5922 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Vereinigte Kammgarn-Spinnereien zu Harthau Bez. Chemnitz. Gegründet: 27./9. 1871. Die Fabrik ist von C. F. Solbrig übernommen, und zwar exkl. Vorräte für M. 1 440 000. Firma bis 10./5. 1927: Sächsische Kammgarn-Spinnerei. Zweck: Herstellung u. der Vertrieb von Kammgarnen u. sonstigen Gespinsten sowie die Beteiligung an anderen zweckverwandten Unternehmungen. Entwicklung: Die G.-V. v. 10./5. 1927 genehmigte die mit der Kammgarnspinnerei Schaefer & Co., A.-G., Harthau Bez. Chemnitz u. mit der Wollindustrie-A.-G., Chemnitz, abgeschlossenen Verschmelzungsverträge, wonach das Vermögen dieser Unternehmen als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. auf die Sächsische Kammgarnspinnerei zu Harthau, Harthau übergeht gegen Gewährung von Aktien der übernehmenden Ges. Gleichzeitig ist zum Zwecke der Durchführ. dieser Verschmelz. die Herabsetz. des Grundkap. der Sächsischen Kammgarnspinnerei zu Harthau auf RM. 1 856 000 durch Zusammenleg. der Aktien im Verh. 5: 4 u. sodann die Erhöh. des Grundkap. auf RM. 4 000 000 beschlossen worden. Die Firma wurde w. o. geändert. —– 1931 Zahlungsschwierigkeiten der Ges.; G.-V. v. 16./10. 1931 Mitteil. nach § 240 HGB., Vergleichsverfahren folgte (30 %.. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst einschl. der Beamten-Wohnhäuser, Arbeiterkolonie, forst- und landwirtschaftl. Grundstücke 58 ha 92 a 50 qm, wovon 8 ha 70 a 60 qm mit Fabrikanlagen, Wohn- und Wirtschafts-Gebäuden bebaut sind. In den zu Harthau, Bez. Chemnitz an der Annaberger Strasse 58 sowie an der Klaffenbacher Strasse 45 gelegenen zwei Fabriken sind folgende Fabrikeinrichtungen vorhanden: 12 Sor- timente Vorbereitung mit zus. 32 Finisseuren, 118 Selfaktoren und 22 Ringspinnmaschinen mit insgesamt 80 160 Spindeln, sowie Zwirnerei, Spulerei und Weiferei mit insgesamt 9450 Zwirnspindeln. In der Fabrik in der Annaberger Strasse 58 sind 4 Kessel zu je 100 qm Heizfläche, 13 Atmosphären Betriebsdruck und 1 Dampfmaschine von 1000 PS Leistung vorhanden. Ferner besitzt diese Werkstätte eine eigene Zentrale für elektrische Beleuchtung. In der Fabrik an der Klaffenbacher Strasse 45 wird die für das durchgehend auf elektr. Betrieb eingerichtete Werk benötigte Kraft durch 2 mit Drehstrom-Generator direkt ge- kuppelte Dampfturbinen von je 1000 kW erzeugt, die aus 5 kombinierten Zweiflammrohr- Kesseln zu je 110 qm Heizfläche und 12 Atmosphären Überdruck gespeist werden. Die Ges. beschäftigt 60 Beamte und ca. 1000 Arbeiter. Kapital: (Sanierung beschlossen) RM. 4 000 000 in 4000 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- kapital: M. 2 600 000. Urspr. M. 2 040 000, erhöht 1889 auf M. 4 040 000, herabgesetzt 1892 auf M. 2 600 000; dann erhöht 1919 auf M. 2 900 000 in 2300 Akt. zu M. 1000 u. 2000 Akt. zu M. 300. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 2 900 000 auf RM. 2 320 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von bisher M. 1000 bzw. M. 300 auf RM. 800 bzw. RM. 240 herabgesetzt wurde. Lt. G.-V. v. 10./5. 1927 Herabsetzung des A.-K. von RM. 2 320 000 auf RM. 1 856 000 durch Zus. leg. der Akt. im Verh. 5: 4 u. gleichzeitig Erhöh. auf RM. 4 000 000. Die Transaktion diente zur Durchführung der Verschmelzungsverträge mit der Kammgarn- spinnerei Schaefer & Co. u. der Wollindustrie A.-G. (s. auch oben). Die a. o. G.-V. vom 10./2. 1932 beschloss Zus. leg. des A.-K. im Verh. 4: 1 u. Wiedererhöh. Amtl. Eintragung der Sanierung noch nicht bekannt gegeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 9./6. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 10 % Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 700 741, Gebäude 1 524 000, Masch. u. Einricht. 1 332 000, Kassa 1940, Wechsel 23 829, Wertp. u. Beteilig. 1 340 774, Schuldner 3 999 417, Vorräte 1 238 674, (Bürgschaften 18 000). – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 000, Rückl. für Werkinstandhaltung 305 000, Teilschuldverschr. 179, Pfandbriefdarlehn gegen Hyp. 1 000 000, Hyp. 34 000, Aufwert.-Darlehn 70 000, unerhob. Div. 541, Spareinl. 75 744, Akzepte 2 221 019, Gläubiger 2 043 253, Gewinn 11 640, (Bürgschaften 18 000). Sa. RM. 10 161 378. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. einschl. Zs. u. Steuern 1 268 400, Abschr. 179 464, Gewinn 11 640. – Kredit: Vortrag 9090, Erträgnis 1 450 414. Sa. RM. 1 459 505. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 85 %; Ende 1925–1926: 73.50, – %. Notiz in Leipzig wurde 1925, Notiz in Dresden 1926 u. Notiz in Berlin u. Chemnitz 1927 eingestellt. Dividenden: 1913: 4 %; 1924–1930: 5, 0, 4, 10, 5, 0, 0 %. Direktion: Stellv. Max Vent. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Robert Kirchacker, Zwodau; Bankdir. Wilhelm Bösselmann, Chemnitz; Fabrikbes. Peter Hansen, Greiz; Fabrikdir. René Lauth, Colmar; Gen.-Dir. Wilhelm Lauth, Bischwiller; Fabrikbes. Eugen Peltzer, Aachen; Ing. Otto Schaefer, Chemnitz; Dir. R. Spiess, Berlin. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin, Leipzig, Dresden, Chemnitz: Deutsche Bank u. Disc.-Ges. Zwirnerei & Nähfadenfabrik Hechingen J. Levi & Co., Akt.-Ges. in Hechingen (Hohenzollern). Gegründet: 1864; als Akt.-Ges. 19./11. 1922; eingetr. 18./12. 1922. Zweck: Betrieb einer mechan. Zwirnerei u. Nähfadenfabrik sowie Herstell. u. Handel mit allen einschlägigen Artikeln.