5666 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Offenbarungseid geleistet. Erst nachdem von einem Gläubiger der Kostenvorschuss gegeben wurde, konnte Konkurs eröffnet werden. Die vom Konkursverwalter nach monatelanger Arbeit aufgedeckten mehr als verwickelten Verhältnisse, Betrügereien u. Falschbuchungen des Vorstandes, Obering. J. A. Popella, machten Anzeige bei der Staatsanwaltschaft not- wendig (Vergehen gegen S§ 240 u. 315 HGB.) –— Die zur Konkurstabelle angemeldeten Forder. belaufen sich einschliesslich sehr hoher bestrittener Vorrechtsforder. auf insgesamt rd. RM. 155 000. Auf eine Konkurs-Dividende haben die nicht bevorrechtigten Gläubiger nicht zu rechnen, es erscheint auch fraglich, ob die anerkannten Vorrechtsforder. befriedigt werden können. Gegründet: 29./4. 1922. Kapital: RM. 39 000 in 390 Aktien zu RM. 100. Grossaktionäre: Die Aktien befinden sich in Familienbesitz. Dividenden: 1924–1928: 0 %. Vorstand: Obering. Johann A. Popella, Frau E. Popella. Aufsichtsrat: Vors. Max Bräutigam, Dresden. Vogtländische Maschinenfabrik (vorm. J. C. & H. Dietrich) Actiengesellschaft in Plauen i. V. (In Konkurs). Die Ges. stellte am 7./3. 1932 ihre Zahlungen ein, nachdem bereits seit längerer Zeit Sanierungsverhandlungen mit den beteiligten Banken u. dem Grossaktionär (Albert Otten- heimer) zu keinem Ergebnis führten. Die Bilanz p. 30./6. 1931 weist nach rund RM. 370 000 Abschr. auf die Anlagewerte u. RM. 5.53 Mill. Sonderabschr. u. Rückstell. einschl. des vor- jährigen Verlustvortrages von rd. RM. 202 000 einen Gesamtverlust von RM. 7.52 Mill. aus. Der G.-V. v. 29./4.1932 wurde Mitteilung nach § 240 HGB. gemacht. Die der gleichen G.-V. vorgeschlagene Sanierung der Ges. (Zus. legung der Vorz.-Akt. 20: 1, der St.-Akt. 40: 1 unter gleichzeitiger Wiedererhöh. des A.-K.) fiel durch die Opposition (42 991 von 64 358 ver- treteaen Stimmen) der Vertagung anheim. Die Gruppe Ottenheimer setzte auf Grund ihrer Mehrheit den Beschluss durch, vom Vorstand einen neuen Vergleichsvorschlag bei Gericht einreichen zu lassen, ferner eine Satzungsänderung dahingehend, dass die Ges. in keinerlei Befziehungen zu der neugegründeten Auffanggesellschaft, der Vomag-Betriebs-A.-G., treten kann. Am 29./4. 1932 wurde das gerichtl. Vergleichsverfahren eröffnet. Verhandlungen zwischen dem Grossaktionär u. dem Bankenkonsortium führten zu keinem Ergebnis, so dass die Verwaltung sich gezwungen sah, ihren Vergleichsvorschlag zurückzuziehen. Daraufhin hat das Gericht am 9./5. 1932 nach Einstell. des Vergleiehsverfahrens das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwälte Armin Karl u. Dr. Arthur Lehmann in Plauen. Nach deren Mitteil. vom Dez. 1932 sind bevorrechtigte Forderungen im Gesamtbetrage von RM. 1 188 160 u. nichtbevorrechtigte Forder. im Gesamtbetrage von RM. 11 897 518 beim Konkursgericht angemeldet worden. Der Bar- u. Wechselbestand der Masse beträgt z. Z. rd. RM. 250 000. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass die Konkursverwaltung schon sehr erhebliche Masseschulden u. Massekosten gedeckt hat, da sie vom Tage der Konkurseröffn. ab den Betrieb der Gemeinschuldnerin mehrere Wochen weitergeführt hat u. auch die sonstige Abwickl. des Verfahrens infolge der erfolgten Übereign. u. Sicherstell. kompliziert u. schwierig ist. Es lässt sich deshalb auch im jetzigen Zeitpunkte noch nicht übersehen, mit welchem Massebestand endgültig gerechnet u. welche Quote einmal verteilt werden kann. Die im Vertrage v. 24./5. 1932 vorgesehene Option ist bis heute noch nicht aus- geübt, die Verhandl. mit der Vomag-Betriebs-A.-G. nehmen einen normalen u. durchaus befriedigenden Verlauf. Kapital: RM. 8 100 000 in St.-Akt. zu RM. 100, 200 u. 1000 sowie 9000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Hyp.-Anleihe von 1919: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 102 % durch Auslos. ab 1924 in 30 Jahren. Stücke zu M. 1000 u. 500 (Aufwert.-Betrag für Obl. mit anerk. Altbesitz RM. 77.75, für Obl. ohne Altbesitz RM. 46.65 für je nom. M. 1000). Die Obl. mit Altbesitz wurden abgest. auf RM. 75 bzw. RM. 35 u. die Spitzen von RM. 2.75 bzw. RM. 3.87 bei der Abstempl. bar bezahlt, die übrigen Stücke wurden abgest. auf RM. 45 bzw. RM. 20 u. die Spitzen von RM. 1.65 bzw. RM. 3.32 bar bezahlt. Sicherheit: Hypothek zur I. Stelle. Hyp.-Anleihe von 1920: M. 6000 000 in 5 % Teilschuldverschr., rückzahlb. zu 100 % ab 1925. Aufwert.-Betrag RM. 10.20 für nom. M. 1000. Die Stücke von M. 1000 wurden abgest. auf RM. 10; bei den Stücken mit anerk. Altbesitz wurde das Genussrecht bei der Abstempl. mit RM. 3.50 bar abgefunden. Die Zinsen werden erst bei Fälligkeit des Kap. 1932 gezahlt. Eine Obligationär-Versammlung (22./9. 1932 wählte den Wirtschaftsprüfer Dr. Greiner, Jössnitz b. Plauen, als Treuhänder zur Wahrung ihrer Interessen. Kurs: Die Notiz der Aktien (Bln. u. Fft. a. M.) wurde 1932 eingestellt. Dividenden: St.-Akt. 1912//3: 30 %; 1924/25–1929/30: 0, 0, 4, 6, 8, 0 %; Vorz.-Akt. 1924/25–1929/30: 6, 6, 6, 6, 6, 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Carl Bauer, Dir. L. Köhler. 9 Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Alb. Ottenheimer, Köln; Stellv. Staatsbankpräsident Carl Degenhardt, Dresden; Bank-Dir. Gust. Schlieper, Berlin; Bank-Dir. Paul Schmidt-Branden, Berlin; Rechtsanwalt Dr. S. Klein, Köln a. Rh.; Bankier Werner Mankiewitz, Dir. Dr. Alexander Rosenstein, Frankfurt a. M.; Bank-Dir. Gerhard Sachau, Leipzig.