Industrie der Steine und Erden. 5839 Entwicklung: 1901 erwarb die Ges. die sämtlichen Steinbrüche der Granitwerke Blauberg, A.-G., Sitz in München, Werke bei Schärding, Vilshofen, Fürstenstein, Nabburg, Blauberg u. Nittenau mit allem Grundbesitz (Areal ca. 148 ha). 1909 Zukauf von Grundst. u. Steinbrüchen, sowie Aufstell. einer grösseren Anzahl weiterer Steinspaltmasch. zur Erzeug. von Kleinpflastersteinen, sowie Inbetriebnahme der auf Grund neuester Erfahrungen her- gestellten Schotterbrechanlage in Schärding. Besitztum: Der Gesamtgrundbesitz der Ges. an Steinbrüchen, Werkanlagen u. sonstigen Grundstücken beträgt 305, 40 ha u. verteilt sich in Bayern auf Oberpfalz mit 123, 40 ha, auf Niederbayern mit 130,45 ha. Der Rest mit 51,55 ha liegt in Oberöster- reich bei Schärding nächst der bayerischen Grenze. Die bayerischen u. österreichischen Grundstücke weisen einen nutzbaren Holzbestand mit 96.90 ha auf. Es bestehen 9 Haupt- werke mit den zugehörigen Betrieben, u. zwar: Werk Nabburg mit den Betrieben Stein- berg, Haagerberg, Zankendorf, Zeinried, Haardt u. Reuth; Werk Nittenau mit den Betrieben Treidling, Gumping, Rossbach, Luckstein, Alletswind u. Krottenthal; Werk Blauberg mit dem Betrieb Sengenbühl; Werk Regen mit den Betrieben Schönberg, Grünbach, Bornstein, Ried, Grub u. Schlag; Werk Metten; Werk Vilshofen mit den Betrieben Taferl, Mattenham u. Pleinting; Werk Namering mit den Betrieben Alzenmühle, Preinting, Felsching, Paradies u. Fürstenstein; Werk Kalteneck mit den Betrieben Allmunzen, Auberg, Tragenreuth, Steinhof, Bautzing, Otz u. Schachet; Werk Schärding mit den Betrieben Marienthal, Stein- bach, Gopperding, Riedlberg u. Grub. Sämtliche Werke, mit Ausnahme desjenigen von Metten, erzeugen Grosspflaster- u. Kleinpflastersteine, Strassen- u. Eisenbahnschotter, Wasserbausteine, Rand- u. Leistensteine, Grenz- u. Marksteine Im Werk Metten werden nur Werksteinarbeiten für Hoch- u. Kunstbauten u. Randsteine hergestellt. Für die Fabrikation von Kleinpflastersteinen stehen in Vilshofen 20 Spalthämmer, die durch elektrische Motoren angetrieben werden, zur Verfügung. Zwei masch. eingericht. Schotter- werke in Vilshofen u. in Schärding können tägl. ca. 45 Waggon Schotter produzieren. Sämtl. Werke sind mit den Nebenbetr. durch Industrie-Geleise verbunden, haben eig. Bahn- anschlüsse mit den zugehör. Lagerplätzen. Die masch. Betriebskräfte sind 147 PS Elektro- motore, 125 PS Dieselmotore u. 250 PS normalspurige u. kleinspur. Lokomotiven. Der elektrische Strom wird in der Hauptsache aus einem Wasserkraftwerk bei Vilshofen mit Turbinenanlage, an welchem die Ges. beteiligt ist, bezogen. Die erschlossenen Stein- gewinnungsstätten mit dem umfangreichen Grundbesitz sichern der Ges. eine Ausbeute- zeit von mindestens 100 Jahren. Die jährl. Leistungsfähigkeit sämtl. Werke beträgt im Vollbetrieb etwa 200 000 t. Sämtl. Werke haben massive Betriebs- u. Wohngebäude nebst den zugehörigen Werkstatthallen u. Unterkunftsgebäuden. Auch sind eigene Arbeiter- wohnungen vorhanden. – Durchschnittlich 800 Arbeiter u. 32 Beamte. Verbände: Die Ges. ist Mitglied des Bayerischen Industriellen-Verbandes München, des Reichsverbandes der Deutschen Pflasterstein- u. Schottersteinindustrie Berlin. Kapital: RM. 590 000 in 5900 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. A.-K. M. 800 000, erhöht 1891 um M. 200 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 20 800 000 in 19 200 St.-Akt. u. 1600 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 20 800 000 auf RM. 1 158 400 derart, dass der Nennwert der St.- Akt. von M. 1000 auf RM. 60 ermässigt wurde. Unter Berücksichtig. des Einzahl.-Wertes der 1600 Vorz.-Akt. mit RM. 3428, ist noch eine Zuzahl. von RM. 2972 d. i. RM. 2.14 je Aktie zu leisten, so dass der neue Nennwert dann RM. 4 beträgt. Die G.-V. v. 20./4. 1927 beschloss Erhöh. um RM. 320 000 in 3200 Inh.-St.-Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1927. Auf je RM. 360 alte Aktien konnte eine neue Aktie zu RM. 100 zu 132 % bezogen werden. Die Aktien zu RM. 60 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 umgetauscht. Lt. G.-V. v. 3./12. 1932 Umwandlung der Vorz.-Akt. in St.-Akt. u. Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form von RM. 1 478 400 auf RM. 590 000 durch Einziehung von nom. RM. 3400 eigenen Akt. u. Zus. leg. des restl. A.-K. im Verh. 5: 2. Der sich hieraus, aus der teilweisen Auflösung des R.-F. u. aus der Aktieneinziehung ergebende Gewinn wird zur Deckung des Verlustes u. zu Abschr. auf die Anlagewerte u. die Steinvorräte verwendet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 3./12. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. = 1 St., je RM. 4 Vorz.-Akt. = 10 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 15 % Tant. an A.-R., mind. aber RM. 1000 pro Jahr (Vors. das Dopp.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlagen (689 708): Grundst. u. Steinbrüche 429 253, Gebäulichkeiten 86 442, Lokomotiven, Masch. u. rollendes Material 59 001, Bahnenoberbau 45 001, Schotterwerke 55 001, Mobil., Werkz. u. Requisiten 15 004, Pachtbrüche 6: Kassa 1812, Wertp. u. Beteil. 1883, Debit. 208 024, Vorräte (96 919): Steine 83 073, Betriebsmaterial 13 846; (Bürgschaften 18 656). – Passiva: A.-K. 590 000, R.-F. 59 000, Kredit. u. Bank- schulden 349 347, (Bürgschaften 18 656). Sa. RM. 998 347. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 46 428, Gen.-Unk. 117 253, Abschr. 841 328, Verlust 1931 136 599. – Kredit: Fabrikationsertrag 27 082, Verlust 1931 136 599, Sanierungs- gewinn 977 927. Sa. RM. 1 141 608. Die Gesamtbezüge des Vorst. u. des A.-R. betrugen RM. 21 000. Kurs: In München: Ende 1913: 123 %; Ende 1925–1932: 82.75, 134, 105, 55, 42.50, 28, 200, 11.50 %. – In Berlin:. Ende 1925–1932: 82.75, 132.50, 106.75, 57.75, 42.50, 21, 21.75*, 11 %.