Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 5919 5 % vor, und zwar innerhalb von zwölf Monaten, beginnend zwei Monate nach Bestätigung des Vergleichs. Die Gläubiger mit Forderungen bis RM. 300 u. die, die ihre Forderungen bis auf diesen Betrag ermässigen, sollen voll befriedigt werden. Gegen den früheren Gen.-Dir. der Ges. (Komm.-Rat Uebelen) wurde Nov. 1932 ein Pfandungsbeschluss mit Arrestbefehl wegen eines Anspruches von RM. 750 000 erwirkt, der zu einer Vereinbarung auf Zahlung von etwa RM. 500 000 führte. Gegründet: 1837 errichtet, seit 17./2. 1858 A.-G.; eingetr. 18./2. 1869. Zweck: Betrieb der der Ges. gehörigen Fabriken in Linden, Oggersheim-Pfalz u. Zittau und der vorhandenen oder noch anzulegenden oder zu erwerbenden Hilfs- und Zweig- Etablissements behufs Anfertigung und Weiterverarbeitung von Geweben, sowie Betrieb aller Geschäfte, welche zur Erreichung des vorgedachten Hauptzweckes notwendig oder nützlich sind. — Die Mechanische Weberei zu Linden stellt baumwollene Samte (Velvets), Velveteen, Lindener Cords, Lindener Waschsamte, Lindener Ledersamte, Lindener Moleskins, Lindener Silkina-Samt, Heliovel, Lindener Phantasiecords u. Lindener Patent-Manchester her. In Oggersheim u. Zittau werden ausschl. Halbfabrikate hergestellt, die im Lindener Hauptwerk weiterverarbeitet werden. Besitztum: Die Hauptfabrikanlage in Hannover-Linden hat einen bebauten Flächeninhalt von 43.489 qm, dazu kommen Arbeiterhäuser mit einem Flächeninhalt von 8694 qm. Das Lindener Werk hat z. Zt. 1250 Webstühle, 20 Dampfkessel mit 2700 qm Heiz- fläche, 3 Dampfmaschinen u. 2 Damplturbinen, die zus. etwa 6400 PS entwickeln; ferner eine Wasserreinigungsanlage, die imstande ist, stündlich 720 cbm Wasser zu enthärten. Die Zweigfabrik in Oggershe im hat einen bebauten Flächeninhalt einschl. Arbeiter- wohnhäuser von 42.310 qm; in der Oggersheimer Anlage befinden sich z. Zt. 794 Webstühle, 6 Dampfkessel mit 700 qm Heizfläche u. 2 Dampfmasch., die etwa 750 PS entwickeln u. ist mit elektr. Kraftanlage versehen. Die Zweigfabrik in Zittau hat einen bebauten Flächen- inhalt von 14.870 qm; in der Zittauer Anlage befinden sich z. Zt. 269 Webstühle, 1 Dampf. kessel mit 175 qm Heizfläche u. 1 Dampfmasch. mit 135 PS. –— Die Ges. beschäftig z. Zt. in obigen 3 Werken etwa 1800 Arbeiter u. Beamte. Beteiligungen: Anfang 1927 erwarb die Ges. einen massgeblichen Betrag von Aktien (jetzt ca. 90 %) der Berliner Velvetfabrik M. Mengers & Söhne Akt.-Ges., die ungefähr 1140 Personen beschäftigt. – Die Mechanische Weberei zu Linden ist ferner mit einem namhaften Betrage an dem Kc. 6 000 000 betragenden A.-K. der G. A. Fröhlich's Sohn Weberei-, Samt- u. Druckfabrik, Akt.-Ges., Warnsdorf, (Tschechoslowakei), mit Zweigniederlass. in Wien beteiligt. Ein etwaiger Erwerb der Majorität dieser Ges. ist durch Optionsvertrag gesichert. Die Fabriken der G. A. Fröhlich's Sohn A.