5414 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Gleichzeitig sollen die jetzigen Grossaktionäre, nämlich die Gruppe Beer, Sondheimer & Co. in Frankfurt a. M. u. die Tellus A.-G. in Frankfurt a. M., grössere Aktienpakete franko Valuta der Norddeutschen Kreditbank zur Verfügung stellen, wogegen diese Bank einen entsprechenden Nominalbetrag von ihrem an die Metallwerke Unterweser gewährten Kredit streichen will. Zwischen den beteiligten Kreisen herrscht hierüber bereits grund- sätzliches Ein verständnis; doch ist der Sanierungsplan noch nicht endgültig perfekt. Gegründet: 26./9. 1906; eingetr. 20./10.1906 in Nordenham. Sitz bis 15./11.1911 in Nordenham. Zweck: Verarbeitung von Erzen, Gewinnung, Verarbeit. u. Verwert. von Metallen, Metall- verbindungen u. chemischen Produkten, sowie Gewinnung von Erzen u. anderen Urprodukten. Besitztum: Die Fabrikanlagen der Ges. bestehen aus Pieranlage, Rösthütte mit 2 mech. Vorröst-Öfen u. 2 Dwight-Lloyd-Herden, Schwefelsäurefabrik, Erzzerkleinerung, Erzauf- bereitung, Zinkhütte mit 11 Öfen, Muffelfabrik, Steinfabrik, Bleihütte mit Agglomerier- anlage, Raffinier- u. Entsilberungsanlage zur Gewinnung von Weichblei u. Güldisch-sSilber. Die Anlagen sind seit 1909 sukzessive in Betrieb gekommen. Die Grundstücke, auf welchen die Anlagen errichtet sind, haben eine Grösse von 42 ha. Die zum Betriebe nötige Kraft wird von den Überlandzentralen der Nordwestdeutschen Kraftwerke geliefert. Eine auf dem Werk errichtete Transformatoren-Anlage ist imstande, 1000 kW zu transformieren. Den nötigen Gleichstrom für Kräne, Aufzüge, Hängebahn usw. liefert eine Umformeranlage von 200 KW Kapazität. Ein 220 Ps Dieselmotor dient als Reserve. Zu dem Werke gehören ausserdem 9 Beamtenhäuser u. 4 Werkskolonien. Die Ges. besitzt eine der modernsten Hüttenanlagen Europas. Statistik: Es wurden hergestellt 1926–1930: Schwefelsäure 60 Bé 15 688, 24 595, 24 457, 25 414, 28 167 t, Roh- u. Raffinade-Zink 8267, 10 415, 11 391, 12 353, 14 098 t, Zinkstaub 73, 351, 1106, 931, 1036 t, Weichblei 4688, 6051, 7298, 8681, 9249 t, Hartblei 17, 284, 298, 369, 108 t, Güldischsilber 9748, 14 959, 22 968, 34 171, 27 844 kg. Beteiligungen: Zur Weiterverarbeitung der zu gewinnenden Schwefelsäure wurde unter Mitwirkung der Metallwerke Unterweser A.-G. die Superphosphatfabrik A.-G. in Nordenham gegründet, welche ihre Fabrik auf einem angrenzenden Gelände erbaute u. an der die Ges. mit RM. 180 000 beteiligt ist. Die Ges. besitzt ferner sämtliche Geschäfts- anteile der Einswarder Bauges. m. b. H. sowie der Unterweser Erz- u. Metall-Handelsges. m. b. H., beide in Friedrich August-Hütte. Entwicklung: Die im Jahre 1920 durchgeführte Sanierung diente der Tilgung der Unterbilanz sowie zu Abschreib. u. Rückstell. Der Krieg beeinflusste 1914/15–1918/19 das Ergebnis sehr ungünstig, da mit dem Aufhören der ausländischen Erzzufuhr dem Werke seine natürliche Basis entzogen wurde. 1918/1919 Verschärfung der Schwierigkeiten, so dass die Hauptbetriebe stillstanden. Anfangs 1920 Wiederaufnahme des Betriebes u. In- angriffnahme des Wiederaufbaues der Betriebsanlagen. Seit Mitte 1926 wieder Vollbetrieb. 1928 Sanierung der Ges. (s. a. Kap.). Kapital: RM. 3 000 000 in Akt. zu RM. 100 u. RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 5 000 000. Urspr. M. 3 500 000. Erhöht 1909 um M. 1 500 000. 1918 Herabsetz. auf M. 500 000. Wieder- erhöhung auf M. 4 000 000. Weiter erhöht 1922 um M. 6 000 000 u. 1923 um M. 18 000 000 in 700 St.-Akt. zu M. 10 000, 10 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 29./12. 1924 Umstell von M. 28 000 000 auf RM. 2 705 000 durch Herabsetz. der St.-Akt. von M. 1000 u. M. 10 000 auf RM. 100 u. RM. 1000 u. durch Ermässig. des Vorz.-A.-K. von M. 1 000 000 auf RM. 5000. Die gleichzeitig beschlossene Erhöh. um RM. 1 250 000 St.-Akt. u. RM. 45 000 Vorz.-Akt. wurde nicht durchgeführt. Die G.-V. v. 4./12. 1928 beschloss Herabsetz. des Stammaktienkapitals von RM. 2 700 000 auf RM. 540 000 durch Zusammenlegung der St.-Akt. im Verh. von 5:1 zwecks Beseitigung einer Unterbilanz, sowie zur Vornahme von Abschreib. u. Reservestellungen, ferner Umwandl. der RM. 5000 Vorz.-Akt. in 5 Stück St.-Akt. über je RM. 1000; sodann Wiedererhöhung des dann RM. 545 000 betragenden A.-K. um RM. 2 455 000 auf RM. 3 000 000. Auf RM. 5000 nicht zus.gelegtes A.-K. konnten RM. 4000 junge Akt. zu 100 % bezogen werden. Grossaktionäre: Tellus A.-G. für Bergbau u. Hüttenindustrie, Frankfurt a. M., Beer, Sondheimer & Co., Frankf. a. M., Nordd. Kreditbank A.-G., Bremen. 5 % Anleihe von 1913: Im Umlauf am 31./12. 1931: RM. 40 200. An Genussrechten waren Ende 1930 im Umlauf RM. 22 500. Für die am 1./1. 1932 zur Rückzahl. fällige Anleihe wurde Zahlungsfrist bis 31./12. 1934 beantragt. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige a. o. Abschreib. u. Rücklagen, 5 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem ein Fixum von RM. 10 000), Rest zur Verfüg. der G.-V. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 11./5. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 600 000, Anlagen 6 520 000, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 490 000, Mobil. u. Geräte 40 000, Beteil. 200 000, Waren 676 781, Kassa 12 164, verschied. Schuldner 194 020, (Avale 43 000). – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Hyp. 75 148, Oblig.-Aufwert. 62 700, verschied. Gläubiger 5 240 351, rückständ. Löhne 41 313, Gewinn (Vortrag aus 1929 13 470 abzügl. Verlust 1930 17) 13 452, (Avale 43 000). Sa. RM. 8 732 966. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 234 635, soziale Lasten 191 317, Steuern 146 571, Zs. 360 509, Abschr. 305 115, Gewinn (Vortrag 13 470 ab Verlust 1930 17) 13 452. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1929 13 470, Betriebsüberschüsse 1 238 132. Sa. RM. 1 251 602.