5422 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Eschweiler Bergwerks-Verein in Kohlscheid, Reg.-Bez. Aachen. Gegründet: 2./8. 1834; eingetr. 14./4. 1862. Sitz bis 31./10. 1924 in Eschweiler-Pumpe; v. 1./11. 1924 ab in Kohlscheid. Zweck: Betrieb von Steinkohlen- u. anderen Bergwerken, sowohl der ihr jetzt zu- gehörigen, als ferner zu erwerbenden Gruben, Grubenanteile, Konzessionen, Verleihungen, sei es für alleinige Rechnung oder durch Beteil. an den zu den vorgenannten Zwecken bestehenden oder neu zu erricht. Ges. sowie Handelsgeschäfte aller Art. In gleicher Weise: Verwertung gewonnener oder anzukaufender Produkte in rohem Zustande sowie deren Verarbeit. für den Handel u. den Verbrauch, Bewirtschaftung des der Ges. bereits zugehörenden oder zu erwerbenden Grundeigentums, Erricht. u. Erwerb. aller zur Erreich. der vorgenannten Zwecke erforderl. oder förderlich erscheinenden Anlagen. Die Ges. ist berechtigt, Zweigniederlass. zu errichten. Die Ges. hat mit den Vereinigten Hüttenwerken Burbach-Eich-Düdelingen in Düdelingen mit Zweigniederlass. unter der Firma Vereinigte Hüttenwerke Burbach-Eich-Düdelingen A.-G., Abt. Burbach, in Saarbrücken-Burbach am 5./3. 1913 einen Interessengemeinschaftsvertrag geschlossen (s. auch unten), dessen Durchführung zum Gegenstand des Unternehm. gehört. Lt. G.-V. v. 20./2. 1907 Erwerb des gesamten Bergwerksbesitzes der ehemaligen Ver- einigungs-Ges. für Steinkohlenbau im Wurmrevier. Besitztum: Der gesamte Bergwerksbesitz der Ges. ist erschlossen durch 21 Schächte, wovon 8 fördern, u. zwar auf Grube Anna b. Alsdorf 2, Eschweiler Reserve 1, Grube Maria 1, Adolf 2, auf den Gruben Laurweg u. Gouley je 1 Schacht. Im Konzessionsfelde Gemeinschaft der früheren Vereinigungs-Gesellschaft stehen 2 Schächte vollständig fertig in Tübbings gesichert bis ins Steinkohlengebirge; die Anlage ist mit Eisenbahnanschluss ver- sehen. Der Adolfschacht hat im Juli 1913 die Förderung aufgenommen; eine Arbeiter- Kolonie ist dortselbst erbaut. Auf Grube Anna befindet sich eine Gasmaschinen-Zentrale, Bei den Grubenanlagen Anna, Eschweiler Reserve u. Maria befinden sich Kohlen- destillationen (546 Koksöfen) mit Gewinnung der Nebenprodukte: Ammoniak, Teer, Benzol usw. Die auf den Gruben Maria u. Laurweg befindlichen Brikettfabriken produzieren mit 4 Coffinhalsschen Pressen bezw. mit 4 Paar Eiformbrikettwalzen. Beim Schachte „Adolf“' ist eine Dampfziegelei in Betrieb. Die Ges. besitzt ferner eine Reihe noch unverritzter Steinkohlenfelder im Wurm-. u. Inde-Revier. Weiter wird be- trieben die Concordiahütte mit 2 Hochöfen. Die Erzeugungsfähigkeit beider Hochöfen beträgt etwa 100 000 t jährlich. Bei der Hüttenabteil. werden ferner betrieben: ein Puddelwerk, Eisen- und Stahlwalzwerke, Eisenröhrenwerke, eine Verzinkerei, eine Kleineisen- fabrik, eine Werkstätte für Eisenkonstruktionen, eine Schmiede- und mechanische Werkstätte. Die Hütte ist mit der 2,5 km entfernten Eschweiler Reservegrube und mit dem benachbarten Kalksteinbruche der Ges. durch Seilbahn verbunden, vermittelst welcher ihr Koks und Kalkstein zugeführt werden. Mit Wirkung ab 1./7. 1925 erwarb die Ges. ein bei Eschweiler gelegenes Röhrenwalzwerk der Eschweiler-Ratinger Metallwerke A.-G. In Verbindung mit der Hütte wird eine Schlackensteinfabrik u. ein Kalkringofen betrieben. An Areal gehören der Ges. inkl. der Grundstücke der früheren Vereinigungs-Ges. jetzt 2521 ha Land (darunter ca. 840.02 ha Wald) in den industriereichen Gegenden von Esch- weiler, Stolberg u. a. In der Umgebung der neuen Schachtanlage Adolf b. Streiffeld wurden 3 Güter in einer Grösse von 145 ha u. nahe der Grube Anna b. Alsdorf das Gut Kellersberg in einer Grösse von 85 ha angekauft, wo die projektierte Arbeiter-Kolonie fertiggestellt ist. Der Ges. gehören insges. 4786 Beamten- u. Arbeiter-Wohnungen, sowie gemeinnützige Anstalten (6 Bergmannsheime mit zus. 2047 Schlafstellen), für deren Ergänz. u. Vermehr. alljährlich bedeutende Summen aufgewandt werden. –— Angest. u. Arb. 1931/32: 792 u. 15 932. – In den gesamten Betrieben wurden durchschnittlich beschäftigt: 1913/14: 15 844 Arbeiter; 1925/26–1931/32: 14 523, 15 353, 16 091, 16 643, 17 661, 17 717, 16 363 Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt bei der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Duisburg, bei der Deutschen Ammoniak-Verkaufsvereinig., bei der Deutschen Benzol-Verkaufsvereinig., bei dem Röhrensyndikat, Deutsche Drahtwalzwerke A.-G. etc. Produktion: 1913/14 1926/27 1927/28 1928/29 1929/30 1930/31 1931/32 Steinkohlen t 2 937 049 3 483 102 3 720 174 4 075 989 4 596 318 4 669 349 4 892 111 Roheisen . „ 50 178 27 070 33 110 43 420 44 616 14 705 13 735 Briketts 99 995 176 423 212 112 245 728. 221 421 205 210 210 936 7) Koeks. 947 347 814 887 892 521 1 062 941 1 054 336 1 003 864 1 041 978 Ammoniak „ 12 149 9 014 10 016 13 862 12 968 . 13 385 14 431 Eee.. 19 610 18 491 21 143 24 924 24 017 24 251 26 660 Benzol „ 2 241 4 474 5 159 6759 6 203 7021 7879 In der Ringofenziegelei in Streiffeld wurden 1928/29–1931/32 hergestellt: 4 370 000. 4 710 000, 4 850 000, 4 854 000 Stück Ringofensteine. –— Der monatl. Absatz an Ferngas erreichte 1931/32 eine Höhe von 3.2 Mill. cbm. Interessengemeinschaft mit den Vereinigten Hüttenwerken Burbach-Eich-Düdelingen. Die a. o. Gen.-Vers. v. 13./3. 1913 genehmigte einen Vertrag, betreffend Eingehung einer