Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 5287 Neu-Westend, A.-G. für Grundstücksverwertung in Liqu., Berlin-Charlottenburg-Westend, Klaus-Groth-Str. 11. Die a. o. G.-V. v. 30./9. 1918 beschloss die Liquidation der Ges. mit Wirkung ab 1./10. 1918. Liquidator: Architekt Alfred Schrobsdorff, Charlottenburg. Gegründet: 23./7. bzw. 17. u. 23./11. 1903; eingetr. 28./11. 1903. Besitztum: Die erworbenen Grundstücke hatten ein Gesamtausmass von 70.19 ha; ausser- dem 1907 weitere 64.42 ha zugekauft. In bezug auf die bauliche Aufschliessung des südl. Teiles vom Westend ist mit der Stadt Charlottenburg ein Vertrag abgeschlossen worden. Bestand am 30./6. 1932: Bauklasse IVa: 7223.43 qR; Bauklasse II: 2037.10 qR. Durch die Baupolizeiordnung vom 1./12. 1925 wurde das Gelände, das bisher der Bau- polizeiordnung vom 21./2. 1903 unterlag, anderen Bauklassen zugewiesen, u. zwar der Bau- Klasse IVa u. der Bauklasse II. Bei dem der Bauklasse IVa zugeteilten u. mit ¾o der Grundfläche – ohne Vorgarten – bebaubaren Gelände ist ein Ausbau des Dachgeschosses zu Wohnungen nicht mehr zulässig. Das der Bauklasse II zugewiesene Gelände darf nur noch landhausmässig bebaut werden. Kapital: M. 12 000 000 in 8000 Aktien Lit. A (Nr. 1–8000) u. 4000 Aktien Lit. B à M. 1000. Hie Aktien A sind voll, Lit. B nur mit 25 % eingezahlt. Das A.-K. ist bereits zurückgezahlt u. der Aktienbes. bedeutet lediglich die Quote, mit der der Aktionär an der Liquid.-Masse beteiligt ist. Gewinn-Verteilung: In der Liquid. werden zunächst an die Aktionäre Lit. B. diejenigen Beträge zurückgezahlt, die etwa über den Betrag von M. 250 auf die Aktie ein- gezahlt sein sollten. Sind Vorschüsse gegeben, so sind sie auf die Rückzahl. zu verrechnen, Alsdann werden die Aktien Lit. A bis auf M. 250 die Aktie zurückgezahlt. Darauf erfolgen die Rückzahl. auf alle Aktien gleichmässig, bis alle auf deren Nennwert geleisteten Zahl. erstattet sind (A.-K. bereits zurückgezahlt). Von dem verbleib. Überschuss erhält der A.-R. 5 %, der noch verbleib. Rest ist auf alle Aktien gleichanteilig auszuzahlen. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Grundstücke 3 695 002, Kassa, Bank- u. Postscheck- guth. 102 725, Hyp.-Forder. 813 300, dinglich gesicherte Aufwert.-Forder. 686 284, do. nicht gesicherte Aufwert.-Forder. 134 872, Eff. 150 158, Debit. 95 542, (Bürgschaften 500 000). – Passiva: Hyp.-Gläubiger 181 475, sonst. Gläubiger 361 041, Res. für Strassenregulierungen 617 002, von den Aktionären nicht erhob. Kap.-Ausschüttung 2736, (Bürgschaften 500 000), Liquid.-K. (Vortrag 4681 453, Abgang: Verlust am 30./6.1932 165 824) 4515 629. Sa. RM. 5 677 883. Liquidations-Konto: Debet: Handl.-Unk. 57 887, Steuern 74 995, buchmässiger Verlust 1931/1932 32 942, Bilanz (Saldo am 1./7. 1931 4 681 453 abz. Abgang am 30./6. 1932 165 824) 4 515 629. Sa. RM. 4 681 453. – Kredit: Vortrag RM. 4 681 453. Kurs: Ende 1913: 165 %; 1924–1932; RM. 170, 125, 232, 345, 358, 261, 152, 127*, 50 pro Stück. Notiert in Berlin. Dividende: Wurde nicht verteilt (s. Gewinn-Verteilung). Lt. G.-V.-B. v. 7./12. 1920 Rückzahl. von M. 250 an die Aktion. Lit. A. Eine weitere Rückzahl. an die Aktien Lit. A von M. 250 fand ab 30./11. 1921 statt. Sodann im Dez 1922 an Aktien ILät. A. M. 500 u. an Aktien Lit. B M. 250 zurückgezahlt. 1922/23 wurden auf je 8 Akt. 100 kg Preuss. Kali- wertanleihe ausgeschüttet. Ab 15./5. 1926 u. ab 17./10. 1927 wurden die 6. u. 7. Liquid.- Rate von je RM. 50 für je M. 1000 ausgezahlt. Ab 27./10. 1928 Auszahlung der 8. Liqu.-Rate von je RM. 70 u. ab 13./11. 1929 Auszahlung der 9. Rate von je RM. 50 für je M. 1000. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Geh. Komm.-Rat Max Steinthal, Berlin; Stellv. Geh. Baurat Otto Riese, Frankf. a. M.; Geh. Finanzrat Dr. Fritz Hartmann, Dir. Ludw. Sachs, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Neue Boden-Aktiengesellschaft in Berlin W 50, Marburger Str. 8. Über das Vermögen der Ges. wurde am 29./. 1932 das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet. In der gerichtlichen Gläubigerversamml. v. 4./11. 1932 wurde folgender Vergleichs- vorschlag von der Mehrheit der Gläubiger angenommen: Aus dem nach Deckung der Kosten des Vergleichsverfahrens u. nach Befriedigung der nicht am Verfahren teilnehmenden Gläubiger verbleibenden Vermögensüberschuss werden die am Verfahren teilnehmenden Gläubiger bei Verzicht auf Zinsen seit dem 1./7. 1932 in der folgenden Reihenfolge befriedigt: Zunächst erhalten die am Verfahren teilnehmenden Gläubiger bis zu 10 % ihrer Forder., ausser der DD. Bank u. der Dresdner Bank. Sodann erhalten diese beiden Banken bis zu 10 % ihrer Forderungen. Ein weiterer Vermögensüberschuss wird gleichmässig an die am Verfahren teilnehmenden Gläubiger im Verhältnis ihrer Forderungen verteilt. Zwecks Durchführung dieses Vergleichsvorschlages räumen die beiden Banken der Neuen Boden- A.-G. je einen jederzeit kündbaren Kredit von RM. 85 000 ein. Nachdem vom 31./7. 1932 aufgestellten Status ergibt sich rein rechnerisch eine Quote von 55 %, wobei jedoch die Abwicklungskosten noch nicht berücksichtigt sind. Der angenommene Vergleichsvorschlag ist am 11./11. 1932 vom Gericht bestätigt worden, womit das Verfahren beendet war. Die G.-V. v. 23./1. 1933 (Mitteil. gemäss § 240 HGB.) soll über event. Auflös. der Ges. Beschluss fassen.