= 5532 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Dortmunder Vulkan Akt.-Ges. in Dortmund. Der 1929/30 neu ausgewiesene Verlust ist auf die katastrophalen Auswirkungen der Wirtschaftslage zurückzuführen. Durch das Ausbleiben der sonst im Herbst jeden Jahres eingehenden grossen Brauereiaufträge u. infolge der noch nicht erfolgten Homologierung der Mitte 1929 abgeschlossenen französ. Reparationsverträge war es der Ges. nicht mehr möglich, den Verpflichtungen den Gläubigern gegenüber nachzukommen, u. die Ges. sah sich daher notgedrungen gezwungen, am 19./9. 1930 ihre Zahlungen einzustellen, da weitere Kredite nicht mehr zur Verfügung standen. Der am 9./10. 1930 beantragte gerichtliche Vergleich ist am 6./12. bestätigt u. damit rechtskräftig geworden. Das Moratorium sah für die am Verfahren beteiligten Gläubiger eine einjährige zinslose Stundung der Forderungen vor. Der G.-V. v. 19./12. 1930 wurde Mitteil. nach § 240 HGB. gemacht. Im Okt. 1931 hat der von der Gläubigerversamml. eingesetzte Überwachungsausschuss beschlossen, das Moratorium für die Ges. auf ein weiteres Jahr zu verlängern, da dies die einzige Möglichkeit für eine günstige Befriedigung der Vergleichsgläubiger sei. Eine Ausschüttung sei bisher noch nicht erfolgt, da zunächst die Vorrechtsgläubiger mit rd. RM. 66 000 zu befriedigen sind. Gegründet: 1887 unter der Firma „Chemische Fabrik, vorm. Rud. Grevenberg & Co.“ in Hemelingen. Hauptsitz der Ges. lt. G.-V.-Beschl. v. 12./1. 1916 nach Dortmund verlegt. Firma bis 27./11. 1918: Louis Schwarz & Co. A.-G. Die Fabrik in Hemelingen wurde an die neugegründete Akt.-Ges. Torfit abgetreten. Zweck: Betrieb einer Masch.-Fabrik, Kesselschmiede, Konstruktionswerkstätten. In den Werkstätten werden hergestellt Eisenkonstruktionsteile, sowie Teile des allg. Maschinen- baues, insbes. auch Spezialkupplungen. Entwicklung: 1905 Übernahme der Anlagen der A.-G. Stahl u. Eisen in Aplerbeck. 1918 Erwerb sämtl. Anteile der Firma Heinrich Behrend G. m. b. H. in Dortmund in Höhe von M. 300 000 zum Nennwerte. Diese Firma betreibt Eisenhoch-, Brücken- u. Behälterbau. 1922 wurde die Mehrheit der Aktien der Buess-Ölfeuerungs-A.-G. erworben. Das Werk Dortmund- Hafen wurde 1929 stillgelegt. Der Kupplungs- u. Getriebebau wurde in die neu gegründete Vulkan-Kupplungs- u. Getriebebau G. m. b. H. in Dortmund-Brackel (Kap. RM. 20 000) eingebracht. Zur Aufrecht- erhaltung der Verbindung mit der Kundschaft auf dem Gebiet des Tankbaues wurde die Vulkan Tankbau G. m. b. H. in Dortmund-Brackel gegründet (Kap. RM. 20 000). Kapital: RM. 1 500 000 in 5235 St.-Akt. zu RM. 200, 265 Vorz.-Akt. II zu RM. 200 u. 400 Vorz.-Akt. II zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 750 000. Urspr. M. 125 000, bis 1906 erhöht auf M. 1 750 000, dann erhöht von 1919–1921 auf M. 10 000 000 in 9000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 29./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 10 000 000 auf RM. 1 800 000 in 9000 Akt. zu RM. 200 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Die G.-V. v. 14./9. 1928 beschloss Herabsetz. des St.-A.-K. um RM. 300 000 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 6: 5. Die gleiche G.-V. beschloss Schaffung von Vorz.-Akt. II zu RM. 200 durch freiwillige Zuzahlung von RM. 100 auf eine zus.gelegte Aktie zu RM. 200. Die Vorz.-Akt. II sind mit einer kumul. Vorz.-Div. von 6 % ausgestattet. Im Falle der Liqu. gelangen die Vorz.-Akt. II vor den St.-Akt. mit 115 % ihres Nennwerts zur Rückzahlung. Ein nach Rückzahl. der Vorz.-Akt. in Höhe von 115 % ihres Nennwerts u. der St.-Akt. in Höhe ihres Nennwerts verbleibender restl. Erlös wird gleichmässig auf die Vorz.-Akt. II u. St.-Akt. verteilt. Hinsichtlich des St.-Rechts geniesst die Vorz.-Akt. II gegenüber der St.-Akt. keinerlei Vorzug. Die G.-V. v. 30./12. 1929 (u. erneut die G.-V. v. 19./12. 1930) beschloss Herabsetz. des A.-K. durch Einziehung der nom. RM. 5000 Vorz.-Akt. I. Anleihe: M. 360 000 in 4½ % Obl. von 1900. Im Umlauf am 30./6. 1930 aufgewertet RM. 319. Zwecks Barablösung gekündigt zum 1./10. 1926. Ablösungsbetrag für je M. 1000 = RM. 127.83 u. für die Genussrechte = RM. 50. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 19./12. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. II = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Akt. II, 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von RM. 1000 pro Mitgl., RM. 2000 für den Vors.), Rest, falls nicht zu Sonder-Rückl. bestimmt, ist Super-Div. auf St.-Akt. u. Vorz.-Akt. II. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 1 337 300, Gleisanlagen 22 500, Masch. 239 800, elektr. Anlagen 19 200, Giesserei 62 000, Betriebsmobil. 58 033, Vorräte u. Halbfabrikate 645 067, Forder. 263 814, Kassa 10 036, (Bürgschaften 38 540), Verlust (Vortrag 45 920 –— Verlust 1929/30 166 669) 212 590. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 180 000, Obl. 319, Hyp. 111 800, Schulden 1 077 921, (Bürgschaften 38 540). Sa. RM. 2 870 041. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 417 200, Handl.-Unk. 443 303, Steuern u. soziale Lasten 163 587, Abschr. 140 604. – Kredit: Fabrikat.-Uberschuss u. sonst. Ein- nahmen 998 027, Verlust 166 669. Sa. RM. 1 164 696. Dividenden: 1912/13: 6 %; 1924/25–1929/30: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Fr. Könker. Prokurist: W. Menne. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Bankier Walter Meininghaus, Komm.-Rat Dr. Alfred Mauritz, Dortmund; Dir. Georg van Meeteren, Düsseldorf. 3 Zahlstellen: Dortmund, Berlin, Bremen u. Mülheim a. d. Ruhr: Dresdner Bank.