-G. erzeugen in der Hauptsache Baumwollsamte (Velvet) u. bedruckte Baumwollwaren und beschäftigen u1d. 1100 Arb. u. Angestellte. Die Aktien werden an der Wiener Börse amtlich notiert. – Im Zus. hang mit der Verbindung mit den genannten Fabriken hat die Ges. zwecks Zus. fassung des gesamten Auslands- geschäfts in Berlin eine Verkaufsgesellschaft unter der Firma „Lindener Samt-Union G. m. b. H.“ gegründet. – 1928 wurde die St. George Textile Corporation, New York, welche dem Verkauf in den Ver. Staaten von Nordamerika dient, übernommen. Anfang 1929 erwarb die Ges. einen beträchtlichen Teil des A.-K. der Rhein. Velvetfabrik A.-G. in Neersen. — Verbände: Die Ges. ist Mitglied des Vereins Süddeutscher Baumwoll-Industrieller, Augsburg. Kapital: RM. 5 450 000 in Aktien zu RM. 100 u. 1000. – Vorkriegskapital: RM. 4 050 000. Urspr. A.-K. M. 3 600 000, herabgesetzt 1865 um M. 360 000 u. erhöht 1881 um M. 810 000 auf M. 4 050 000; dann erhöht von 1920–1922 auf M. 102 000 000 in 6750 St.-Akt. zu M. 600, 81 625 St.-Akt. zu M. 1200 u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1200. Lt. G.-V. v. 5./12. 1924 Umstell. des St.- A.-K. von M. 108 000 000 auf RM. 6 800 000 (M. 600 altes A.-K. = RM. 40) in 6750 St.-Akt. zu RRM. 40 u. 81 625 St.-Akt. zu RM. 80. Das Vorz.-A.-K. von M. 6 Mill. ist unter Bildung von 66 Akt. zu je M. 1000 auf RM. 66 000 umgestellt. – Lt. G.-V. v. 29./1. 1927 Erhöh. um RM. 3 700 000 in 18 500 St.-Akt. zu RM. 200, div.-ber. ab 1./1. 1927. Eine Bankengemeinschaft hat diese neuen St.-Akt. mit der Verpflicht. übernommen, hiervon RM. 3 400 000 den alten Stammaktionären zum Bezuge anzubieten. Auf RM. 400 alte St.-Akt. wurde eine neue St.-Akt. zu RM. 200 zu 175 % gewährt. Lt. G.-V.-B. v. 25./5. 1927 Kap.-Erhöh. um RM. 3 000 000 in 13 125 St.-Akt. zu RM. 200 u. 375 St.-Akt zu RM. 1000. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1927, wurden den Aktionären im Verh. RM. 800: RM. 200 zu 235 % angeboten. Die G.-V. v. 15./12. 1931 (Mitteil. gemäss § 240 HGB.) beschloss Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. u. Herabsetz. des A.-K. von RM. 13 566 000 auf RM. 1 356 600 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 10: 1. Der durch die Kap.-Herabsetz. freiwerdende Betrag soll Ver- wendung finden zur Tilg. des bilanzmässigen Verlustes u. zur Vornahme von a. o. Abschr. sowie zur Bildung einer Umstellungsrücklage. Sodann beschloss die G.-V. Erhöh. des A.-K. um bis RM. 4 200 000. Die Erhöh. ist im Betrage von RM. 4 093 400 durchgeführt durch Ausgabe von 4069 Akt. zu RM. 1000 u. 244 Akt. zu RM. 100. Hypothekar-Anleihe von 1926: RM. 4 000 000 in 6 % (früher 8 %) Teilschuldverschreib. von 1926. Stücke zu RM. 1000, 500 u. 200. Zs. 1./4. u. 1./10. Rückzahl. zu 100 % ab 1./4. 1931 durch Auslos. in jährl. Raten von RM. 200 000. Tilg. muss bis spät. 1/4. 1950 erfolgt sein. Die Ges. kann nach voraufgegangener 3 monat. Kündig. auf den 1./4. od. 1./10. jederzeit, aber frühestens