5440 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfge winnung. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. Paul von Schwabach, Stellv. Bergwerks-Dir. a. D. Dr.- Ing. h. c. A. Dröge, Gen.-Dir. Dr. Hans Berckemeyer, Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Hans Bie, Berlin; Geh. Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Franz Gribel, Landrat a. D. Dr. Carl Tewaag, Stettin; Gen.-Dir. Dr. Wilh. Huber, Essen-Bredeney; Geh. Bergrat Dr.-Ing. h. c. Ewald Hilger, Zitzschewig b. Dresden; Dir. A. Gille, Essen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co., Dresdner Bank, S. Bleich- röder: Bonn: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Stettin: Wm. Schlutow, Dresdner Bank Fil. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Die Schrumpfung des gesamten Wirtschaftslebens hat im Berichtsjahr unverändert angehalten. Infolgedessen haben wir einen weiteren Rück- gang im Umsatz zu verzeichnen. In der Reihe der Grossabnehmer war der Verbrauch besonders schwach bei der Schiffahrt, die durch die Verringerung des internationalen Warenaustausches in erster Linie betroffen wird. Das Hausbrandgeschäft war trotz der verhältnismässig milden Witterung im Winter 1931/32 zufriedenstellend. Das Berichtsjahr hat uns mitten in der Heizperiode eine von der Regierung verordnete Senkung der Preise gebracht, die eine ent- sprechende Entwertung unserer Lagervorräte zur Folge hatte. Durch die Notverordnung vom 8. Dezember 1931 sind ab 1. Januar 1932 die Grubenpreise um 10 % gesenkt worden; der Kohlenhandel musste bei den gebundenen Preisen des Einzelhandels 15 % der Preis- spanne aufgeben. Unser Seedampfer „Hedwigshütte“ ist im letzten Teil des Berichtsjahres aufgelegt gewesen, weil bei dem Überangebot von Schiffsraum eine lohnende Beschäftigung nicht zu finden war. Jura Ölschiefer-Werke Akt.-Ges. in Stuttgart, Neckarstr. 84. Gegründet: 8./6. 1920; eingetr. 9./8. 1920. Zweck: Verwert. des bituminösen Schiefers u. von Feuerungsrückständen in jeder Art sowie der Betrieb aller damit zus.hängenden Geschäfte u. im Zus.hang damit die Förderung des Klein wohnungsbaues u. Siedlungswesens. Entwicklung: 1921 Beteiligung an der Bau- u. Brennstoff-Industrie A.-G., Stuttgart, die aus den Eisenbahnschlacken die brennbaren Stoffe zurückzugewinnen u. die verbleibenden Reinschlacken zu Schlackensteinen weiterzuverarbeiten hatte. –— Lt. G.-V. v. 7./6. 1923 Fusion mit der Baustein- u. Zementwerk Mössingen A.-G. u. der Bau- u. Brennstoff- Industrie A.-G. Den Aktionären der Baustein- u. Zementwerke Mössingen wurden für je eine Mössingen-Akt. eine neue Jura-Akt., den Aktion. der Bau- u. Brennstoff-Industrie für je eine B. B. J.-Aktie zwei Jura-Aktien gewährt. Das Werk Mössingen wurde 1928 verkauft. – Seit 1928 erfolgt der Absatz der Zement-Produktion der Ges. durch die Portland- Zement-Werke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart A.-G. bzw. den Südd. Cement-Verband. Damit istein seit JIahren geführter Konkurrenzkampf zwischen dem Syndikat u. der Ges. beendet. 1930/31 starker Absatzrückgang, die Schlackensteinwerke Rosenstein, Ulm u. Crailsheim wurden abgestossen. Sanierung folgte (s. u. Kapital). Interessengemeinschaft: 1922 wurde zunächst mit der Rütgerswerke A.-G. u. später auch mit der Deutschen Petroleum-A.-G., Berlin, eine Interessengemeinschaft geschlossen, u. zwar vorerst in technischer, in der Folge auch in finanzieller Hinsicht. Besitztum: Die Ges. besitzt ein Werk zur Verwert. von Ölschiefer in Holzheim bei Göppingen. Hergestellt werden Rohöle aus OÖlschiefer verschied. Zus. setzung; Gas mit einem Heizwert von etwa 10 000 We.; Schieferkoks u. Schieferasche; Rückstandsverwert. nach dem patentierten Verfahren der Ges; Portlandjurament (ges. gesch.), ein neuartiger u. vollwertiger Zement. – Ca. 300 Arb. u. 30 Angestellte. Kapital: RM. 1 500 000 in 13 050 Akt. zu RM. 100 u. 9750 Akt. zu RM. 20. Urspr. A.-K. M. 16 000 000, erhöht 1922 um M. 11 000 000, 1923 um M. 103 000 000, im Verh. 1: 1 u. M. 16 Mill. zum Umtausch von Aktien der Bau- u. Brennstoff-Ind. A.-G. Lt. G.-V. v. 30./1. 1925 Umstell. des A.-K. von M. 130 Mill. auf RM. 975 000 in 48 750 Akt. zu RM. 20 (M. 8000 = 3 Akt. zu RM. 20). Die gleiche G.-V. beschloss ferner Erhöh. des A.-K. auf RM. 1 950 000 durch Ausgabe von 9750 St.-Akt. über je RM. 100. Von den neuen Aktien wurden 4875 Stück über je RM. 100 zum Kurs von 130 % des Nennbetrages dem württemberg. Staat überlassen. Die crestl. 4875 St.-Akt. über je RM. 100 wurden von einem Konsortium unter Führ. der Württemberg. Vereinsbank Fil. d. Deutschen Bank Stuttgart, mit der Verpflicht. übern., diese den alten Aktion, zu 130 % 2:1 zum gleichen Kurse anzubieten. In der G.-V. v. 22./7. 1926 wurde beschlossen, zur Ablös. von Krediten u. Beschaffung weiterer Betriebsmittel das A.-K. um weitere RM. 1 500 000 auf RM. 3 450 000 zu erhöhen durch Ausgabe von Inh.-Akt. über je RM. 100; die Erhöh ist im Betrage von RM. 950 000 durchgeführt. Auf die weitere Durchführung der Erhöh. wurde lt. G.-V. v. 24./5. 1928 verzichtet. Lt. gleicher G.-V. Sanierung der Ges. durch Herabsetz. des A.-K. von RM. 2 900 000 auf RM. 1 160 000 durch Zus. leg. 5: 2 u. nachfolg. Wiedererhöh. um RM. 1 840 000 auf RM. 3 000 000. Die freiwerdenden Mittel werden nach Deckung des Betriebsverlustes zu Abschreibungen verwendet. Der württembergische Staat hat die ganze Kapitalerhöhung zu pari zuzüglich der Kosten übernommen und hat inzwischen seinen Mehrheitsbesitz an die Gruppe Dyckerhoff-Schwenk verkauft. – Zur Sanierung der Ges. (Verlust Ende 1931 auf RM. 1.84 Will. angewachsen) beschloss die G.-V. v. 26./8. 1932