Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 5495 wert in bar. Zur Durchführ. der Fusion beschloss die G.-V. Erhöh. des A.-K. um RM. 5 000 000. Sanierung: (G.-V. v. 4./10. 1930): In der Aufsichtsratssitzung v. 11./9. 1930 wurde die Sanierung der Ges. beschlossen, die durch die krisenhafte Zuspitzung der Wirtschafts- verhältnisse, von der die Ges. besonders schwer betroffen war, bedingt war. Bei einem Umsatz von RM. 40 000 000 war über den 1928 ausgewiesenen Verlust hinaus ein neuer Verlust von RM. 2 900 000 entstanden. Ausserdem waren noch weitere Abschreibungen in Höhe von RM. 5 400 000 auf Warenbestände erforderlich. Die Rekonstruktion der Ges. wurde mit Hilfe nahestehender Institute durchgeführt (s. auch Kapital). – Oktober 1930 Aktien- Umtausch-Angebot der AEG., nach dem je RM. 1000 Nennbetrag alter nicht zus. gelegter NAG-Aktien gegen eine AEG-Aktie über RM. 100 mit laufendem Div.-Schein getauscht werden konnten. – Zur Rationalisierung des Last- u. Lieferwagen-Geschäfts schloss die Ges. 1930 einen Vertrag mit den Automobilwerken H. Büssing, Braunschweig, der Anfang 1931 in Wirksamkeit trat. Es wurde eine neue Ges. mit RM. 4 000 000 Kapital unter der Firma Büssing-NAG Vereinigte Nutzkraftwagen Aktienges. gegründet, an der Büssing u. die NAG hälftig beteiligt sind. Diese Ges. fabriziert u. vertreibt die Nutzkraftwagenprodukte der beiden Gründerfirmen. Als Fabrikationsstätten stehen ihr die Büssing-Anlagen in Braun- schweig, die NAG-Anlagen in Leipzig u. im Bedarfsfalle auch in Chemnitz zur Verfügung. – Das Geschäftsjahr 1930 erbrachte unter Heranziehung des bei der Sanierung gebildeten Dispositions-Fonds von RM. 1 277 047 einen Gewinn von RM. 27 373. Besitztum: Die Ges. besitzt je ein Werk in Berlin, Chemnitz (früh. Prestowerk) u. Leipzig (früh. Dux-Auto). Das Fabrik-Grundst. der Ges. in Berlin-Oberschöneweide, Ostendstr. 1–5, dessen Rückseite an der Spree liegt, hat eine Grösse von 68 571 qm. Von dem Fabrik- Grundstück sind insgesamt 22 866 qm massiv bebaut, darunter Fabrik u. Verwaltungs- gebäude mit einer nutzbaren Fläche von zus. 68 350 qm, grosse Maschinenhalle, Schmiede- u. Rahmenbau, Reparaturabteilung, Benzinanlage. Weitere 9490 qm werden durch Holzbauten eingenommen. Die für die Fabrikation gebrauchte elektr. Kraft liefern die Städtischen Elektrizitätswerke u. eine Dieselmotor-Anlage für etwa 280 KW Leistung. Der Aufnahme, Verteilung u. Umformung des hochgespannten Drehstroms dienen eine Hauptstation u. 7 Unterstationen, eine Umformeranlage für Gleichstrom nebst Akku- mulatorenbatterie für die Notlichtanlage, 21 Transformatoren von je 200–250 KVA Gesamt- leistung. Insgesamt sind etwa 1800 Motoren mit einer Durchschnittsleist. von je 3–15 PS im Betriebe, ferner 17 Lasten- u. Automobilaufzüge von 1000–6000 kg Tragkraft, 2 Pers.- Aufzüge von 150–300 kg Tragkraft, eine Späne-Transportanlage u. verschiedene kleinere Laufkräne. Fabrik- u. Verwalt.