 5 371 749, (Debit.-Aval 357 823), Vorlage U-Bahn 189 295, Verlust (1 279 871 ab Gewinnvortrag 1929 28 610) 1 251 261. – Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 250 000, Hyp. Grundst. Hameln 5738, unerh. Div. 486, Akzepte: a) Finanz 449 475, b) Waren 1 222 823, Kredit. 2 978 420, K. Dubiose 960 000, (Kredit. Aval 357 823). Sa. RM. 9 366 943. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bau 13 771 942, Ziegelei, Betrieb 326 264, Zs. 222 599, allg. Unk. 729 133, Abschr. Ziegelei 11 000, Grundst. u. Gebäude 4900, Masch. u. Feldbahn 159 495, Geräte u. Rüstzeug 125 038, Fuhrpark 14 675, Büroeinricht. 1771, K. Dubiose (960 000 abz. Rückstell. 1929 30 000) 930 000. – Kredit: Bauleistung 14 670 776, Ziegelei, Ertrag 346 170, Verlust (1 279 871 abz. Gewinnvortrag 28 610) 1 251 261. Sa. RM. 16 296 818. Dividenden: 1924–1930: 6, 0, 0, 6, 6, 6, 0 %. Direktion: Ing. Walter Oemler, Berlin; Architekt Hans Metzing, Berlin. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 331