5460 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Komm.-R. Dr. Paul Reusch, Oberhausen; Stellv. Bank-Dir. Komm.-Rat Franz Gerhaher, Augsburg; Dr. Karl Haniel, Düsseldorf-Grafenberg; Hütten-Dir. Paul Schmerse, Nürnberg; Dir. Arthur Rabitz, Augsburg; Dr. Curt Berthold Haniel, München; Geh. Baurat Dir. Dr.-Ing. e. h. Imanuel Lauster, Augsburg; Dir. Otto Meyer, Nürnberg; vom Betriebsrat: Max Krehle, Karl Dietmayr. Zahlstelle: Augsburg: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Wirtschafts- krise nicht nur unverändert angehalten, sondern noch eine weitere Verschärfung erfahren. Von dieser Entwicklung wurde auch unser Werk hart betroffen. Die Beschäftigung ging von Monat zu Monat zurück; sie betrug im Durchschnitt des Geschäftsjahres nur 48 % der Normalbeschäftigung u. erreichte in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres einen Tiefstand, der etwa der Zeit um 1900 entspricht. Die auf dem Markt erzielbaren Preise waren stark gedrückt u. gaben fortgesetzt weiter nach. Infolge der verminderten Beschäftigung u. der geringeren Preise ging der Umsatz erheblich zurück; er betrug wertmässig nur 62 % des Vorjahres. In Steuern u. sozialen Lasten trat keine Erleichterung, sondern eine weitere Belastung ein. Gegenüber der Verschlechterung der Geschäftslage brachten alle Massnahmen zur Senkung der Selbstkosten keinen genügenden Ausgleich. Das abgelaufene Geschäfts- jahr schliesst daher mit einem erheblichen Betriebsverlust ab, der sich durch Wertminderung der Lagervorräte infolge des allgem. Preisrückgangs u. Ausfälle infolge zweifelhafter Forder. noch beträchtlich erhöht. Nach Abzug aller Lasten u. Abschreib. u. unter Einrechnung des Gewinnvortrages vom Vorjahre beträgt der Verlust RM. 477 528, ein so ungünstiges Ergebnis, wie es seit Bestehen des Werkes noch nicht zu verzeichnen war. Schiele & Bruchsaler – Industriewerke Akt.-Ges. in Baden-Baden. Die Ges. war im Februar 1932 gezwungen, infolge der katastrophalen Schrumpfung des Geschäfts, der fast völligen Lahmlegung des Exports durch die Zollgesetzgebung fast aller Importländer, durch die zunehmenden Verluste bei der Kundschaft u. durch die untrag- baren Steuernachforder. ihre Zahlungen einzustellen u. das gerichtl. Vergleichsverfahren zu beantragen. In dem am 9./3. 1932 eröffneten Vergleichsverfahren ist der im Vergleichs- termin vom 8./4. 1932 angenommene Vergleich bestätigt u. das Verfahren am 12./4. 1932 aufgehoben. Gegründet: 1./7. 1912; A.-G. seit 12./3. 1921; eingetr. 1./6. 1921 in Triberg. Firma bis 10./6. 1926: Metallindustrie Schiele & Bruchsaler A.-G. mit Sitz in Hornberg. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Erzeugn. der Maschinen-, Metall- u. Elektroindustrie jeglicher Art, Beteilig. bei gleichartigen oder ähnlichen Fabriken u. Geschäften, sowie die Übernahme u. die Fortführ. derartiger Betriebe. Spez.: Fabrikation feinmechanischer Apparate u. Bestandteile. Im Anschluss an das Vergleichsverfahren beschränkt sich der Arbeitsbereich der Ges. unter Beibehaltung des Sitzes in Baden-Baden auf den Betrieb in Hornberg u. auf die Fabrikationsgebiete Elektrotechnik u. Laufwerkebau. Die Büros u. Konstruktions-Werkstätten in Baden-Baden wurden aufgehoben u. mit Hornberg vereinigt. Kapital: RM. 1 250 000 in 1250 Akt. zu RM. 1000 (davon Ende 1930 nom. RM. 700 000 im Besitz der Ges.) Urspr. M. 3 000 000 in 3000 Akt. zu M. 1000, übern von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 6./6. 1923 erhöht um M. 7 Mill. auf M. 10 Mill., ausgeg. zu 115 %. Nach der Goldmark-Eröffnungsbilanz ist das A.-K. von M. 10 000 000 auf RM. 500 000 umgestellt in 500 Akt. zu RM. 1000. Erhöht lt. G.-V. v. 10./6. 1926 um RM. 750 000 in 750 Akt. zu RM. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 13./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Immobil. 388 000, Masch. 180 000, Werkzeuge u. Vorricht. 65 000, Fabrikeinricht. 38 000, Büroeinricht. 8000, Automobile 5000, Eff. (darunter RM. 700 000 eig. Akt.) 700 101, Patente 50 000, Aufwert.-Ausgleich 9600, Kassa 2241. Giro- guthaben 1390, Wechsel u. Schecks 7477, Debit. 596 224, Material 109 284, Halbfabrikate 472 131, Fertigfabrikate 240 405, (Avale 13 500). – Passiva: A.-K. 1 250 000, R.-F. 100 000, Hyp.-Darlehen 403 000, Amortisations- do. 123 227, Aufwert.-Hyp. 59 000, Kredit. 215 315, Akzepte 317 411, Banken 225 592, Anzahl. 27 000, Rückstell. 106 622, (Avale 13 500), Gewinn 45 686. Sa. RM. 2 872 855. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 796 750, Abschr. 133 772, Gewinn 45 686. – Kredit: Bruttoübersch. 956 418, Gewinnvortrag aus 1929 19 791. Sa. RM. 976 209. Dividenden: 1924–1930: 0, ?, ?, 6, 7, 7, 5 %. Direktion: Fabrikbes. Eugen Bruchsaler. Prokuristen: Felix Wendt, Betriebs-Dir. W. Leubuscher, M. Perrot, Hornberg. Aufsichtsrat: Fabrikbes. Franz Schiele, Obering. Ernst Besag, Dir. Daniel Goebel, Baden- Baden; Dr. H. K. Goldmann, Mannheim. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Baden-Baden: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Metallwerke Stadler A.-G. in Bamberg. un Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. wurde am 10./12. 1927 der Konkurs eröffnet. Konkurs- verwalter: Rechtsanwalt Dr. Dormitzer II, Nürnberg, Hefnersplatz 12. In der Versteigerung gingen die Werke der Ges. an die Ver. Aluminium-Werke A.-G., Lautawerk, über.