Industrie der Steine und Erden. 5803 A.-G. in Leverkusen die sämtlichen Anteile der Heggener Kalkwerke G. m. b. H. in Heggen erworben. Dieser Kauf führte zum Abschluss eines 20jährigen Lieferungsvertrages der Westdeutschen Kalkwerke A.-G. in Köln mit dem I. G. Farbenkonzern für den Bedarf seiner sämtlichen Werke in Rheinland u. Westfalen. Die Rheinisch-Westfälischen Kalk- werke sind an diesen Lieferungen entsprechend beteiligt. –— Um besonders der West- deutschen Kalkwerke A.-G. einen Stützpunkt für ihre nach Luxemburg, Lothringen und Frankreich weisenden Interessen zu schaffen, übernahm die Ges. am 1./7. 1929 in Gemein- schaft mit den Westdeutschen Kalkwerken den Betrieb der Trierer Kalk- u. Dolomitwerke in Wellen a. d. Mosel zunächst pachtweise auf 3 Jahre, um alsdann allmählich nom. RM. 960 400 des RM. 1 000 000 betragenden A.-K. dieser Ges. zu günstigem Preise zu erwerben. 1930/31 Verkauf von 5.24.70 ha Grundbesitz. Im Interesse einer einheitlichen Organisation übernahm die Ges. 1930/31 das lt. Vertrag vom 16./3. 1930 von den Westdeutschen Kalk- werken A.-G. in Köln erworbene ein Drittel der Anteile der Heggener Kalkwerke G. m. b. H. in Heggen, wodurch die Beteilig. der Rheinisch-Westfäl. Kalkwerke an den gemeinsamen vertraglichen Lieferungen sich entsprechend erhöht hat. Somit sind sämtliche Anteile der Heggener Kalkwerke G. m. b. H. in den Besitz der Rheinisch-Westfäl. Kalkwerke über- gegangen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 1940 ha, Kalkstein- u. Dolomitfelder enthaltend, die sich durch das ganze niederrheinisch-westfäl. Industriegebiet erstrecken. Betriebsstätten bestehen in Dornap, Gruiten (1931 stillgelegt), Neanderthal (1931 stillgelegt), Wülfrath (verpachtet), Hofermühle (1931 stillgelegt) Wuppertal-Elberfeld (1931 stillgelegt), Letmathe, Hönnethal u. Oberhagen. In den Werksanlagen befinden sich 38 Ringöfen, davon 30 doppel- u. 3 dreiflügelige Öfen, 8 Schachtöfen, 12 Trichteröfen, 2 Sinter-Dolomitbrennereien, 1 Sackkalkanl., 3 Brecheranl., 4 Kieswäschen, 2 Direktionsgebäude, 460 Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser sowie eine Anzahl landwirtschaftl. Gebäude. Ferner sind vorhanden 23 Eisen- bahnanschlüsse, 165 km Schmalspur- u. Normalspurgeleise, auf denen 73 Lokomotiven u. 3050 Transportwagen laufen, ferner eine grosse Reparaturwerkstätte. Beteiligungen: 1. Westdeutsche Kalkwerke A-G. in Köln. Gegr. 1911. Grundbesitz ca. 250 ha in den Gemeinden Soetenich, Stolberg, Hergenrath, Berg.-Gladbach u. Walheim Kap. RM. 3 015 000. Beteilig. ca. 76 %. Die Ges. ist mit den Westdeutschen Kalkwerken A.-G. durch einen Interessengemeinschaftsvertrag verbunden. Der im Kreise Eupen gelegene Betrieb Hergenrath wurde infolge Anglieder. des Kreises an Belgien 1920 in eine selbst- ständige Ges. m. b. H. mit einem Kap. von RM. 100 000 umgewandelt, an der die Westd. Kalkwerke mit RM. 80 000 beteiligt sind. – 2. Gewerkschaft Bergmann (Dolomitwerk) in Hagen-Delstern. Grundbesitz ca. 50 000 qm. Kuxe 100. Beteilig. 50 %. – 3. Gewerkschaft Franziska III in Volkringhausen. Kuxe 100. Beteilig. 100 %. Der im oberen Hönnetal gelegene Kalksteinbetrieb der Gewerkschaft ruht. —– 4. Kalkverband Westdeutschland G. m. b. H. in Dornap. Gegr. 1930. Kap. RM. 20 000. Beteilig.: 55 %. Die G. m. b. H. ist lediglich eine Verkaufsorganisation für Bau- u. Düngekalk, die keinen eigenen Gewinn erzielen soll (s. auch „Verbände:).– 5. Heggener Kalkwerke G. m. b. H. in Heggen (Betrieb 1931 stillgelegt). Gegr. 1910. Grundbesitz: 117 000 qm. Kap. RM. 216 000. Beteil.: 100 %. —– 6. Trierer Kalk- u. Dolomitwerke A.-G. in Wellen. Gegr. 1921. Kap. RM. 300 000. Beteilig. 55 %. Die restlichen Aktien sind bis auf einen kleinen Betrag im Besitz der Westdeutschen Kalkwerke. – 7. Attendorner Kalkwerke G. m. b. H. in Attendorn (Betrieb 1931 stillgelegt), Beteilig. 100 %. Verbände: Zur Vereinheitlichung u Verbilligung des Verkaufs von Bau- u. Düngekalk wurde mit Wirkung vom 1./7. 1929 der Kalkverband Westdeutschland in Dornap mit einem Geschäftskapital von RM. 20 000 gegründet, an dem beteiligt sind die Rheinisch-West- fälischen Kalkwerke in Dornap mit 55 %, die Rheinisehen Kalksteinwerke in Wülfrath mit 25 % u. die Westdeutschen Kalkwerke in Köln mit 20 %. Statistik: Absatz 1924/25–1931/32 an rohem Kalkstein u. Dolomit: 796 067, 744 995, 928 000, 985 000, 951 000, 1 004 000, 628 000, 459 000 t; an gebranntem Kalk u. Sinterdolomit: 658 120, 592 212, 827 000, 884 000, 837 000, 814 000, 586 000. 392 000 t. Lieferungsverträge: Die Ges. hat mit einer grossen Anzahl Eisen- und Stahlwerke des niederrheinisch- westfälischen Industriegebietes Lieferungsverträge abgeschlossen, durch welche der Ges. während der Dauer der Verträge ein Absatz in Höhe des ganzen Bedarfs dieser Werke an dem von ihnen benötigten basischen Material zur Roheisen- u. Stahlerzeug. gesichert ist. Kapital: RM. 15 000 000 in 50 000 Akt. zu RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 13 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 653 000, bis 1913 erhöht auf M. 13 500 000, dann erhöht von 1919 bis 1922 auf M. 50 000 000 in 50 000 Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 16./12. 1924 von M. 50 000 000 auf RM. 15 000 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von bisher M. 1000 durch Abstempel. auf RM. 300 herabgesetzt wurde. Grossaktionäre: Vereinigte Stahlwerke A.-G., Düsseldorf; Hoesch-Köln-Neuessener A.-G. für Bergbau- u. Hüttenbetrieb Dortmund. Industriebelastung: RM. 14 870 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 7./11. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von zus. RM. 40 000 für das Geschäftsjahr), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Die Gewinnanteile des A.-R., des Vorst. etc. werden als Geschäfts-Unk. gebucht.