-Räume haben zu Heizungszwecken eine Niederdruckwarm- wasseranlage mit Pumpenbetrieb, zu der 13 Gegenstromgliederkessel mit je 40 qm Heizfläche gehören. Die übrigen Werkstätten, die Maschinenhalle, Reparaturwerkstatt usw. haben 7 weitere Niederdruckkessel mit je 40 qm Heizfläche. Ausserdem dienen dem Betriebe noch 3 Hochdruckkessel von zusammen etwa 235 qm Heizfläche. – Das Fabrik-Grundst. in Chemnitz liegt zu beiden Seiten der Scheffelstr. u. umfasst insges. 138 800 qm, davon sind bebaute Fläche 38 153 qm (34 743 qm massiv, 3410 qm Schuppen), Arbeitsfläche 48 024 qm, unbebaute Fläche 111 666 qm. Der Betrieb besteht aus 2 Abt. u. zwar: Fabrikation von Motorwagen u. Fabrikation von Fahrrädern. Die Fabrikanlagen bestehen aus der Werkzeugmasch.-Abt. für Fahrrad- u. Automobilbau mit etwa 1200 Werkzeugmasch., den Schlossereien, der Abt. für Stanz- u. Zieharbeiten mit Exzenter, Friktions- u. Kurbel- pressen, den Neben-Abteil.: Sattlerei, Lackiererei etc. – Die Fabrikgrundst. in Leipzig- Wahren, Bahnhofstr. haben eine Grösse von 37 270 qm, davon 11 740 am bebaut u. sind an die Büssing-NAG verpachtet. Die Masch.-Anlage umfasst 385 Arbeitsmaschinen ver- schiedenster Art, die von 59 Motoren mit insges. 500 PS angetrieben werden. –— Angestellte u. Beamte ca. 1500. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Büssing-NAG Vereinigte Nutzkraftwagen- A.-G., Braunschweig (s. oben). Verbände: Als Mitglied gehört die Ges. dem Verein Deutscher Fahrradindustrieller e. V. u. dem Reichsverband der Automobilind. e. V. an. Kapital: RM. 6 000 000 in 5800 Akt. zu RM. 1000 u. 2000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 7 000 000 (Vorkriegskapital); erhöht von 1918 bis 1923 auf M. 210 000 000 in 161 000 St.-Akt. zu M. 1000, 5000 St.-Akt. zu M. 3000, 4000 St.-Akt. zu M. 6000 u. 10 000 Vorz.- Akt. zu M. 1000. Lt. a. o. G.-V. v. 6./11. 1924 Umstellung von M. 210 000 000, nach Ein- ziehung von M. 10 000 000 Vorz.-Akt. also von verbleibenden M. 200 000 000 auf RM. 8 000 000 im Verh. 25: 1 in 161 000 St.-Akt. zu RM. 40, 5000 St.-Akt. zu RM. 120 u. 4000 St.-Akt. zu RM. 240. Lt. G.-V. v. 9./5. 1925 Erhöhung um RM. 2 000 000 in 4000 Akt. zu RM. 500, div.-ber. ab 1./1. 1925, übernommen von Konsort., angeb. im Verh. 4:1 zu pari. Dieselbe G.-V. beschl. weitere Erhöh. um RM. 2 000 000, zu deren Durchführ. der A.-R. bis 31./12. 1926 ermächtigt wurde. Die G.-V. v. 5./5. 1927 beschloss die Durchführung der in der G.-V. v. 9./5. 1925 beschlossenen Kap.-Erhöh. um RM. 2 000 000 in 4000 Akt. zu RM. 500, div.-ber. ab 1./1. 1927, durch Überlassung der Aktien an die Siemens-Schuckertwerke. Diese machten dafür eine Einlage, bestehend in Maschinen, Einrichtungen usw. ihres Protoswerks. Die G.-V. v. 23./12. 1927 beschloss zwecks Durchführung der Fusion mit der Prestowerke A.-G. Erhöh. um RM. 5 000 000 auf M. 17 000 000 durch Ausgabe von 10 000 St.-Akt. zu RM. 500, Div.-ber. ab 1./1. 1928. Die Aktien zu RM. 40, 120 u. 240 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. – Lt. G.-V. v. 4./10. 1930 (Anzeige gemäss § 240 HGßh.)