5880 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. St.-Akt. zu M. 1000 auf RM. 300. Die Vorz.-Akt. sind im Verh. 3: 2 zusammengelegt u. deren Nennwert von M. 1000 auf RM. 20 ermässigt. Lt. G.-V. v. 5./3. 1927 Erhöh. des A.-K. um RM. 810 000 auf RM. 2 050 000 durch Ausgabe von 2700 St.-Akt. zu je RM. 300 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1926. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. (Braunschweig. Bank- u. Kreditanst.) mit der Verpflicht. übern., davon den Teilbetrag von nom. RM 600 000 den alten Aktion. derart anzubieten, dass auf je nom. RM. 600 alte St.-Akt. nom. RM. 300 neue St.-Akt. zu 145 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer bezogen werden konnten. Die G.-V. v. 26./5. 1932 beschloss Umwandl. der RM. 4000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. unter Zus. leg. von je 10 über RM. 20 lautende Vorz.-Akt. in 1 Aktie über RM. 200. Zwecks Durchführung der Fusion mit der Deutschen Jute-Spinnerei- u. Weberei in Meissen beschloss die gleiche G.-V. Erhöh. des A.-K. um RM. 750 000 durch Ausgabe von 3750 Aktien zu RM. 200. (Zulass. der RM. 790 000 St.-Akt. an der Berliner Börse beantragt im Dez. 1932). Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ist seit Ende 1931 im Besitz einer Gruppe, die aus folgenden Firmen besteht: Max Bahr A.-G. für Jute-Spinnerei u. Weberei, Plan- u. Sackfabrik, Landsberg a. W.; Weidaer Jute-Spinnerei, Weida; Vereinigte Jutespinnereien u. Webereien, Hamburg; Jutespinnerei u. Weberei Bremen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 10./11. Stimmrecht: Je RM. 100 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 des A.-K., ist erfüllt), dann 5 % an Disp.-F., bis RM. 500 000, event. ausserord. Abschr. u. Rückstell., 4 % Div., dann 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt., die die G.-V. auf Antrag des A.-R. festsetzt), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Kassa 11 284, Bankguth. u. Darlehen 670 959, Wechsel abzügl. Diskont 541 307, Wertp., Schuldbuchguth. u. Beteil. 478 523, Waren 515 070, Schuldner 376 180, Anlage Braunschweig: Grundst. 263 006, Gebäude 344 471, Masch. u. Einricht. 399 470, (1 006 948); Anlage Meissen u. Nowawes: Grundst. 270 125, Gebäude 597 647, Masch. u. Einricht. 276 597 (1 144 370; Anlage Vechelde: Grundst. 6348, Gebäude 2839, Masch. u. Einricht. 1 (9188) = zus. 2 160 505 abz. Abschreib. 80 600 = 2 079 905; Übergangsposten 7994, (Bürgschaften 280 000). – Passiva: A.-K. 2 800 000, R.-F. 547 848, satzungsmässige Rückl. 50 200, a. 0. Rückl.: für bauliche u. maschinelle Ern. 25 000, für Ausfälle an Forder. 110 599, für Steuern 88 508; H. Lupprian-Stift. 5214, Arbeiter-Unterstütz.-F. 48 881, do. für Kinderheim 23 218, Rücklage der Unterstütz. 99 453, Carl Bergmann-Stift. 12 167, Gläubiger 817 479, rückst. Löhne 11 656, do. Div. 450, (Bürgschaften 280 000), Übergangsposten 40 537. Sa. RM. 4 681 222. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 271 259, Löhne u. Gehälter 1 181 331, soziale Abgaben 97 893, Abschr. auf Anlagen 80 601, do. auf Wertp. 188 002, Kursverluste 64 945, Steuern u. Abgaben 78 538, Betriebs-Unk. 88 000, Handl.-Unk. 74 723. – Kredit: Betriebsgewinne 1 146 742, Landpacht 640, Zs. 68 645, Fusionsgewinn 736 138, Verlust (Vor- trag aus 1930/31 Braunschweig u. Meissen 271 258 abz. Überschuss aus 1931/32 98 131) 173 127, gedeckt durch Entnahme aus gesetzl. Rücklage. Sa. RM. 2 125 292. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 207.50 %; Ende 1926– 1932: 116, 153, 151, 126.75, 76, 63.50*, 52 %. – Zulass. von RM. 810 000 neuen Aktien (Nr. 4001 –6700 zu RM. 300) im Febr. 1928 in Berlin. Auch notiert in Braunschweig. Kurs Ende 1926–1932: –, 149, 148, 123, 76, 63*, 56 %. „ Dividenden: 1912/13: 15 %; 1924/25–1931/32: 8, 0, 6, 8, 6½, 4, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1924/25 bis 1929/30: 6 %; 1930/31–1931/32: 0 %. Vorstand: Karl von Krauss, Karl Landwehr, Braunschweig; Ernst Lippelt, Meissen. Aufsichtsrat: Ehren-Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. jur. H. Schmidt, Braunschweig; Vors. Dr. Aug. Weber, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. c. h. Pferdekämper, Weida; Konsul Aug. Dubbers, Bremen; Dr. Frhr. v. Crailsheim, Braunschweig; Gen.-Dir. Paul Bahr, Lands- berg a. W.; Gen.-Dir. Carl Trapp, Dr. Jakob Ritter, Hamburg; Gen.-Dir. Carl J ulius Brabant, Bremen; Bank-Dir. Ernst Huch, Braunschweig: Bankier Herm. Zuckschwerdt, Magdeburg; Gustay Fränkel, Hannover; Dir. Alexander Niess, Meissen; Rechtsanw. Dr. Karl Selowsky, Berlin; Dr. Wilhelm Hoffmann; vom Betriebsrat: J. Naab, O. Heinrich. Zahlstellen: Eig. Kasse; Braunschweig: Commerz- u. Privat-Bank vorm. Braunschweig. Bank u. Kreditanstalt, Dresdner Bank, Deutsche Bank und Disconto-Ges.; Berlin: Bank für Textilindustrie, Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Magdeburg: Zuck- schwerdt & Beuchel; Bremen: Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Der Druck der Wirtschaftskrise hat sich während des Geschäftsjahres 1931/32 mehr u. mehr verschärft. Der im Mai 1931 abgeschlossene Vertrag zwischen Jute-Industrie u. Jute-Grosshandel hatte eine Besserung der Fabrikat- preise gebracht. Es stellte sich jedoch allmählich heraus, dass die auferlegten Bindungen von einzelnen Werken in Anbetracht des Kampfes um eine einigermassen ausreichende Beschäftigung nicht weiter getragen werden konnten. So kam es im Sept. 1931 zu einer Auflösung dieses Vertrages, und die Preise begannen wieder abzubröckeln. Der Interessen- gemeinschaft Deutscher Jute-Industrieller war es bei der schlechten Lage der Wirtschaft u. der den inländischen Bedarf weit übersteigenden Kapazität der deutschen Jute-Industrie naturgemäss nicht möglich, die Fabrikatpreise auf eine gewinnbringende Höhe zu heben u. allen Gesellschaftern ausreichende Beschäftigung zu verschaffen, so dass wir während des ganzen Jahres teilweise sehr stark eingeschränkt u. mit Verlusten zu arbeiten ge- zwungen waren.