5900 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Sanierungs-Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust 1931/32 376 979, Minderbewert. 137 471, Wiederauffüll. des ges. R.-F. 50 050. – Kredit: Sanierungsgewinn aus Vorrats- Akt. 64 000, do. aus Herabsetz. des Grundkap. im Verh. von 2:1 der St.-Akt. 493 000, do. der Vorz.-Akt. 7500. Sa. RM. 564 500. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 72 %; Ende 1925–1932: 79.50, 82, 81.50, 74.50, 64, 48, 41.5*, 8 %. Kurs in Halle a. S. Ende 1926–1932: 80, 78, 74, 64, 48, – %. Dividenden: 1912/13: 4 %; 1924/25–1931/32: 8, 0, 6, 6, 4, 0, 0, 0 %. Direktion: Fritz Thielen. Prokuristen: Josef Winter, Erwin Schlegel. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Rud. Steckner, Stellv. Fabrikbes. Paul Heime, Halle a. S.; Fabrik-Dir. Heinr. Huth, Wörmlitz; Fabrik-Dir. Prof. Dr. Rob. Haller, Basel; Fabrikbes. Willy Vodvarzka-Kubinzky, Prag. Zahlstellen: Berlin: S. Bleichröder: Halle a. S.: Dresdner Bank; Leipzig: Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Im Berichtsjahr trat bei den Inlandsabnehmern der Gesellschaft eine vermehrte Zurückhaltung in den Saison- u. Nachsaison-Käufen ein, die eine erhebliche Absatzminderung zur Folge hatte. Der Ausfall auf dem Inlandsmarkt konnte nur zu einem geringen Teil durch Hereinnahme von Auslands-Aufträgen, die auch nur zu sehr gedrückten Preisen vergeben wurden, ausgeglichen werden. – Trotz möglichster Senkung der Unkosten war ein erheblicher Betriebsverlust nicht zu vermeiden. Die Verluste durch Zahlungseinstellungen hielten sich bei der inländischen Kundschaft in mässigen Grenzen, dagegen mussten auf die Auslandsforderungen erhebliche Abschreibungen für zu erwartende Verluste gemacht werden. – Die Aussichten für das neue Geschäftsjahr sind auch diesmal als wenig hoffnungsvoll zu bezeichnen. Robert Ehrhardt, Mechanische Schuhfabriken Akt.-Ges. in Elterlein i. Erzgeb. (In Konkurs.) Der Antrag der Ges., über ihr Vermögen das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses zu eröffnen, wurde abgelehnt. Zugleich wurde gemäss § 24 der Vergleichs- ordnung am 12./2. 1930 das Konkursverfahren über das Vermögen der Ges. eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanw. Meyer in Buchholz i. Sa., Zeppelinstr. 2. Nach dessen Mitteil. v. Nov. 1931 ist das A.-K. verloren, ebenso werden die nicht bevorrecht. Forder. ausfallen. Eduard Lingel, Schuhfabrik Akt.-Ges. in Erfurt, Landgrafenstr. 1. Gegründet: 4./8. 1898 mit Wirkung ab 1./6. 1898; eingetr. 20./8. 1898. Zweck: Fortbetrieb der seit 1872 bestehenden Schuhfabrik Eduard Lingel, übernommen bei der Gründung der Akt.-Ges. für M. 3 000 000; Herstellung u. Verwertung von Schuhwaren sowie einschlagender Artikel. Die Ges. beschloss Ende 1932, sämtliche Lingelläden, soweit sie von Verkaufsgesell- schaften betrieben wurden, deren sämtliche Anteile im Besitz der Ges. waren, mit Rück- wirkung vom 30./6. 1932 ab in eigene Regie zu übernehmen und in unveränderter Form weiterzuführen. Damit gingen sämtliche Läden bis auf die in Berlin gelegenen, die weiter von der Herrenschuh G. m. b. H., Berlin, betrieben werden, an welcher Lingel mit 51 % beteiligt ist, also sämtliche Provinzgeschäfte an Lingel über. Besitztum: Das Fabrikgrundst. in Erfurt, Landgrafenstr. 1 u. Arndtstr. 3, umfasst ein Areal von 19 866 qm; 1906/07 wurde das Etablissement durch einen Neubau erheblich vergrössert. Die Arbeitsräume, welche, sich in 9 Geb. befinden, nehmen jetzt auf einem Grundst. von 50 000 qm einen Flächenraum von etwa 35 000 qm ein. Darin befinden sich 24 Arbeitssäle, 10 Lagerhäuser, 3 Beamtenhäuser u. ein Arbeiter-Wohnhaus. Die Antriebs- masch. bestehen aus: 1 Dieselmotor mit 160 PS u. ca. 200 Motoren mit zus. ca. 1000 PS. Zurzeit werden durchschnittlich ca. 1000 Personen beschäftigt. Beteiligungen: 1920/21 Erwerb sämtl. Anteile der Ges. Friedrich Metzler Schuhfabrik, G. m. b. H., Erfurt, u. der Mella Schuhfabrik, G. m. b. H., Erfurt. Die Betriebe dieser beiden Unternehmen sind 1925 stillgelegt worden; die Liegenschaften sind zum grössten Teil an Dritte vermietet. Die Ges. besitzt ferner 51 % der Anteile der Herrenschuh G. m. b. H. in Berlin (s. auch oben). Kapital: (Herabsetz. RM. 3 840 000 in 95 000 St.-Akt. zu RM. 20, 9 500 St.-Akt. zu RM. 100, 950 St.-Akt. zu RM. 1000. 10 000 Vorz.-Akt. zu RM. 2 u. 20 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl. u. 6fachem Stimmrecht ausgestattet. –— Vorkriegskapital: M. 6 000 000. Urspr. M. 3 000 000; erhöht bis 1912 auf M. 6 000 000, weiter erhöht 1919–1923 auf M. 105 000 000 in 95 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 9./2. 1925 von M. 105 000 000 auf RM. 1 920 000 in der Weise, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 20, bzw. RM. 2 herabgesetzt wurde. Gleichzeitig fand Erhöh. um RM. 1 920 000 in 19 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 20 Vorz.-Akt. zu RM. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925 statt. Sämtl. neuen Aktien sind einem Konsort. mit der Verpflicht. überlassen, davon RM. 950 000 den bisher. St.-Aktionären im 200:100 zu 102 % plus gesetzl. Steuern zum Bezuge anzubieten.